Christina und Chris haben einige KI-Browser getestet und sprechen im Podcast darüber, wie brauchbar diese Tools bereits sind und was das für Unternehmen bedeutet. Ihre Use Cases für den Test waren sehr unterschiedlich, von Reiseplanung zu Arbeitsaufgaben –es ist quasi für alle etwas dabei, um sich einen ersten Eindruck zu machen. Die getesteten Browser haben wir gesondert in den Shownotes gesammelt, damit ihr euch selbst auch ein Bild davon machen und ausprobieren könnt. Wichtige Tipps dazu gibt es ebenso in dieser Folge.
Geteste KI-Browser und Links, die erwähnt wurden:
Die wichtigsten Punkte der Folge:
KI-Browser im Praxistest: ChatGPT „Atlas“ und Perplexity „Comet“ zeigen großes Potenzial, sind aber noch Beta – langsam, teils fehleranfällig und mit UX-Schwächen.
Sicherheit & Unternehmensrichtlinien: Datenschutz, Logins und Prompt-Injection bleiben kritische Themen; klare interne Regeln und IT-Freigaben sind nötig.
Ausblick für Marketing & Business: KI-Agenten verändern Such- und Werbelandschaften – Unternehmen sollten Tests starten und Effekte auf Ads und Analytics beobachten.
[00:00:04.300] – Sarah
In dieser Folge unseres Digital Impact KI Updates sprechen Christina und Chris darüber, wie KI-Browser funktionieren, was sie schon gut können, wo es hapert, was für Unternehmen wirklich spannend und wichtig zu wissen ist und wo die Reise mit diesem neuen Tool langfristig hingehen könnte. Ich bin Sarah Stock, Marketingstrategin bei netzstrategen und begrüße euch zu dieser Folge. Wir haben sie am 6. November 2025 aufgenommen und alles Wichtige, was in dieser Folge erwähnt wird, findet ihr in den Shownotes. Nun starten wir rein in die Folge mit Chris.
[00:00:43.000] – Chris
Hi Christina. Ich wollte dich mal fragen, Hast du schon die neuen KI-Browser ausprobiert von Perplexity oder ChatGPT?
[00:00:51.340] – Christina
Ja, tatsächlich. Ich habe von ChatGPT den Atlas, also der Typ, der die Welt aus seinem Rücken trägt.
[00:00:59.120] – Chris
Obviously.
[00:01:00.000] – Christina
Obviously, ganz bescheiden, haben sie den Browser so genannt … Den habe ich ausprobiert und habe ein paar typische Anwendungsszenarien, die bei mir Zeit fressen und die vielleicht auch jemand anders machen könnte, aber ausprobiert. Wir können ja mal darüber sprechen, wie da so unsere Erfahrungen waren. Ich glaube, du hast mehr den Comet ausprobiert, oder?
[00:01:19.960] – Chris
Ja, ich hatte das Glück, dass ich bei Comet auf der Warteliste wohl relativ früh drangekommen bin und hatte den da schon ganz am Anfang, konnte den ausprobieren und war auch direkt beeindruckt, dass mir so ein Agent auf der New York Times das aktuelle World Rätsel gelöst hat. Es war so der erste faszinierende Moment, da zuzuschauen, dass das ja wirklich geht. Und dann habe ich auch so ein paar Use Cases ausprobiert. Da können wir gleich noch mal drüber sprechen. Ich fand beeindruckend, dass das jetzt so schnell ging, dass da gleich der zweite KI-Browser kommt und die nächsten ja auch schon in den Startlöchern stehen. Ich glaube, dass das technisch … Also die sind ja auf Chromium-Basis, also Google Chrome-Basis sozusagen, und dann das technisch gar nicht so ein großer Aufwand mehr für die Hersteller ist, dann ihre KI einzubauen. Deswegen bin ich mal gespannt, wer noch als Nächstes kommt. Aber kannst du mal erzählen, welche Use Cases du jetzt schon so ausprobiert hast?
[00:02:16.160] – Christina
Vielleicht noch ganz kurz zu Chrome oder dass das die Basis ist. Ich habe mir die Ankündigung angeschaut. Kann man auch noch auf YouTube nachschauen, wie Sam Altman mit ein paar Entwicklern über den Browser gesprochen hat, bevor sie das erste Mal ihn vorgestellt haben. Und da hat ein Entwickler gesagt, ich glaube, Produktverantwortlicher: Wir wollten keinen Browser machen, der einfach nur ein Chatfenster hat. Wir wollten den Browser ganz neu denken. Und was ist es geworden? Ein Browser mit einem Chatfenster? Ich fand es wirklich lustig, dass die das so nach vorne gestellt haben und haben gesagt: Hier, ganz neu gedacht. Tatsächlich, die Startseite ist ChatGPT. Sieht dann fast aus wie ein Googlefenster, weil es eben so clean ist. Und wenn man dann auf Wenn man auf die Webseite geht, hat man auf der linken Seite verwirrenderweise immer noch seine Seitenleiste von ChatGPT, was so gar keinen Sinn macht. Also wenn man da draufgeht, kommt man einfach nur auf die Vollansicht von ChatGPT. Man ist aber gerade, ich weiß nicht, in seinem Mail-Programm bei spiegel. De, keine Ahnung, und hätte diese Seitenleiste, dann direkt dorthin zu gehen, was ich ja auch als Tab machen könnte. Das hat jetzt erst mal keine Funktion.
[00:03:24.420] – Christina
Jedenfalls hat sie sich mir nicht erschlossen, aber was eine Funktion hat, ist dann oben chatten mit ChatGPT Hey, egal auf welcher Seite ich bin. Das kann ich öffnen. Dann gibt es immer auf der rechten Seite noch mal eine Seitenleiste, wo dann das Chatfenster kommt und der sieht dann in den allermeisten Fällen das, was ich auch sehe. Ich habe einen Fall gefunden, wo er nicht alles sieht, aber in der Regel sieht er eben dann, wo ich mich gerade befinde. Und ich hatte als Erstes den Use Case. Ich war in meinem Mail-Programm, also Gmail. Ich habe eine Anfrage bekommen für einen Workshop, den ich halten soll in Stuttgart, und da gab es eben einen Mail Mailverlauf zu. Das heißt, in diesem Mailverlauf gab es Informationen zum Zeitpunkt, wann dieser Workshop stattfinden soll, nächstes Dienstag nämlich, und wie so die Planungen sind, wie viel Uhr und so weiter. Und dann habe ich ihm, dem ChatGPT, in der Seitenleiste gesagt: Bitte such mir eine Bahnverbindung am Tag vor dem Workshop. Genau, und dann hat er irgendwie herumgesucht und war so: Ich finde Bahnverbindung … Er erst hatte mich gefragt, das fand ich ganz gut, von wo ich denn starte, weil da stand er ja nicht drin.
