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Staffel 4
Episode 6
Host dieser Episode:
Bild von Sarah Stock
Sarah Stock
Gäste in dieser Episode:

Generation KI: Wie arbeiten wir, wenn KI die Norm geworden ist?

Wie unterschiedlich handelt man bei der Arbeit und im Alltag, wenn man mit KI aufgewachsen ist, im Vergleich zu digital natives? In dieser KI-News-Folge sprechen Christina und Chris darüber, wie unterschiedlich Menschen denken, lernen und arbeiten, wenn KI schon immer ein selbstverständlicher Teil ihres Alltags ist. Die beiden ordnen ein, was „AI Natives“ eigentlich auszeichnet – und was das für Unternehmen, Teams und Führung bedeutet.

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Im Podcast zu hören:

Wichtige Links:

Transkript

KI-News im Digital Impact Podcast
In dieser Folge sprechen Christina und Chris über die „AI-Natives“ – Menschen, die mit Künstlicher Intelligenz aufwachsen. Sie diskutieren, wie sich Denken, Lernen und Arbeiten verändern, wenn KI von Anfang an Teil des Alltags ist, und welche Folgen das für Unternehmen, Bildung und Gesellschaft hat.

Außerdem geht es darum, wie sich Medienkompetenz, Informationsbewertung und Entscheidungsprozesse verschieben, wenn Maschinen zum Mitdenken fähig werden – und welche Chancen darin für neue Jobprofile wie den „AI Workflow Designer“ liegen.

👉 Jetzt reinhören und erfahren, wie die nächste Generation mit KI denkt, arbeitet und unsere Arbeitswelt verändert.

[00:00:00.000] – Sarah
Willkommen zum Digital Impact Podcast und unserer heutigen KI-News-Folge. Ich bin Sarah Stock, Marketing-Strategien bei den netzstrategen und ich produziere diesen Podcast. Meine Kollegin Christina und mein Kollege Chris beraten Unternehmen täglich in strategischen KI-Themen und diese Expertise teilen sie auch heute in dieser Folge. Es geht darum, wie unterschiedlich Personen arbeiten oder sogar auch denken, wenn sie mit KI aufgewachsen sind und zu den AI-Natives gehören. Die Folge wurde am 9. Oktober produziert und alles Wichtige, das wir erwähnen, verlinken wir in den Show Notes. Nun starten wir auch schon in die Folge.

[00:00:38.680] – Christina
Hi Chris, wir haben uns ja überlegt, dass wir heute über AI-Natives sprechen wollen, also Menschen, die mit der KI aufwachsen werden, im Gegensatz zu Digital Natives, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Und ich habe ChatGPT gefragt, was der so zu diesem Thema denkt. Ich habe einen Custom GPT für unseren Podcast, mit dem gehe ich immer ins Sparring vor jeder Folge und der hat ein paar Thesen rausgehauen, die würde ich gerne mal mit dir teilen. Also der sagt, Digital Natives, also Menschen, die mit dem Internet, dem Smartphone aufgewachsen sind, das sind so Leute, die eigentlich eher so Mitte der 90er geworden wurden. Da fängt das an, also du und ich, Chris, zum Beispiel nicht, sondern wir sind migriert ins Digitale. Aber der sagt, die haben als „default”, sozusagen als Standard-Einstellung, wenn die über Sachen nachdenken, Informationszugang, also wo finde ich Sachen, und Vernetzung, wie kriege ich Daten miteinander vernetzt, automatisiert, teilautomatisiert, manuell, egal, aber wo finde ich die Info und wie kann ich Sachen miteinander vernetzen? Und die These ist jetzt, dass AI-Natives, dass die Codenken mit Maschinen als Standard-Einstellung haben. Also wenn die über Probleme nachdenken, dann denken die nicht: Wo kriege ich jetzt Informationen, um mich zu informieren, mir eine eigene Meinung zu bilden, wie kann ich Daten vernetzen? Sondern das ist alles schon passiert. Und die haben jetzt als Standard-Einstellung Codenken. Also dass die, das, was ich jetzt auch gemacht habe mit CustomGPT, erst mal ins Sparring mit der Maschine gehen, bevor die überhaupt über sich selber auf die Suche machen, sondern dass die erst mal die CustomGPT oder ihre KI fragen, was denkst du eigentlich darüber, bevor sie sich selber die Frage stellen.

[00:02:24.180] – Chris
Ist es dann wirklich Co-Denken oder Auslagern des Denkens? Kann man jetzt ja ketzerisch sagen. Ich glaube, für komplexe Fälle ist es sicher sinnvoll, so wie wir das ja auch machen im Sparring, wenn ich es natürlich auch für einfache Dinge schon verwende und das wird sich ja dann zeigen, wenn Menschen damit schon aufwachsen, kann es vielleicht auch kritisch sein. Ähnlich wie es heute auch mit Smartphones und Touchscreens und Social Media und so weiter ist.

[00:02:59.640] – Christina
Findest du?

[00:02:59.780] – Chris
Ist ja nicht alles positiv, die Entwicklung, wenn ich damit aufwachse. Na ja, also speziell Social Media.

[00:03:07.640] – Christina
Ja, auf jeden Fall.

[00:03:08.740] – Chris
Hat ja vielleicht irgendwo einen starken turn genommen.

[00:03:13.500] – Christina
Ja, ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr zur Schule gehe. Ich glaube, das ist jetzt ein anderer Schnack als in den 90ern.