[00:04:32.800] – Christina
Er konnte nicht wissen, von wo … Er hätte jetzt in meiner Signatur gucken können, dass der war falsch gewesen, weil ich von zu Hause hätte starten wollen. Das fand ich ganz gut, dass er das gefragt hat. Aber dann hätte ich eben erwartet, dass er zur Bahn.de-Seite geht und dort Dinge tut. Das hat er aber erst nicht gemacht und ich war echt so: Hä? Das war so ein bisschen, als wenn ich das bei ChatGPT hier eingegeben hätte und der sagt: Ja, es gibt Verbindungen. Ich gucke mal in der Theorie so und so, aber so richtig kann ich es nicht sagen. Und dann habe ich unter dem Pluszeichen, was relativ versteckt ist, den Agentenmodus eben gefunden. Das heißt, wenn ich mit ChatGPT, wenn ich das öffne, kriege ich nicht den Agentenmodus erst, sondern erst das ganz normale ChatGPT-Fenster, was auch überhaupt keinen Sinn macht. Da war ich echt so: Was? Meine Güte. Aber dann Agentenmodus angemacht und dann tatsächlich passiert die Magie. Dann öffnet er eben das bahn.de-Fenster alleine und gibt von alleine die Parameter ein, die er aus der E-Mail gelesen oder die er nachgefragt hat. Was ihn ein bisschen verwirrt hat, war, er hat mich gefragt, ob ich eine BahnCard habe, die er für die Ermäßigung eingeben kann.
[00:05:38.140] – Christina
Dann habe ich gesagt: Bahncard 100. Und dann hat er sehr lange in den Ermäßigungen geguckt, aber die BahnCard 100 steht halt da nicht, weil man das darüber ja nicht bucht. Er kommentiert im Prinzip immer das, was er macht. Das ist so wie bei dem Thinking-Modus, dass er dann immer sagt: Welchen Schritt mache ich jetzt gerade? Und man sah auch den Cursor und man sah ihn denken: Ich suche BahnCard 100. ich finde Bankart 25, Bahnkarte 50. Noch mal von vorne: Ich finde Bahnkarte 25, Bahnkarte 50. Und dann irgendwann hat er gesagt: Ich gehe jetzt einfach weiter. Und dann hat er das sein lassen.
[00:06:09.600] – Chris
Das ist jetzt der volle Preis, ich habe jetzt keine Zeit mehr.
[00:06:12.480] – Christina
Genau. War ja auch auch richtig. Ich wollte ja nur wissen, wann ich fahren kann. Ich brauchte die Buchung nicht. Und dann hat er mir eben die Vorschläge gezeigt. Und ich habe ihm jetzt natürlich dabei zugeguckt, was jetzt gar nicht der Use Case ist, wie man das machen sollte, also einfach nur auf seinem Browser gucken, wie das Ding das macht, sondern ich hätte in der Zeit was anderes machen können. Und das hat er wirklich gut hingekriegt dann. Es dauert relativ lange. Das ist nicht der den ganzen Tag war der schnellste Browser, sondern das ist auch einer der Kritikpunkte, die ich so gelesen habe, dass der relativ langsam ist, aber das ist ja egal. Wenn ich in der Zwischenzeit eh was anderes machen kann, Warnverbindung heraussuchen, ist in den meisten Fällen nicht total kritisch, jedenfalls nicht im Desktop-Browser. Das war dann schon ganz okay. Das war solide und sehr beeindruckend auch zu sehen, wie jemand anderes den Browser steuert.
[00:07:06.100] – Chris
Ist das gut? Ich habe eine Flugsuche gemacht, das herauszufinden. Fand ich auch cool. Der ist erst mal direkt auf Google Flights, wo ich auch immer gucke. Es hat mich aber, ehrlich gesagt, wahnsinnig gemacht, da zuzuschauen, weil, wie du es gerade beschrieben hast, wenn du dazu guckst, ist es wirklich gar keine Erleichterung, sondern man fühlt sich noch schlechter und hätte es natürlich schneller selbst gemacht. Aber es ist wirklich der Effekt, dass man in der Zeit was anderes machen kann. Du kannst dann jetzt schon mal nach Hotels suchen, weil man da vielleicht selber noch mal gucken will, das vielleicht noch nicht einer KI geben will oder so. Also so was habe ich ausprobiert. Das hat nach einer ganzen Zeit auch gut geklappt. Es waren jetzt fiktive Reisen an der Stelle oder ich wollte einfach mal gucken, wann man denn günstig wohin könnte. Hat er mir dann mit ein paar Destinationen und ein paar Abflughäfen einfach was zusammengestellt. Da habe ich ein Preislimit gegeben. Ich habe es nicht kontrolliert, ehrlicherweise. Ich bin jetzt dann nicht auch noch mal alle Verbindungen durch und habe geguckt, ob das wirklich die günstigsten und die besten waren, aber die waren von den Preisen her so in den Parametern, die ich ihm gegeben hatte.
[00:08:20.680] – Chris
Das war gut. Ich habe ihn auch, weil ich das tatsächlich in einem YouTube-Video kurz gesehen hatte, habe ich ihn nach Rabattcode suchen lassen.
[00:08:31.220] – Christina
Das hat auch gut funktioniert.
[00:08:34.700] – Chris
Also da war keiner dabei, der nicht funktioniert hätte. Das war dann auch ganz cool.
[00:08:40.290] – Christina
Das schaffe ja sogar ich nicht, als Mensch immer Rabattcode zu finden, die funktionieren.