[00:03:20.120] – Chris
Absolut, aber finde ich spannend. Ich glaube, da verändert sich das Interface. Vom Gefühl her ist die erste Nutzung gar nicht so viel anders von Google und Google ist ja auch ein KI-Player. Das heißt, wenn ich jetzt an den AI-Mode denke, der jetzt ausgerollt wird, auch in Deutschland, dann würde ich jetzt mit meinem Smartphone sprechen oder mit einem Device sprechen, wie auch immer. Sagen wir mal, das ist auch Google, Gemini oder der AI-Mode der Google-Suche, dann kriege ich daraus eine Antwort. Das ist jetzt nicht so viel anders vom Eintippen in den Suchschlitz, eine andere Form der Frage und der Antwort, aber im Grunde ist es halt gesprochenes Wort statt geschriebenes. Wenn ich jetzt tatsächlich was komplett damit angehe, dann ist ja ein Interface und das Vorgehen dann auch schon komplett anders. Dann überspringe ich ja gewisse Schritte.

[00:04:19.900] – Christina
Ja, also in der weiteren Ausführung von ChatGPT heißt es, also bei Digital Natives ist es eher so “Knowhere, Knowhow”. Also ich weiß, wo ich was finde. Ich kann zum Beispiel auch Quellen einschätzen und weiß, ist das eine vertrauenswürdige Quelle, von der ich gerade die Informationen bekomme und wie kann ich das miteinander vernetzen oder umsetzen. Und das andere ist die AI-natives, “Know Ask”, also die richtige Frage stellen und “Know Judge”, also zu bewerten, was daraus kommt an Output von der KI. Dass ich aber eben gar nicht mehr so stark die Quellen mir selber angucke, sondern dass ich versuche, erst mal den Outcome zu bewerten. Wenn wir eine Google-Suche machen, dann gehen wir auf eine Seite und was ich schon als erstes mache, ist: Was ist das hier für eine Seite? Wenn ich sie nicht kenne, dass ich irgendwie aufgrund der Gestaltung der Header das Logo, keine Ahnung, irgendwie so ein Gefühl dafür kriegen will: Was ist das für eine Seite? Und dann natürlich auch auf die Inhalte gucke, aber der Absender ist schon ein wichtiger Teil meiner Bewertung oder dass ich einfach gucke, wo kriege ich es her, während es bei den AI-Natives eher darum geht, den Outcome zu bewerten. Das fand ich irgendwie – Also dass diese Quellen, kann man angucken, muss man aber nicht. Also das, was ChatGPT zum Beispiel immer so ein bisschen als Fußnote rangibt oder auch jetzt Google, die geben ja auch Quellen an, aber ja wirklich auch irgendwie schriftgröße drei, hell, grau auf weiß, nicht ganz so, aber eben schon deutlich weniger präsent. Ja, also ich glaube, dass das das Tor noch mal öffnet für andere Player. Das sehen wir jetzt schon, aber dass der Absender – und auch zum Beispiel Gestaltung von Webseiten und so und so Anmutung von Webseiten und so. Ich glaube, dass das alles tendenziell eher weniger wichtig wird, als die Bereitstellung der Inhalte, dass die KI das gut durchsuchen kann.

[00:06:24.300] – Chris
Ja, da habe ich zwei Gedanken zu. Erstens, gut, dass wir in Deutschland im Bildungssystem übersprungen haben, jungen Menschen Medienkompetenz beizubringen. Die braucht man dann ja offensichtlich nicht mehr, wenn ich den Outcome judge. Da sind wir fortschrittlich, so wie Apple den einen oder anderen Standard überspringt.

[00:06:46.180] – Christina
In Deutschland kann man halt nur sagen, Reklamheft. Gut. Guter Absender. Gelbes Buch? Gut.

[00:06:52.730] – Chris
Das muss gut sein. Und zum anderen haben wir uns ja schon öfter mal über die Sache des Interfaces ausgetauscht und dass Webseiten und deren Anmutung und Seriosität eben dann ja gar nicht mehr ausschlaggebend sind, sondern wenn eine KI die Information zusammensucht, dann ist eben vor allem Maschinen lesbar sein soll. So eine Disziplin wie UX dann muss sich anders aufstellen oder muss ich für andere Dinge interessieren und spezialisieren. Und sehe ich tatsächlich dann auch eher kritisch, wenn ich so gar keinen Absender mehr habe, also gerade bei journalistischen Produkten oder Informationen, das sehen wir ja heute auch schon, die ja eine gewisse Färbung in alle Richtungen kriegen können und wer dann die KI kontrolliert, kann sozusagen auch Meinungen und Ansichten kontrollieren, ähnlich wie es bei Social Media ist. Und das wäre ja gar nicht so von Vorteil, ist ja eher ein düsterer Ausblick.

[00:07:59.280] – Christina
Das wäre gar nicht so gut, meinst du?

[00:08:01.330] – Chris
Ja, auf jeden Fall. Das trübt mein Bild gerade.