[00:08:45.920] – Chris
Ja, eben. Das ist ja genau der Trick geworden. So diese ganzen Rabattseiten, die führen dich natürlich immer einfach nur auf ihre Affiliate-Links und sonst nutzen die ja gar nichts. Das hat er dann ganz zuverlässig gemacht. Ich habe das in drei Shops ausprobiert. Die hat er dann irgendwann gefunden und ich habe da jetzt auch nicht mehr genau geschaut, wo er überall unterwegs war. Ich würde mir vorstellen, dass wenn er da draufkommt auf Instagram, so Influencer dann wahrscheinlich gut sind zum Recherchieren. So was habe ich mal ausprobiert und Markennennung. In Artikeln sollte er mir über ein paar Portale zusammensuchen. Habe ich ehrlich gesagt auch keine Gegenprobe gemacht. Bin ich noch ein bisschen skeptisch, ob das alles so genau funktioniert hat. Da muss ich noch mal ran, ehrlicherweise.
[00:09:34.340] – Christina
Was hast du da genau gemacht?
[00:09:37.740] – Chris
Ich habe für ein Pharmaunternehmen, wollte ich schauen, ob da in der Presse negativ darüber berichtet wird über das Produkt und bin dann so durchgegangen. Da hat er sehr wenig gefunden und da weiß ich nicht, ob das so ist. Ich könnte mir vorstellen, dass da speziell auf Seiten mit Foren da vielleicht noch mal was darüber berichtet wird. Also so was hatte ganz gefehlt. Da war gar kein UGC dabei, sondern wirklich nur so richtige Berichterstattung. Kann auch an meinem Prompt liegen oder wie ich ihn darum gebeten habe, das zu tun. Aber so Rechercheaufgaben würde ich ihm in Zukunft noch auftragen. Ich habe es jetzt gerade, damit noch abzuschließen, für einen Vortrag, den ich demnächst halte, mache ich sonst alles immer mit Notebook-LM und suche mir selbst meine Quellen zusammen und mache mir dann so eine Aggregation dieser Themen und eine Mindmap. Und in dem Fall habe ich jetzt ihn mal die Quellen suchen lassen, aber das war, ehrlich gesagt, vorhin erst. Und die muss ich jetzt noch mal alle anschauen, ob man die so direkt in Nordbook-LM werfen kann oder ob man die noch mal angucken muss. Es waren halt sehr viele YouTube-Videos und da weiß man ja, wenn es jetzt so ein KI-Video ist, dann kann ich das nicht gebrauchen.
[00:10:56.900] – Chris
Deswegen muss man die alle noch mal kurz zumindest anschauen, aber eine deutlich längere Liste, als ich mir jetzt zusammengesucht hätte.
[00:11:02.920] – Christina
Und in deutlich kürzere Zeit.
[00:11:04.680] – Chris
Ja, genau. Das war eben auch so angeworfen, E-Mails gecheckt, einen Kaffee geholt, auf unseren Podcast kurz vorbereitet. War tatsächlich entspannt. Wenn das jetzt, und davon gehe ich aus, ein gutes Ergebnis liefert, dann fand ich das eigentlich auch eine ganz gute Experience.
[00:11:23.820] – Christina
Ich habe dann noch nach Hotelzimmern gesucht. Ich war eingeloggt bei HRS und habe gesagt, ich möchte nach Karlsruhe an einem bestimmten Tag und ich bleibe in Karlsruhe immer in zwei Hotels. Das sind so meine Go-to-Adressen. Und bei HRS ist es so, dass man immer nur entweder man kann Karlsruhe suchen oder man gibt das Hotel ein, aber ich kann nie beide in so eine Shortlist sehen. Also zeig mir immer nur diese beiden Hotels an, alle anderen interessieren mich nicht. Und dann habe ich ihn eben gefragt, ob er für ein bestimmtes Datum gucken kann, ob er in diesen beiden Hotels noch falsch geschrieben, also nicht im vollen Namen geschrieben, ob da noch ein Zimmer frei ist, ein Einzelzimmer. Und das war cool, weil auch dann bin ich irgendwie weg vom TAP und habe was habe ich was anderes gemacht, kam wieder und dann waren eben die beiden Zimmer oder die beiden Hotels gelistet mit den verfügbaren Zimmern und hätte dann schon dort … Sehr gut. Ja, das fand ich wirklich eine gute Experience, weil es ist natürlich nichts Mildes oder so, aber das ist was, was wo man sonst immer weiß, das ist jetzt ein Nerv. Das fand ich irgendwie ganz gut und ich hätte auch darüber buchen können.
[00:12:36.970] – Christina
Der nächste Schritt wäre gewesen, dass er für mich die Buchung gemacht hätte. Das habe ich jetzt noch nicht ausprobiert, aber eigentlich, so richtig was schiefgehen kann ja nicht, aber was soll schon schiefgehen?
[00:12:50.580] – Chris
Zu den Themen kommen wir gleich.
[00:12:53.260] – Christina
Aber jetzt in diesem speziellen Fall, wenn ich da eh hin will und eins von den beiden Hotel, wo ich eh immer bleibe und wenn ich ihm jetzt gesagt hätte: Buch das erste oder das Zweite, das Datum war klar. Und ich habe es ja auch gesehen in der Auswahl, was er da in der Suchmaske hatte. Also ich glaube, das wäre jetzt wahrscheinlich nicht so schwierig gewesen. Was ich krass fand, war, ich habe das auch dort erst mal probiert ohne den Agenten, also nur in dem ChatGPT-Modus. Und dann, ich habe das eingegeben und ich habe immer nur so jede zweite, dritte Antwort gesehen. Ich habe immer so einen Punkt eingegeben und dann kam nichts. Und dann war so: Hallo. Ja, ich habe dich Jetzt, wer fragt, ob ich das und das machen soll. ja, habe ich nicht gesehen. Und dann hat er gesagt: Wie benutzt du mich denn gerade? In der Sidebar? Da haben wir das öfter.
[00:13:38.540] – Chris
Okay. Cool.
[00:13:40.020] – Christina
Das ist ja super.
[00:13:41.600] – Chris
Das ist ja totaler Service. Nein, das ist ja falsch.
[00:13:45.020] – Christina
Ach so, in der Sidebar, auf der Website? Nein, das ist ja Quatsch. Hier in dem Browser. Er hat mich auch gefragt, was ich für einen Browser benutze, wo ich auch dachte: Hey? Na ja, aber als ich in den Agenten umgeschaltet habe, dann ging es ihm dann. Für alle, die das ausprobieren wollen, von vornherein unten aufs Plus und Agenten aussuchen. Das finde ich wirklich total dämlich. Von der UX ist das wirklich kontraintuitiv, das so zu machen.