[00:08:04.820] – Christina
Ja, ich glaube auch, dass das schwierig wird, wenn die Quelle keine Rolle mehr spielt oder noch weniger Rolle als es jetzt tut. Ich glaube, dass es auch jetzt schon unkritischere Nutzende gibt, denen die Quelle nicht so wichtig ist. Aber das scheint mit KI, und das kommt mir auch total logisch vor, dass das mit KI noch weniger wichtig wird, weil ich es einfach gar nicht mitbekomme. Gerade wenn ich in dem Interface, so wie du das schon sagst, in das Chatfenster bin oder auch bei Google, dann habe ich einfach formatierten Text und das andere ist echt ein Logo, in die, keine Ahnung, ich weiß gar nicht, wie viel Pixel das dargestellt wird. Kann nicht viel sein, vielleicht neun mal neun Pixel oder irgendwie, keine Ahnung was. Oder vielleicht auch 20 mal 20, aber echt klein und das ist mehr so, joah, okay. Und das, glaube ich, wird sich wahrscheinlich verschärfen, dass wir noch mehr Anbieter draußen haben, die die Inhalte generieren. Jetzt ist es ja sehr stark so, wir haben ja im Internet die „The Winner Takes It All-Methode” oder Mechanik. Das heißt, ich bin ein Anbieter für irgendwas und ich setze mich durch, weil der Aufwand für Nutzende das zu nutzen, nur ein Tab entfernt ist. Was weiß ich, man hat mehrere Bäcker in seiner Stadt und der Bäcker, der am nächsten an einem dran ist, der hat nur die zweitbesten Brötchen. Da werde ich wahrscheinlich doch in sehr vielen Fällen dahin gehen, weil es einfach morgen zu leichter ist, als einmal durch die Stadt zu fahren, weil die Brötchen dann noch ein bisschen besser sind. Dafür sitze ich aber eine Stunde im Auto oder so. Das macht man halt nicht oder macht man nur am Geburtstag. Und im Internet ist es eben alles gleich weit entfernt. Das heißt, der Aufwand für mich, zu dem Dienstleister zu gehen, der die besten Brötchen hat, ist eben genauso hoch wie der, der die Zweitbesten hat. Deswegen verliert der Zweitbeste, deswegen gibt es halt diese ganzen Monopole. Und die Frage ist, ob die KI was daran ändert. Also ob wir da einfach dann auch wieder nur dieselben fünf von allen möglichen in unsere Ergebnisse gespült bekommen oder ob es da eine größere Diversität gibt, weil der Absender nicht mehr so wichtig ist. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, wie die KI so aufgebaut sind, aber das wäre auf jeden Fall noch mal was, ja, da bin ich gespannt, was da so rauskommt.

[00:10:18.340] – Chris
Eigentlich haben wir das ja schon mal erlebt. Das ist so ein bisschen die Demokratisierung der Informationen oder der Berichterstattung. Das gab es ja früher schon von Print zu digital. Da gab es Zeitungsverlage, die hatten eine gewisse Marktmacht.

[00:10:38.180] – Christina
Also eine Druckmaschine hatten, die sehr teuer war.

[00:10:40.300] – Chris
Ja, die hatten eine Druckmaschine, die konnte eine gewisse Auflage produzieren und die Informationen kamen daher, also raue Vorzeit. Dann kam das Internet, da konnte schon mal jeder reinschreiben.

[00:10:50.640] – Christina
Vielleicht wer sich daran erinnert.

[00:10:53.100] – Chris
War schön mit Modem einbinden und der AOL-CD. Und dann konnte ja schon mal jede Information da reinschreiben. Da wurde es ja schon so ein bisschen aufgeweicht.

[00:11:04.860] – Christina
Aber es wurde halt unterschätzt, dass sich nicht so viele durchsetzen, weil – Also bei Nachrichten ist es vielleicht noch mal ein bisschen spezieller, aber weil es einfach der Beste oder die beste UX oder was auch immer, setzt sich dann eben durch, weil ich eben nicht sagen kann: Ach guck mal, diese Webseite ist jetzt ein Stück näher an mir dran. Der Aufwand ist für mich geringer, da hinzugehen, sondern jede Webseite ist gleich weit oder schwer, leicht zu erreichen und deswegen hat diese Demokratisierung nicht so stattgefunden, wie man dachte.

[00:11:36.240] – Chris
Es gab ja immer wieder Hacks. Wenn ich mich da erinnere an die, auch schon wieder lange her, aber die Huffington Post, die einfach damals über Social Media, vor allem über Facebook, einfach angefangen hat, am Tag 28-mal zu posten. Da waren auch alle so: Okay, mein Feed explodiert. Aber am Ende hat es auch skaliert und heute nicht mehr so relevant, aber war für viele Jahre schon ziemlich relevant. Da konnte man so einen Hack finden. Ist die Frage, ob man das mit KI eben auch finden kann. Also wenn ich jetzt sozusagen nur auf Maschinen lese und auffindbar optimiere und eigentlich gar kein richtig anspruchsvolles Interface oder keine Webseite mehr habe, sondern nur dafür sorgt, dass ich irgendwie in der KI auftauche, bin ich dann schon ein größerer Player? Und was bringt es mir überhaupt, außer dass ich eben Meinungen verschieben kann und so weiter, was bringt es mir denn für mein Geschäftsmodell? Im Moment ist es ja so, wenn OpenAI und die anderen meine Informationen nutzen, um mir dann eine Antwort darzustellen, habe ich keine Form der Vergütung und habe dann doch einen relativ hohen Aufwand, da reinzukommen. Das heißt, dieses einzige Interesse könnte ja noch irgendwie politisch motiviert sein. Was ich ja auch schon wieder negativ sehe. Aber entsprechend muss man sich ja als seriöses Medium oder als Unternehmen, brechen wir uns mal auf Unternehmen runter, damit ich da noch vorkomme, egal ob es jetzt B2C oder B2B ist, wenn wir davon ausgehen, dass so eine ganze Generation heranwächst, die sozusagen nur noch die KI fragt, wo ich jetzt das nächste Angebot finde oder wie ich ein Problem gelöst bekomme und da ein Dienstleister oder ein Produkt drin vorkommen soll. Was mache ich als Unternehmen, um darin dann noch vorzukommen, das irgendwie zu steuern, was ja heute mit SEO oder mit Werbemaßnahmen gesteuert werden kann, kann ich das ja gar nicht mehr in dem Sinne steuern.

[00:13:31.140] – Christina
Ja, ich glaube, dass da dieser Aspekt, dieses Co-Denken, fand ich irgendwie eine starke Aussage, zu sagen, AI-Natives haben Co-Denken als Standard-Einstellung, Co-Denken mit Maschinen. Wahrscheinlich wäre das, dass die Motivationen von Absendern überhaupt im Möglichkeitenfeld aufzutauchen, wenn die Leute irgendwas wissen wollen, irgendein Problem haben, irgendwas lösen wollen, dass dann die KI sagt: Übrigens damit kannst du das lösen, oder hier wäre ein Weg, und dann Unternehmen eine Dienstleistung, ein Produkt empfiehlt, was eben der Problemlöser sein kann. Aber klar, dann wirst du auch dort wahrscheinlich auf die Internetseite müssen, es sei denn, es gibt irgendwann den Checkout über die KI-Modelle. Kann wahrscheinlich auch nicht mehr ewig weit hin sein.

[00:14:16.840] – Chris
Shopify hat den ja schon bei ChatGPT. Das wird ja wahrscheinlich irgendwo mal ein Standard werden. Oder ich habe einen Agent, der das für mich macht. Ich glaube, das kann man durchaus mitdenken.

[00:14:31.320] – Christina
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr habe ich das Gefühl, das „The-win-takes-it-all-Prinzip” wird sich dadurch eher verdichten, weil bei Google habe ich ja immer noch, weiß ich nicht, mindestens die erste Seite und zehn Vorschläge, die mir gemacht werden, plus Werbung. Und wenn die KI aber sagt: Ach, du hast folgendes Problem, dann hier, das ist deine Lösung, hier ist direkt der Checkout, dann sehe ich die anderen Anbieter vielleicht gar nicht mehr.

[00:15:00.220] – Chris
Ja, die Frage, wie sich das dann entscheidet. Bei der Google-KI kann man sich sicher vorstellen, dass es wie jetzt mit den Ads ist, dass man als Anbieter dafür bezahlt, dass man in der Antwort vorkommt, also eine Sponsored-Antwort. Bei OpenAI kommt es auch auf die Gesellschaftsform an oder bei anderen KIs, aber je nachdem, welcher Nutzer, welche KI nutzt, haben wir da wahrscheinlich einen deutlichen Unterschied in dem, wie so ein Checkout dann funktionieren kann oder wer davor kommt.

[00:15:32.920] – Christina
Ja, aber auf jeden Fall wird, glaube ich, die Bewertung des Einzelnen, wenn man es sehr einfach haben will und gar nicht drüber nachdenken will, geht man wahrscheinlich einfach mit der Empfehlung der KI. Also vielleicht macht die einem noch mal drei Varianten, aber bestimmt auch nicht mehr, weil man auch weiß, mehr als drei Varianten, lassen einen eher zögern und dann verdichtet sich es wahrscheinlich noch mehr auf die Player, die wir eh schon haben. Also wenn man jetzt an so ganz banales Shopping denkt, was weiß ich, ich brauche neue Gartenmöbel oder so, suche wir mal einen Tisch mit sechs Stühlen, dann wird es wahrscheinlich nicht hunderte von Ergebnissen geben, die mir die KI da ausgibt.

[00:16:18.040] – Chris
Ja, ist ja am Ende die Lösung des Marmeladenregalproblems. Wenn ich heute in den Supermarkt gehe, habe ich 17 verschiedene Erdbeermarmeladen und dann weiß ich nicht, welche ich nehmen soll oder das Netflix-Auswahlproblem. Am Ende habe ich Angst davor, einen Verlust zu machen, wenn ich jetzt das schlechtere Produkt nehme. Und das alleine wird ja schon dazu führen, dass man sich auf die KI verlässt, weil die die beste Erdbeermarmelade für einen aussucht, weil die einen ja wahrscheinlich auch kennt, ist ja auf dem Smartphone installiert, hat schon ordentlich was über einen gelernt, so wie es heute die KI ja auch schon hat und wird dann schon Beste für dich auswählen. Also warum würde man dann noch irgendwie woanders suchen? Sehr bequem. Und wenn wir eins gelernt haben über die Entwicklung im Internet und Digitalprodukten, dann das Convenience immer siegt, egal was die Warenkosten sind. Wenn man sich überlegt, wie viele Menschen für Lieferanten Uber Eats ausgeben, obwohl sie für einen Bruchteil des Geldes vielleicht gegenüber sich was zu essen holen könnten oder selbst kochen könnten, dann wird Convenience immer siegen. Deswegen habe ich da eigentlich keine Bedenken, dass sie so was durchsetzen wird. Im B2B-Kontext ist es natürlich ein anderer Fall. Da entscheidet man ja nicht nur für sie selbst, sondern auch für die Firma oder für das Wohl der Firma. Und da muss die KI natürlich ein bisschen mit anderen Parametern trainiert sein, die so was vorschlagen, weil da wird es jetzt vielleicht auch nicht die auf dem Smartphone sein, sondern vielleicht immer noch die in irgendeiner Form an einem Desktop-Rechner von Microsoft gesteuert, trainiert oder Salesforce oder SAP oder irgendeinem anderen großen Anbieter, der entsprechende Parameter, was der Firma wichtig ist, dann entscheidet, aber sehe ich jetzt auch nicht mehr so eine große – Da sehe ich jetzt nicht mehr so einen langen Tisch in einem Konferenzraum, an dem ganz viele Leute sitzen, die dann da einstimmig beschließen, dass jetzt X und Y getan wird.