[00:14:09.880] – Chris
Einen letzten Tipp, weil du jetzt gerade noch mal das normale Chatfenster angesprochen hast. Was ich noch gemacht habe, weil ich das auch regelmäßig mache oder davor schon regelmäßig mit Texten gemacht habe, ist, man kann sich natürlich auch aus so einem E-Mail-Thread, wenn es zu einer Terminvereinbarung kommt, einen Termin erstellen lassen, also eine Termindatei, man dann in seinen Kalender importieren kann, oder auch für Services, wenn das mal nicht mitkommt. Ich weiß nicht, Flugbuchung, Zugbuchung, Deutsche Bahn, Lufthansa, die machen das ja eigentlich alle mittlerweile, aber es gibt es ja immer mal wieder, dass man so einen Termin hat und dass man den vielleicht in der Konversation ausgemacht hat, vielleicht auch noch mit ein paar Informationen, wie, keine Ahnung, Tür Code oder Instruktion, wie man ins Gebäude kommt, kann man sich einfach eine Termindatei erstellen lassen, auch mit mehreren Terminen, mit einer Terminserie Termine-Serie. Das hatte ich jetzt auch im Privatbereich, wo ich was gebucht hatte, was fünf, sechs Termine waren.
[00:15:09.140] – Christina
Ich dachte, du warst im Privatbereich Terminserien.
[00:15:11.780] – Chris
Ja, wir lachen, aber in so einem Busy Life braucht man zumindest mal Fixtermine mit manchen Leuten. Nein, aber tatsächlich konnte eine ganze Serie als einen Termin, als eine Datei zusammenfassen lassen und direkt hochladen, ist halt schneller, wie wenn ich die Termine alle einzeln eingebe. Und das ist auch noch so ein kleiner Hack, der sehr, sehr gut funktioniert.
[00:15:36.960] – Christina
Was ich jetzt eigentlich erwarten würde, wäre, dass der Agent in meinem Kalender das erstellt, also dass ich nicht die Datei bekomme, sondern wenn ich ihm sage, er stellt mir diese Terminserie oder den Einzeltermin aus den Infos, die du hast, dass er dann eben meinen Kalender öffnet und das macht.
[00:15:56.940] – Chris
Stimmt. Könnte man auch noch ausprobieren. Ich hatte in dem Moment keine Lust, zuzugucken und wollte die Termine schnell drin haben, weil nachher klappt das nicht, dann hast du es vergessen und dann passieren die Termine nicht. Beim Kalender bin ich immer sehr … Ja, das stimmt. Versuche ich, sehr hinterher zu sein, weil sonst …
[00:16:16.060] – Christina
Ist für den Sachen nicht statt.
[00:16:18.280] – Chris
Ja, geht eben schief. Das sind so kleine Use Cases, die jetzt echt schon eigentlich ganz gut Freude machen und die ganz gut funktionieren. Aber du hast jetzt du hast auch gerade schon gesagt, du hast auch keine Buchung durchführen lassen. Ich habe tatsächlich auch bei der einen oder anderen Sache auch Bedenken. Jetzt sind es natürlich vorwiegend amerikanische Unternehmen, deren KI-Agenten man dann vielleicht seine Kreditkartennummer gibt, seine Login-Daten und so weiter, mal abgesehen vom Browserverlauf. Jetzt kann man da im Privatbereich sicher noch einfach drüber entscheiden, wie man damit umgeht. Das muss man ja mit anderen Tools auch, aber ich glaube, speziell im Firmenkontext ist es natürlich eben so, also gehen wir mal davon aus, ich kann den bei mir installieren, die IT hat nichts dagegen im Unternehmen und dann sage ich dem …
[00:17:12.700] – Christina
Hast du unsere gefragt, Chris, unsere IT?
[00:17:15.680] – Chris
Da habe ich ein Ticket.
[00:17:19.220] – Christina
Er ist direkt neben beim …
[00:17:21.840] – Chris
Nein, wir lassen das ja auch nicht auf kritische Systeme los, sondern ja wirklich auch immer in einem gewissen Rahmen. Aber das ist ja genau auch, was ich sagen wollte, ist natürlich, wenn jetzt Mitarbeitende sich den Browser installieren oder vielleicht sogar, ich meine, du kannst es natürlich auch auf ein Privatgerät machen, kommst trotzdem auf das eine oder andere System drauf, gibst dem die Credentials und lässt den dann, keine Ahnung, auf SAP los. Mach doch mal meine Arbeit diese Woche. Ich will niemandem was unterstellen, aber es wirkt natürlich verführerisch, so einen Agenten mit gewissen Dingen zu beauftragen. Ich glaube, das ist schon ein Thema, da da sollte man frühzeitig jetzt dran denken. Vielleicht auch nicht mehr frühzeitig, weil die Browser gibt es schon, die kann man sich herunterladen. Da sollte man auf jeden Fall mit seinen Mitarbeitenden sprechen, wie man da vorgeht und sich da eben einen Plan zurechtlegen, dass a) kein Quatsch passiert und b) natürlich die Informationen nicht an die KI gehen, weil die gleichen Unternehmen haben oft auch restriktive Vorschriften, was die Nutzung der KI-Assistenten angeht. Und da muss man, glaube ich, ein bisschen aufpassen.
[00:18:30.320] – Christina
Ja, auf jeden Fall. Immer dann, wenn solche Daten freigegeben werden, ist das kritisch. Andererseits habe ich ja über den Browser die Möglichkeit und über diesen Modus, dass ich gar nicht meine Login-Daten geben muss. Das heißt, in meinem HRS-Beispiel war ich eingeloggt. Ich habe mich selber eingeloggt. Das ist natürlich schon vielleicht das Erste, wo man sagt, dass es umständlich ist, aber ich habe mich eben eingeloggt über den Browser. Jetzt weiß ich auch nicht, wo das hingeht, aber im Grunde genommen habe ich mich eingeloggt und dann hat der Agent eben gesehen, was ich gesehen habe, ohne meine Login-Daten zu bekommen. Und auch beim Bezahlen ist es ja in dem Fall jetzt von dem HRS-Ding so, dass meine Bezahldaten im Portal hinterlegt sind. Und dann gebe ich dem Agenten ja nicht meine Daten. Also klar, wenn ich jetzt irgendwo anders gewesen wäre und hätte gesagt: Buch HRS über HRS und ich bin dort nicht eingeloggt, dann wird er das wahrscheinlich fragen. Aber wenn ich schon eingeloggt bin, dann finde ich das bei Portalen, wo ich die Sachen schon hinterlegt habe, relativ sicher noch im Sinne von: Ich habe ihm meine Daten nicht gegeben, sondern er greift eben auf Einstellungen zurück, die ich selber vorgenommen habe.
[00:19:46.200] – Christina
Aber klar, im SAP-Umfeld, da kannst du auch wirklich viel Quatsch machen. Unabhängig von den Credentials ist es einfach mächtige Tools, wo er mächtig viel Quatsch machen kann.
[00:19:59.960] – Chris
Ja, wenn du im Unternehmen ERP-Systeme, CRM-Systeme und so weiter oder auch einfach nur im Backend der Webseite dann darauf loslässt … Also selbst wenn du eingeloggt bist und gibst die Zugangsdaten nicht, ist immer noch Ja, was macht der da? Da sollte man sich einfach gut Gedanken drum machen, weil es ist ja auch so, dass Unternehmen jetzt sagen: KI, da darf man nichts eingeben. Das möchten wir nicht benutzen. Das ist zu gefährlich und auch alles in Ordnung. Nur dann muss man eben aufpassen, dass nicht über KI-Browser oder KI-Funktion im Browser … Ich denke, Google zieht ja nach mit Chrome und Gemini. Dann wird es in das eine oder andere Unternehmen vielleicht auch auf den Tisch kommen, je nachdem, wie man da aufgestellt ist. Und dann sollte man sich da eben jetzt schon mal Gedanken machen, welche Regeln man dafür aufstellt. Es ist so wie jetzt. Mindestens auf seinem Smartphone kann sich die Sachen jeder installieren und nutzen und man kann nicht kontrollieren, ob es jemand tut. Deswegen sollte man sich da schon mal einen Plan hinlegen.
[00:21:08.660] – Christina
Ja, auf jeden Fall. Ich würde nicht auf Systeme gehen, die wir administrieren und ihnen da Sachen ausführen lassen. Das heißt, das Backend von Webseiten, unsere Website, die Website unserer Kunden. Da würde ich ihn nicht drauf loslassen, sondern die Use-Cases, die ich jetzt hatte, waren eben die Portale von anderen und da auch das Frontend natürlich, weil kein Zugriff … Aber ja, das stimmt natürlich. Das Chatten mit ChatGPT, wenn man da nicht personenbezogene Daten eingibt, ist ja wirklich relativ sicher. Da kann man nichts kaputt machen. Das ist auch das, was wir in unseren Workshops immer sagen: Ihr könnt da erst mal nichts kaputt machen, wenn ihr jetzt nicht Gehaltsabrechnungen von Mitarbeitenden hochladet. Ich würde auch keine BWA von Unternehmen dort hochladen und so. Also solche personenbezogenen Daten oder eindeutige Daten, die auch zu Unternehmen. Aber ansonsten ist das ja wirklich ziemlich sicher. Das kann jetzt erst mal keinen Quatsch machen. Natürlich, es gibt jetzt auch so, wenn es Ratschläge gibt, die nicht super sind oder Leute, die selbstmordgefährdet sind, wenn der Chat-Fehler eben so programmiert ist, immer einen in dem bekräftigt, was man eh schon denkt. Das ist natürlich gefährlich, aber das sind andere Gefahren. Aber die Agenten, die können halt wirklich Quatsch machen, auch wenn von Leuten, die die vielleicht schon relativ versiert sind im Umgang, aber wenn man die eben auf Systeme zulässt und ich bin Admin in einem System und ich gebe meinen Browser frei an eine Maschine, die dann eben auch alles machen kann, was ich mit meinen Admin-Rechten tun kann, klar, da liegen natürlich totale Gefahren auf jeden Fall.
[00:22:46.020] – Chris
Ja, ich habe auch noch eine weitere Gefahr mir erlesen, die ich zum Glück noch nicht selbst erlebt habe. Und zwar gibt es eben die Gefahr der Prompt Injection. Also während der Agent unterwegs ist und für dich Dinge im Internet tut, er eben irgendwo eine weitere Anweisung aus diesem Text, aus dieser Webseite, aus diesem Dokument, was auch immer, da vielleicht hochgeladen wird oder er für dich herunterladen soll, eben bekommt und dann eben mit dieser Prompt Injection anfängt, andere Sachen zu tun. Wir werden dem ja nicht mehr durchgehend zuschauen, weil es halt auch einfach super langweilig und mitunter nervig ist. So ist es ja auch nicht gedacht. Genau. Das heißt, selbst wenn du den komplett unter Kontrolle hast, habe ich von Fällen gelesen, in denen so was eben schon passiert und wir hatten ja auch schon die Folge über den KI-Scan und so weiter. Neue Technologien mit krimineller Energie kombiniert führt zu neuen Problemen und das fand ich ziemlich spannend. Ich konnte jetzt nur drüberlesen. Ich habe es zum Glück, ich möchte es auch nicht mein Leben. Ich wünsche es auch keinem.
[00:24:02.120] – Christina
Das Beispiel wäre, ich schicke den Agenten auf eine Seite, wo darüber geschrieben wird, wie man Scamming macht, zum Beispiel, oder wie, keine Ahnung, man Chart-Software herstellt, verbreitet oder so und dann denkt er: Ei, das ist ein neuer Auftrag. Los geht’s?
[00:24:18.180] – Chris
Ja, so wie ich es jetzt auch verstanden, aber so wie ich es interpretiere, ist es eben so, dass natürlich irgendwo … also du schickst ihn los auf eine Recherche, sagen wir mal, und irgendwo – du weißt nicht, auf welchen Webseiten er dann am Ende ist. Wir haben jetzt auch schon gehört, dass ChatGPT viel bei Reddit unterwegs ist. Auch da gibt es nicht mehr feine Menschen. Und wenn es jetzt dort irgendwo einen neuen Prompt gäbe oder eine Anweisung: Schick mir bitte deine Bankdaten, Login-Daten per E-Mail an diese Adresse. Jetzt sehr vereinfacht gesagt, das ist natürlich alles ein bisschen geschickter –, dann führt der Agent diese Anweisung dann auch aus. Und wenn du gerade Kaffeetrinken du bist, während der Agent irgendwas macht, dann tut er das jetzt auch. Das ist jetzt ein sehr plakatives einfaches Beispiel, aber er ist so manipuliert.