[00:18:25.120] – Christina
Ja, sehe ich genauso. Das wird sich eher verdichten, immer, immer weiter. Wir haben jetzt viel aus Konsumentensicht gesprochen, also Leute, die das nutzen, zum Beispiel Sachen zu kaufen. Was es ja auch geben wird, sind AI-Natives als Mitarbeitende in Unternehmen. Also so ewig lange dauert das ja nicht mehr. So 2022, würde ich sagen, ist ChatGPT, das heißt, alles, was jetzt so geboren wird, wenn die in 20 Jahren da reinkommen oder wahrscheinlich auch schon, wenn man jetzt zehn ist, wächst man wahrscheinlich auch damit auf. Also vielleicht noch so sieben, acht Jahre, dann strömen die ersten AI-Natives in den Arbeitsmarkt. Wahrscheinlich vielleicht sogar noch früher. Ich meine, jetzt Chris, du und ich sind beide Kinder der 80er und haben das mit der Digitalisierung hier auch einigermaßen hinbekommen, obwohl das erst 15 Jahre später, also bei mir jedenfalls, ich bin 80 geworden, so Mitte der 90er, ging das ja dann so richtig ab. Ja, also dann geht es wahrscheinlich schneller als sieben oder acht Jahre, sondern vielleicht noch fünf oder so. Die Frage ist, was werden Leute, die mit KI aufgewachsen sind, das heißt, die auch ihre Schullaufbahnen damit bestritten haben und Projektarbeiten und ihr Studium und keine Ahnung was, ob die andere Zugänge haben zur Arbeit. Also ob die nicht einfach schon sehr viel vernetzter denken, wenn es so um Agenten geht. Wir beide vertreten ja sehr stark die These, dass es zukünftig die kreativen Generalisten mehr braucht statt die Spezialisten. Ich glaube, wir versuchen ja gerade Unternehmen, darauf vorzubereiten, zu sagen, ihr müsst euch die sich eigentlich dahin besser aufstellen, dass ihr mehr Generalisten habt, die die Sachen im Grundsatz verstehen als Spezialisten, aber wenn dann auch die entsprechenden Mitarbeiter auf den Markt kommen und sagen: Übrigens ist es eh Quatsch, was ihr hier macht, lasst mal anders machen. Also spätestens dann wird das Unternehmen wahrscheinlich meine ich auch umdenken. Ich glaube, das wird noch mal spannend.

[00:20:19.740] – Chris
Die werden sich sicher nicht anschauen, wie irgendjemand versucht, ein PDF zu generieren oder einen Scan in einen PDF zu verwandeln. Aber ich glaube, die bringen halt eine andere Lösungskompetenz und hoffentlich auch Mut mit. Also einfach mal Sachen machen, weil sie sich sicher sind, dass die KI sie unterstützen, also positiv betrachtet. Wenn ich jetzt aus der Schulzeit kommen und die KI mir geholfen hat, Sachen zu verstehen, die ich vielleicht nicht so gut verstanden habe vorher, wo man einen Nachhilfelehrer gebraucht hat früher oder auch heute noch, wo ich mir jetzt einfach eine gewisse Sicherheit erarbeitet habe und auch nicht zu sicher, ist auch wieder gefährlich, aber zumindest ist eine gewisse Sicherheit, dass man ein Problem lösen kann, bringt sicher mindestens mal frischen Wind in die Unternehmen in den nächsten Jahren, aber führt auch hoffentlich zu besseren Ergebnissen oder anderen Prozessen. Gerade bei Unternehmen, die jetzt lange erfolgreich waren oder auch weiterhin erfolgreich sind, da gibt es ja nicht so den Bedarf, bestimmte Prozesse zu ändern, weil das ja auch dann immer funktioniert hat. Aber da kommen jetzt vielleicht Leute rein, die dann gar nicht mehr verstehen, warum man das überhaupt so macht, weil es umständlich letztendlich ist, dass viele so Admin-Themen vielleicht auch mit drin und vielleicht aber auch Sales-Prozesse, die anders laufen können und so weiter.

[00:21:42.280] – Chris
Da würde ich mir schon erwarten, dass eine andere Lösung Leistungskompetenz reinkommt und man da einfach, so wie es vielleicht auch bei uns war, einfach schon digitaler denkt oder dann in KI denkt und Aufgaben da lösen lässt und das Unternehmen daran wachsen kann. Das wird sicherlich passieren, im Idealfall immer zum Besseren. Und ich glaube, positiv gedacht kann ich mir schon gut vorstellen, dass das überall ordentlich was in Bewegung bringt.

[00:22:16.780] – Christina
Ich bin gespannt, was das kulturell macht, gerade bei großen Firmen. Wir sehen ja jetzt schon, dass es eine Diskrepanz gibt zwischen Leuten, die vielleicht schon sehr lange im Job sind und vielleicht das Digitale so ganz okay beherrschen aber vielleicht auch nicht in den letzten Winkel. Und ich sehe das manchmal, zum Beispiel, wenn ich Excel-Listen zugeschickt bekomme, wo man denkt: Nein, dafür ist eine Tabellenkalkulation gar nicht da. Wo man denkt: Nein, das hätte man anders lösen können. Wo man aber merkt, das ist einfach deren „Best Guess”, wie man das da darstellen kann. Und ich glaube, wenn wir da on top noch mal Leute reinkriegen, die eben mit KI aufgewachsen sind und eh das alles noch mal anders denken, ich glaube, dass das zu noch mehr Clash führen Wie gesagt, wir sehen das jetzt schon bei großen Firmen, wo man sagt: Ja gut, der oder die, die werden wir jetzt nicht mehr ändern. Die sind halt jetzt so. Das muss sich dann irgendwie rausschwitzen über die Rente oder so. Ich glaube aber, dass viele von denen noch da sein werden, wenn die AI-Natives in die Unternehmen kommen. Und ich glaube, das hat ganz schön, also Sprengstoffpotenzial oder im besten Fall lernt man voneinander, klar, aber hat im Digitalen auch nur so bedingt funktioniert. Aber da bin ich gespannt, was da so weit rauskommt.

[00:23:34.480] – Chris
Ich glaube, das ist ein großer Unterschied, ob jemand sich mit Excel sehr gut auskennt und so ein Formelprofi ist und weiß, wie man so ein riesiges Sheet zusammenbaut. Und jemand dazukommt, der einfach Gemini sagt: Ich möchte folgendes rausfinden. Hier sind die Zahlen. Bauen wir mal so einen Excel Sheet. Und das vielleicht, hatten wir ja vorhin schon, auch gar nicht mehr kontrolliert, weil man es vielleicht auch gar nicht mehr kann. Das will ich niemandem unterstellen, aber hatten wir ja vorhin so ein Thema Medienkompetenz, wenn ich ein Ergebnis von der KI bekomme, dann bewerte ich das, aber mit welchen Parametern, mit welchen Grundlagen? Die sind vielleicht anders als die von Leuten, die diese Formeln, oder vielleicht auch andere Formeln verwenden will. Es fehlen ja oft viele Wege bei so einer Kalkulation dann irgendwie zum Ziel und sich das da erstellen lässt. Da wird es auf jeden Fall Gespräche geben und das kann natürlich clashen und das ist bei vielen anderen Aufgaben ja auch so. Wenn jemand das jetzt seit vielen Jahren gewohnt ist, Dinge zu tun und zu verstehen, wie sie funktionieren. Wenn jemand anders dazukommt, der sagt: Muss ich nicht verstehen, gibt eine KI dafür. Da kann man echt eine tolle Parallele ziehen. So als das Internet angefangen hat, musste man eben verstehen, wie das funktioniert. Wie kann ich mein Modem benutzen, ins Internet zu kommen? Und heute sind sie einfach in der Hosentasche. Da muss ich mich nicht mit auseinandersetzen. Es bringt ja vielleicht Vorteile zu wissen, wie grundsätzlich IP-Adressen und so weiter funktionieren und das Netz aufgebaut ist, um vielleicht einen Fehler zu finden, wenn es mal nicht funktioniert, aber im Grunde gibt es überall Mobilfunk und WLAN, das ist gar nicht mehr notwendig und genauso wird es ja da auch sein. Das heißt, nicht mal so dieses Prompt Engineering wird es noch so geben, was wir jetzt die letzten zwei Jahre viel diskutiert haben und optimiert haben, sondern du wirst ja der KI einfach sagen, was du für ein Ergebnis haben willst und dann wird das so ausgespuckt werden. Wenn du das überhaupt noch machst und das nicht sowieso in den Prozess automatisiert eingebunden ist. Und das trifft natürlich auf Mitarbeitende, die so was vielleicht jetzt jahrelang manuell oder halt mit einer KI-Augmentation, von der wir es jetzt auch schon hatten, vielleicht schneller gelöst haben, weil sie Vorschläge bekommen haben, wie man das machen kann, wo jetzt Leute reinkommen und sagen: Ich habe meine Hausaufgaben schon so gemacht, da mache ich meine Arbeit ja sicher nicht manuell.

[00:25:49.720] – Christina
Vielleicht ist es sogar so, dass das die Brücke baut zu den Leuten, die eher weiter weg davon sind. Ich weiß nicht, ob es in unserem Podcast war, als Beispiel gesagt, dass mein Vater zum Beispiel begeisterter Alexa-Nutzer ist, weil er da einfach immer seine Sprache steuern kann, was jetzt für Musik gespielt wird, oder seine Einkaufsliste damit besprechen kann. Und der weiß natürlich überhaupt nicht, wie das funktioniert. Der hatte die mal mit im Urlaub und hat mich dann angerufen und gesagt: Die funktioniert hier nicht, weil die muss da ins WLAN – Okay, nein, geht nicht. Aber ist egal. Aber das ist wirklich eine Brückentechnologie für ihn, dass digitale Services zu nutzen. Und vielleicht ist KI so was auch für Leute, die jetzt eher noch offline unterwegs sind. Also dass wir, vielleicht digitalos immer so, weil wir eben dieses Know-how, Know-where, dass wir das kennen und das schwer vermitteln konnten an Leute, die da weiter weg sind, aber wenn andere jetzt einfach nur ein Chatfenster haben und sagen: Übrigens, ich möchte zusammenzählen, weiß ich nicht, in der Excel-Liste, was auch immer, Bestellung und Monat und so, und dann macht die KI das. Das kann vielleicht sogar auch die nicht dazu führen, dass das clasht, sondern dass das verbunden wird.

[00:27:03.200] – Chris
Ja, wenn das Interface Sprache ist, auf jeden Fall.

[00:27:07.260] – Christina
Oder Text, oder?