[00:25:09.410] – Christina
Ist das ein Hack? Genau, das ist so manipuliert, dass der neu bekommt, dass es nicht aus Versehen steht, was im Text. Da erklärt jemand theoretisch: Ich schicke ihn los, finde mir alles zur Schadsoftware raus, und dann ist eben beschrieben, wie man die vielleicht herstellt oder so, und er denkt dann, das wäre der neue Auftrag oder das ist wirklich ein Versehen oder ist das wirklich, dass Leute überlebt?
[00:25:32.080] – Chris
Nein, das scheint wirklich tatsächlich gezielte Manipulation zu sein. Ich habe jetzt, wie gesagt, nur drüberlesen können. Gott sei Dank, wie gesagt. Und ist auch die Frage, ob das Problem nicht behebbar wäre. Für mich klang es jetzt erst mal so, als wäre es leicht zu beheben.
[00:25:51.080] – Christina
Lücke wahrscheinlich irgendwo.
[00:25:52.730] – Chris
Genau, aber es scheint wohl, zumindest im Moment, noch eine Lücke zu sein, dass man eben den Agenten auf seinem Weg bei der oder was auch immer er tut, eben mit so einer Prompt Injection dann manipulieren kann. Das kann natürlich kritisch sein. Wie gesagt, gerade wenn er deine Bankdaten jetzt hat oder Zugriff auf 1Password oder wo auch immer man die vielleicht gespeichert hat. Nicht wenige Leute haben das ja einfach in Notizen-Apps auch, also Bankdaten und Schlimmeres, oder Passwörter in einem Dokument. Also all so Sachen gibt es ja. Und wenn ihm darauf Zugriff gibt, oder er halt einfach durch den Login, bleiben wir jetzt mal so im Google Workspace, du hast es in der Notizen-App, er ist ja schon eingeloggt, bei Microsoft sicher ähnlich und er kommt einfach auf ein Dokument. Dann kann er natürlich sich da alle Login-Daten ziehen.
[00:26:47.500] – Christina
Wir hatten es ja genau bei der Scamming-Episode. Also die sind ja noch gar nicht so alt, die Browser. Die sind ja jetzt ein paar Wochen alt. Und dass es da jetzt schon Scams gibt, ist wirklich so unfassbar. Also das ist nicht mehr …
[00:27:02.410] – Chris
Ein Katz und Mausspiel.
[00:27:03.860] – Christina
Ja, aber wirklich. Die Katze hat gerade mal irgendwie mit einem Ohr rausgeguckt aus dem Loch. Dann gibt es schon die Pranke obendrauf. Also das finde ich schon krass. Aber klar, das muss man natürlich da mitdenken, aber ich glaube auch, dass das jetzt diese Kinderkrankheiten sind, die diese Browser erst mal haben und auch sonst. Man merkt schon im Umgang, dass das noch Beta ist. Also das wäre jetzt nichts. Es gibt ja so Menschen auch im Umfeld von einem, die jetzt nicht so sind, vielleicht wie du und ich, die immer, wenn es was Neues gibt: Das muss ich mir aber sofort herunterladen, das will ich jetzt sofort probieren, sondern die sagen: Das ist aber noch nicht so gut. Und ich habe das Gefühl, dieser Mainstream und Menschen, die jetzt nicht so technisch interessiert sind oder die sagen: Das muss halt funktionieren, für die ist das noch nichts. Also das ist schon eher so die Faszination und so der Blick in die Zukunft. Als das Ding das erste Mal meinen Cursor übernommen hat, ist es natürlich schon so: Wow, Wow. Ich habe schon das Gefühl, das ist jetzt so ein Fenster in die Zukunft, was da jetzt so kommt.
[00:28:07.460] – Christina
Aber ich glaube nicht, dass Leute, die es einfach nur benutzen wollen, weil sie denken: Dann macht es meine Arbeit cool, aber nicht denken: Das geht, sondern einfach das Ergebnis nur wollen, für die ist es noch nichts. Ich habe nicht das Gefühl, dass es wirklich massenkompatibel ist, sondern noch ganz schön buggy und da ist noch ein bisschen was zu tun.
[00:28:26.260] – Chris
Ja, müssen wir mal sehen. Ich glaube schon, dass sich relativ schnell entwickeln wird und dann vielleicht doch relativ schnell massentauglich wird, also zumindest in den nächsten Jahren.
[00:28:36.760] – Christina
Ja, auf jeden Fall. Die Schlagzeile von den KI-Sachen sind ja eher so Wochen oder wenige Monate. Wenn ich jetzt sehe, ich habe so einen Zeitstrahl immer bei meinen KI-Workshops und Vorträgen und was seit November 2022 passiert ist und jetzt gerade mal drei Jahre, seit ChatGPT der Welt zur Verfügung gestellt wurde, was in den drei Jahren passiert, ist ja wirklich total verrückt. Also so irgendwie drei Arme bei Leuten, wo man Bilder generiert, das passiert nicht mehr und auch diese ganzen krassen Halluzinationen gibt es eigentlich nicht mehr und das Ding kann mittlerweile auch rechnen und all die Sachen, die man so am Anfang dachte: Das ist aber noch nicht so gut. Die sind ja alle eliminiert. Deswegen glaube ich auch, dass es beim Browser schneller geht. Aber jetzt gerade habe ich das Gefühl, ist es noch nicht da, wo es sein müsste.
[00:29:23.960] – Chris
Ich habe noch ein weiteres Thema, da vielleicht auch mal in den nächsten Monaten reingedacht, wenn dieses Browsing-Thema weiterentwickelt. Dann finde ich einen spannenden Aspekt auch in Bezug auf Marketingbudgets. Also wenn wir jetzt die Rolle des Marketers einnehmen, der Werbung schaltet, die auf Klickpreisen basiert, bei Google Ads, bei Display, wie auch immer. Wenn jetzt Agenten losgehen und für Menschen recherchieren, dann klicken die Agenten auf deine Werbung, die du schaltest, weil sie da vielleicht was sehen. Oder auch, lass die einfach nur googeln, also jetzt mal auch ganz … Ja, klar. Es wird wahrscheinlich nicht ganz so laufen, aber so kann man es ganz gut nachvollziehen. Wir wissen ja, die ersten Plätze bei Google sind Werbeanzeigen. Da sagt man schon im eigenen Unternehmen, nicht auf die Ad klicken, wenn du auf unsere Webseite gehst. Warum googelst du überhaupt? Und da sagt man schon, jetzt sind wir da 20 Cent weg.
[00:30:22.680] – Christina
Bei einem Tourismusbereich unterwegs, du bist gerne auch mal …
[00:30:26.370] – Chris
Ja, natürlich, oder Versicherung und so weiter, wo hohe Klickpreise auch unterwegs sind. Jetzt sage ich meinem Agenten: Such mir bitte mal eine Lebensversicherung, wo vielleicht irgendwie ein Klick 50 Euro kostet, und der klickt sich mal durch alle Möglichkeiten so durch. Dann hat der mal relativ schnell einen relativ hohen Betrag durchgeklickt. Aber das kann auch woanders passieren. Das kann auch in Social passieren. Es kann ja überall, wo der unterwegs ist. Es gibt ja Werbemaßnahmen. Jetzt gehen wir mal aus, weiß nicht, 10, 20% der Menschen nutzen KI-Browser, also wirklich jetzt ein bisschen in die Zukunft gedacht, oder die Agenten, für sie was zu recherchieren, was vorher so eine Produktsuche war. Keine Ahnung, ich suche ein neues Sofa. Lass’ ich jetzt einen Agenten machen: Wie viel Werbung für Möbelhäuser klickt der denn? Und was macht das mit unseren Werbebudgets? Ich kann es vielleicht ein Stück weit analysieren. Dann kann man sagen: Okay, ich habe Google Analytics. Ich komme auf die Seite. Da war ein Mensch auf der Seite über den Klick. Oder ich habe irgendwann einen Prozentsatz von KI-Browsern oder Agenten, die auf meiner Seite waren, über die Ad, dann muss ich mir jetzt darum noch Gedanken machen: Lohnt sich die Ad für mich, wenn sie offensichtlich nur KI anzieht und findet danach einen Kauf statt?
[00:31:44.600] – Chris
Also diese Check-out-Reisen, die gibt es ja. Kann ja sein, dass die passiert. Die kann ich wahrscheinlich nicht mehr tracken, weil der Browser geht wieder, der Agent geht wieder. Ich kriege eine Liste, dann komme ich vielleicht irgendwie über diese Liste dann doch wieder zu dem Shop, bei dem ich bestellen wollte. Also da kann man jetzt in ganz viele Richtungen denken, aber ich glaube, das macht was mit den Budgets, die wir einsetzen in der Werbung. Und ich glaube, da muss man sich auch ein bisschen Gedanken machen, wie man es denn analysieren möchte. Ist sicher jetzt nicht relevant, aber keine Ahnung, nächstes Weihnachtsgeschäft, glaube ich schon. Also nächstes Mal Black Friday müssten wir wahrscheinlich mal gucken.
[00:32:23.020] – Christina
Ja, auf jeden Fall. Also ich überlege gerade … also mein erster Impuls war natürlich auch, oh, das ist aber schlecht, wenn das ein Agent sieht. Aber vielleicht ist das genauso wertvoll. Also wenn diese Recherche zum Kauf führt, dann war es ja gut, dass der auf die Anzeige geklickt hat. Da muss man mal gucken. Ein Touchpoint mit einem Menschen hat natürlich einen höheren Wert. Also wenn der das Logo sieht und sich trotzdem für ein anderes Sofa entscheidet, hat er trotzdem das Logo gesehen und hatte da vielleicht irgendwie eine Verbindung zu. Und wenn er das nächste Mal das Logo sieht, dann kennt er das schon und da ist Trust und so. Das hat wahrscheinlich noch mal einen anderen Wert, aber grundsätzlich, wenn ich jetzt einen Agenten losschicke, mir eine Shortlist zu erstellen für das Sofa oder was auch immer und ich lande dann auf der Shortlist und er hat dafür meine Ad angeklickt, dann war es das wert, würde ich sagen.
[00:33:17.940] – Chris
Ja, wie gesagt, glaube ich schon auch, wenn wir jetzt so Richtung Produkte gehen. Nur, ich werde es halt ganz schwer messen können. Das heißt, wir werden ein bisschen Turbulenzen in den Analytics-Daten im nächsten Jahr sehen, rund Conversions, schätze ich, weil es halt unklar wird, wie man das dann messen will, diesen Touch Point. Customer Journeys muss man natürlich ein bisschen anpassen. Und jetzt mal weg von der Produktsuche, glaube ich, schon. Also sind wir vielleicht jetzt so im Versicherungsbereich, Finanzbereich, so, mit diesen Themen, vielleicht auch im B2B-Bereich, wo es jetzt in Personas Rollen gibt von Menschen, die Sachen recherchieren. Sagen wir mal, das macht dann der Agent. Der wird schon auf die eine oder andere Ad klicken, die ich keinem Wert mehr zuordnen kann, wo ich vielleicht höhere Budgets brauche, dann wirklich noch eine Conversion zu erreichen. Ist jetzt alles Glaskugel, kann man auch nicht sagen, aber ich glaube, es gibt ein paar Bereiche, bei denen wir vielleicht nicht mehr so direkt einen Umsatz daran heften können, weil ja auch das Ergebnis vielleicht ja gar nicht ist der und der Hersteller, sondern das Ergebnis ist, die Sachen kann man machen. Du kriegst ja eine Textantwort oder einen Bericht in irgendeinem Format bei Recherchearbeit.