[00:27:08.240] – Chris
Oder Text, ja. Ich glaube, bei Sprache halt noch viel mehr, weil wenn ich jetzt ChatGPT in den Sprachmodus wechsle, dann klingt schon sehr menschlich, ab und zu mal mit ein paar Aussetzern, aber klingt schon sehr menschlich. Wenn es noch einen Ticken besser wird, ist es ja wirklich, wie sich mit einer Kollegin oder einem Kollegen zu unterhalten. Und den gebe ich ja mitunter auch Anweisungen, wie sie was tun sollen. Dann gebe ich es halt der KI, das ist für mich ja gar kein Unterschied mehr, wenn die KI das dann entsprechend versteht, dann schlägt es ja tatsächlich die Brücke in ältere Generationen. Da muss nur Akzeptanz herrschen. Dein Vater ist jetzt aufgeschlossen, so einem Sprachassistenten gegenüber, ist vielleicht nicht jeder. Das muss man dann eben akzeptieren und man muss auch das Ergebnis dann akzeptieren und dem auch vertrauen. Vielleicht kann man es noch am Anfang kontrollieren, aber gewissermaßen muss man es vertrauen. Das kann ich mir schon gut vorstellen, dass das so ein Interface wird, der so eine Brücke durch alle Generationen durchschlägt und manche Leute das dann einfach überspringen.

[00:28:21.440] – Christina
Ja, wäre auch – Ich meine, ich weiß auch nicht, wie ein Automotor bis ins Letzte funktioniert oder so. Ich kann trotzdem Auto fahren. Vielleicht ist das so meistens – Bahn. Ich weiß nicht, wie meine Bahn gerade funktioniert. Aber ich musste vielleicht nicht immer die Technologie bis ins kleinste verstehen, um das anwenden zu können. Ich glaube, dass das schon ein großer Unterschied ist für Leute, die in unserem Alter sind. Ich sage ja immer, Alter ist nicht so das beste Merkmal für Menschenbeschreibungen, aber schon Leute, die mit dem Internet eher aufgewachsen sind und sich Sachen erschlossen haben, die schon den Anspruch haben, im Grundsatz zu verstehen, wie funktioniert das jetzt? Weil sie eben auch gelernt haben, dass wenn sie wissen, wie es funktioniert, dass sie es auch anpassen können und dass sie da Ableitungen treffen können und so, ich glaube, dass das zu großen Teilen wegfallen wird, sondern dass man einfach immer mit dem Outcome dann weitermacht.

[00:29:19.320] – Chris
Ja, ich glaube, wenn es halt nicht mehr notwendig ist. So wie eben mit dem Internet. Als ich mich mit dem Modem eingewählt habe, musste ich wissen, wie es geht und musste mir noch klar sein, das Telefon ist in der Zeit besetzt, kann ich nicht telefonieren. Das ist heute irrelevant und genauso wird es bei den Sachen eben auch sein. So eine Kalkulation wird vielleicht einfach eine Anweisung sein, die ich per Sprache gebe und nicht mehr ein Excel-Sheet. Wenn ich mich auf die Zahlen verlassen kann, die da rauskommen, muss ich gar nicht mehr wissen, wie Excel funktioniert. Und genauso wird es bei anderen Abläufen eben auch. Das wird ja dann irrelevant einfach.

[00:29:56.260] – Christina
Schwieriger wird es dann, wenn ich mich über die, wenn ich über die Ergebnisse spreche. Jetzt ist es ja schon oft so, wenn wir über Ergebnisse sprechen und dass ich dann schon immer noch mal gucke: Wie kamen die zustande? Also z. B. Im Excel-Sheet, dass ich mir angucken kann: Was zieht die Formel sich denn da gerade? Also welche Felder und was wird da gemacht? Weil ich vielleicht auch die Formel kenne und dann werden mir die Felder angezeigt und dann kann ich das irgendwie nachvollziehen. Bei dem anderen, dann bekomme ich als Antwort: Wie bist du denn da drauf gekommen? Dann sage ich mir: Gemini, hatte mir das gesagt. Ja, cool. Ich meine, ich kann wahrscheinlich auch mit Gemini dann chatten gehen und – es gibt ja dann meistens auch so das ausklappbare Menü, wo dann gezeigt wird, wie das genau funktioniert hat. Aber ich glaube schon, dass der Weg mehr von den Menschen einfach wegrückt. Das heißt, bei Fehler Collect oder einfach nur verstehen, wo kommt das jetzt das Ergebnis her, das wird auf jeden Fall ein bisschen schwieriger. Vielleicht so als Abschluss für unsere heutige Runde. Ich habe vor kurzem eine eine neue Rolle gesehen, der Prompt Engineer, den gab es ja jetzt schon lange, der ist jetzt eigentlich auch schon wieder weg. Aber ich habe das erste Mal eine Stellenausschreibung gesehen, wo ich dachte: Guck mal, jetzt, es fängt an. Stellen, von denen wir vor fünf Jahren nicht dachten, dass sie was sein könnten. Und zwar ist das AI Workflow Designer.

[00:31:18.400] – Chris
Okay, wow.

[00:31:19.740] – Christina
Da dachte ich mir – Hätte ich auch gerne. Fand ich nicht so blöd, dass es eine Rolle im Unternehmen gibt, die versucht alle Prozesse offensichtlich, das ist das, was ich mir darunter vorstelle, was auch die Stellenausschreibung so einigermaßen hergegeben hat, die eben sich alle Prozesse anguckt und sagt: Okay, AI würde übrigens jetzt hier helfen, das und das zu machen. Da wo wir Workshops machen für unsere Kunden, dass das irgendwann mal zu einer festen Rolle wird.