[00:34:31.680] – Chris
Da kommt die Marke vielleicht gar nicht mehr vor, sondern nur noch Vorgehensweisen und so was. Es gibt ja so viele Bereiche und wie gesagt, ich bin gerade im Finanz- und Versicherungsbereich, wo die Klickpreise relativ hoch sind. Wenn jetzt da Recherchearbeit von KI-Agenten oder von Portalen, die KI-Agenten nutzen, für dich als Nutzer was zu erstellen. Auch da wird es ja noch mal Zwischenstationen geben –, kann teuer werden oder dein Budget ist halt einfach weg, ohne dass es zu etwas geführt hat. Das ist auf jeden Fall was, müssen wir für 2026 mal auf die Roadmap nehmen als Unternehmen und uns eben anschauen, wie sich das entwickelt, weil auch der Anteil – das sehen wir ja in den Analytics-Konten, die wir betreuen und in den Berichten, die wir daraus erstellen –, der Anteil der Suchmaschinen oder der Anteil der KI-Nutzer, die auf die Website kommen, der ist schon gestiegen jetzt im abgelaufenen Jahr. Und genauso werden es die Agenten dann auch noch mal mitnehmen.
[00:35:31.080] – Christina
Ja, es wäre echt interessant. Und eigentlich sollten wir jetzt mal Thesen zusammen mit unseren Kunden definieren und die dann messen, versuchen zu messen oder irgendwie da einen Knopf dran kriegen. Und die eine These ist eben, KI-Agenten sehen unsere Werbung und dadurch wird sie weniger wert. Oder die andere ist, jetzt wird Werbung noch wichtiger. Also wenn wir wissen, dass KI-Agenten auf Werbung klicken, auf Landingpages zu kommen, wo es Produkte gibt und dass die zum Beispiel Ads bevorzugen zu organischen Treffern – das weiß ich jetzt zum Beispiel gar nicht, müssten wir mal irgendwie herauskriegen. Aber wenn das so wäre, wenn es von Google kommt, weiß ich, wie der Agent agiert. Dann werden ja Ads auf jeden Fall bevorzugt im Vergleich zu organischen Treffern, dann ist es ja umso wichtiger, Ads zu schalten, weil sonst kommst du gar nicht mal auf die Shortlist von den Agenten.
[00:36:27.800] – Chris
Ja, oder du machst halt wirklich Werbung speziell für diese Agenten oder die Plattformen wie Google führen ein spezielles Format nur für Agenten. Möchtest du nur für Menschen werben oder auch für Agenten? Jetzt hier klicken und Kampagne duplizieren. Ja, tatsächlich.
[00:36:45.780] – Christina
Finde ich jetzt nicht so abhängig, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.
[00:36:50.640] – Chris
Nein, also sehe ich auch. Ich sehe den Knopf irgendwie vor mir, dass das dann auch automatisch natürlich passiert, dass KI für KI-Werbung macht und ihr dann einfach ein bisschen mehr Geld abbucht. Freuen sich mal eine Google-Aktion. Aber ich glaube, auch die Plattformen werden da einen Shift … also müssen die ja, sonst verkaufen, die ihr Werbeprodukt vielleicht mitunter auch nicht mehr. Ich glaube, da wird nächstes Jahr viel Spannendes noch mal passieren. Deswegen ist, glaube ich, ganz gut, sich da jetzt schon mal Analysegedanken zu machen, wie man die Sachen überhaupt herausfinden kann, jetzt, wo es noch in kleinem Maße passiert, dann eben, wenn es wächst, so wie gesagt, wie wir mit der KI suchen, auch dann valide Daten zu haben, mit denen man dann Entscheidungen treffen kann.
[00:37:33.400] – Christina
Ja, auf jeden Fall. Das Messen auf jeden Fall und dann auch eben mit Fragestellungen, weil wir werden nicht aus den Daten wahrscheinlich nicht so eins zu eins … Man wird nicht auf die Daten gucken und wissen: So ist jetzt die neue Mechanik, sondern ich glaube, dass wir diese Fragestellungen brauchen, uns da zu orientieren und dann auch zu wissen, wo wir hingucken müssen. Ich glaube, in dem Zusammenspiel kann wird es wahrscheinlich ganz gut funktionieren. Oh yeah, das wird aber spannend dann nächstes Jahr.
[00:38:06.640] – Chris
Ja, kannst kaum erwarten. Ja, das löst dann einen Agenten für uns.
[00:38:11.900] – Christina
Ja, ich denke schon. Ist ja klar ja, und ich frage mich auch schon, wie die Werbung für die KI aussieht. Ist das auch diese Pieplaute dann?
[00:38:21.040] – Chris
Ja, auf Spotify oder so sind es dann Pieplaute, wenn der KI-Agent sich dann noch Podcast zur Recherche anhört. Aber ja, spannender Punkt. Steht dann da irgendwas Kryptisches oder steht dann wirklich einfach ein Text mit Schlagworten, also ähnlich der Keywords jetzt? Haben wir da was Ähnliches, aber mit, dass man einen Satz draus machen muss, eine Phrase zu haben, nach der dann gesucht wird. Da muss man, glaube ich, die Mechanik der Agenten noch ein bisschen auseinandernehmen können und dann, glaube ich, viel ausprobieren und A/B testen und gucken, was dann passiert. Aber da reicht jetzt im Moment die Menge an KI-Agenten, die so was tun, noch gar nicht aus. Und dann müssen wir uns was überlegen und Thesen aufstellen und dann kann man es vielleicht in sechs Monaten mal vertesten, wie es da aussieht.
[00:39:13.800] – Christina
Ihr könnt mir vorstellen, dass durch die Iterationen, die da jetzt kommen werden und kommen müssen, damit das erfolgreich wird, dass sich das auch noch mal ändert. Also dass Agenten jetzt so und so Sachen präferieren, draufklicken oder nicht draufklicken und das mit dem nächsten Release kann es dann wieder anders sein. Ich glaube, das wird ziemlich dynamisch sein. Also ich würde sagen, das ist schon mal geblockt als Follow-up-Thema fürs nächste Jahr, KI-Agenten und was so. Gerade mit dem Anzeigen-Thema, das ist echt spannend, was sich da so entwickelt.
[00:39:42.260] – Chris
Ja, ich lasse den Agenten den Podcast hier anhören und dann stellen uns da eine Termindatei für das Follow-up. So machen wir es.
[00:39:49.480] – Sarah
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Hör gerne in unsere anderen Episoden mit Digital Impact rein. Diese hier passen gut zum Thema der vorherigen Folge:
Die Digitalisierung hat sehr viele neue Kommunikationskanäle geschaffen. Sie hat sich von einer zusätzlichen Marketingoption zu einem wichtigen Investitionsbereich entwickelt. Hier kommt unser Digital Game Plan ins Spiel.
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