[00:31:46.360] – Chris
Finde ich eine sehr gute Rolle, zumindest für eine Übergangszeit, weil bisher gab es ja immer so KI-Koordination, KI-Stabsstelle, also mehr so beratende oder gefühlt beratende Stellen, die da ausgeschrieben waren. Aber jetzt die letzten Jahre oft wenig konkret wurden. Die haben dann experimentiert und haben vielleicht auch mal Workshops durchgeführt, ein bisschen Bildung durchgeführt im Unternehmen, dass jeder versteht, wie das Ganze funktioniert. Aber man hat wenig in der Umsetzung gesehen, wo tatsächlich es sich jetzt mal angeguckt wurde: „Ich setze mich mal mit Controlling zusammen, ich setze mich mal mit Vertrieb zusammen und so weiter. Sagt mir mal, wie ihr Sachen macht, um überhaupt mal den Prozess festzuhalten, und dann überlege ich, wie wir das ohne Menschen machen können oder automatisiert machen können oder verbessert machen können, wie auch immer. Und so einen Workflow-Designer, da stelle ich mir eben vor, dass der diese Prozesse aufnimmt und dann dafür sorgt, dass die automatisiert und vielleicht auch mit KI dann umgesetzt werden. Und das ist zumindest jetzt für ein paar Jahre, was man gut gebrauchen kann. Irgendwann ist dann halt mal alles automatisiert. Das ist die Frage, wie sich der Job dann verändert. Dann kann man natürlich Maintenance machen und verbessern, aber irgendwann ist dann auch die Decke erreicht. Aber es ist auf jeden Fall spannend zu sehen, dass es Unternehmen gibt, die darüber schon nachdenken, die sagen: Okay, jetzt habe ich genug gehört, was theoretisch geht. Jetzt möchte ich sehen, was in der Praxis geht und was bei uns geht. Und ich stelle mir jetzt so jemanden ein.

[00:33:20.020] – Christina
Oder auch so Einzelmaßnahmen. Man sieht jetzt schon in den Unternehmen, dass an vielen Stellen KI eingesetzt wird, jeder für sich oft oder kleinere Teams, aber dass mal so unternehmensweit zu denken. Das ist auch das, wofür wir plädieren, was wir auch machen, aber dass die sich das als eigene Rolle einstellen, ist natürlich schon – große Unternehmen, Konzerne eher, die auch viele übergreifende Prozesse haben, wo das auch sinnvoll ist. Aber ich dachte: Ah ja, jetzt, es beginnt, dass da wirklich Stellen geschaffen werden, die es einfach vor fünf Jahren nicht gegeben hätte und nicht vor drei und wo man auch vor drei Jahren auch so war: Was genau soll er denn machen? Und wo das jetzt völlig klar ist. Als ich es gelesen habe, war mir völlig klar, was der macht. Ja, voll cool, super Idee.

[00:34:05.280] – Chris
Wobei irgendwie zur Wahrheit auch gehört. So jemanden hätte man schon auch vor fünf Jahren einstellen können. Er hätte auch Automatisierungsdesigner gehießen, weil viel ja wirklich einfach keine KI ist, sondern da hätte ich ja mit Power Automate und Zapier und was es nicht alles gibt – also ehrlich gesagt sind ja fast alles, wenn, dann, Entscheidungen, die so unter diesem KI-Thema gefasst werden. Das hätte man ja schon längst machen können und jetzt mit KI noch ein bisschen verfeinern, verbessern. Aber ich glaube, das Thema klang halt nicht so sexy, wie jetzt KI eben klingt, was da möglich ist. Deswegen ist schon spannend, dass das jetzt einzughält. Kann aber auch sein, das vielleicht noch als Anmerkung, dass einfach die konjunkturelle Lage jetzt auch dazu führt, dass man sagt, man muss hier ein paar Sachen straffen und ein paar Sachen mit weniger Menschen erledigen, dass es so was einfach so ein bisschen befeuert und jetzt einfach in diesen KI-Hype gut reinpasst, das darunter auch zu stellen. Will niemand was unterstellen, aber natürlich ist jetzt gerade eine gute Zeit, sich mal zu überlegen, wo man eigentlich Effizienz schaffen und Kosten einsparen kann.

[00:35:20.560] – Christina
Vielleicht noch ein Gedanken dazu: Ich hatte gesehen, dass das jetzt als Stabstelle geplant war, diese AI-Workflow-Designer-Stellenauchschreibung, die ich gesehen hatte. Ich glaube, es gibt ja auch schon Prozessoptimierer und so. Das ist ja das, was du gerade sagst, die es ja eigentlich immer schon gab und auch schon vor fünf Jahren Use Cases gegeben hätte, das zu tun. Die wurden entweder in der IT aufgehangen, so kenne ich das an vielen Stellen, oder in ganz großen Firmen gibt es auch so eigene Prozessabteilungen oder manchmal auch in der Unternehmensentwicklung angesiedelt oder so was. Aber das jetzt als Stabsstelle zu haben, fand ich, war noch mal ein neuer Move und eine Aufwertung der Stelle, wenn du direkt an der Geschäftsleitung hängt, oder Geschäftsführung, dass von dort eben gesagt wird: Wir müssen das jetzt, wir müssen effizienter werden und du bist jetzt an mir dran und du siehst jetzt so, dass das hier auch stattfindet. Also fand ich irgendwie noch mal – das, was du sagst, das ist jetzt noch wichtiger und die organisatorische Aufhängung zeigt das dann, das ist jetzt ein Einzelfall, aber so fand ich ganz interessant, das so zu sehen.

[00:36:24.460] – Sarah
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Staffel 4
Episode 6

Generation KI: Wie arbeiten wir, wenn KI die Norm geworden ist?

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