Staffel 3
Episode 18
Host dieser Episode:
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Sarah Stock
Gäste in dieser Episode:

KI für Unternehmenskommunikation einsetzen

Wie kann Künstliche Intelligenz die Unternehmenskommunikation unterstützen, ohne die Markentonalität zu verlieren? In dieser Folge spricht Host Sarah Stock mit Christina D’Ilio (netzstrategen) und Sinah Baecker (Content Carl:) über den gezielten Einsatz von KI-gestützten Tools für effektive und konsistente Inhalte.

 

💡Das erwartet dich:

  • Wie Unternehmen KI sinnvoll in ihre Kommunikationsstrategie integrieren können
  • Wichtige Guidelines für den sicheren KI-Einsatz
  • Warum das Tool beonbrand.ai besonders empfehlenswert ist
  • Tipps, um die Markenstimme authentisch einzusetzen

 

🎙️Gäste:

 

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👩🏻‍💻Host & Producerin:
Sarah Stock (netzstrategen)

Transkript

Konsistente Markenkommunikation mit KI: Im Digital Impact Podcast sprechen Christina und Sinah über die Herausforderungen und Chancen beim Einsatz von KI in der Content-Produktion. Konsistenz und Präzision sind entscheidend, um die Markenidentität trotz wachsender Content-Flut zu bewahren.

Strategische KI-Nutzung: Mit dem Tool „beonbrand.ai“ haben die netzstrategen eine Lösung entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, konsistent im Markenstil zu kommunizieren. Das Tool kombiniert Custom-GPTs mit hinterlegten Corporate-Guidelines, um zielgerichtete Inhalte für verschiedene Kanäle wie LinkedIn, Newsletter oder Produkttexte zu erstellen.

Herausforderungen & Ausblick: Der gezielte Einsatz von KI erfordert präzises Prompting und eine klare Markenstrategie. Die Weiterentwicklung von „beonbrand“ sieht eine noch stärkere Führung bei der Definition von Brand-Tonalitäten und der strukturierten Content-Erstellung vor.

Sarah
Ein herzliches Willkommen zu dieser Folge unseres Digital Impact Podcasts. Ich bin Sarah Stock, Marketing-Strategin bei den netzstrategen und ich hoste diese Folge. Es geht um die Herausforderung, mit KI Inhalte zu produzieren, die wirklich nach der Marke und deren Guidelines klingen. Wir sprechen über wichtige Tipps, Herausforderungen und ein Tool, das dabei helfen kann, diese Tipps auch umzusetzen. Die Folge wurde am 6. März 2025 aufgenommen. Alles Wichtige, worüber wir gesprochen haben, ist in den Shownotes verlinkt. Nun starten wir mit unseren Gästen Christina und Sinah, die sich kurz vorstellen.

Christina (00:00)
Ja, hallo, ich bin Christina. Ich bin jetzt seit acht Jahren bei den netzstrategen im Digital Business Team und ursprünglich komme ich aus dem Tageszeitungsverlag. Da habe ich auch die netzstrategen kennengelernt, hatte also da schon viel mit Inhalten zu tun. Ich habe da den Onlinebereich geleitet, wir hatten die Online-Redaktion bei uns mit dabei, auch die Vermarktung. Aber so Kernstück war schon die Online-Redaktion, Inhalte generieren für die Plattform. Und dann bin ich eben vor acht Jahren zu den netzstrategen gekommen und habe dort am Anfang, die ersten 3, 4 Jahre fast ausschließlich Tageszeitungsverlage betreut, auch in der Redaktion … ganz viel, mir Gedanken gemacht, welchen Content man für welche Zielgruppe entwickelt. In den letzten Jahren ist dann auch der B2B-Bereich dazugekommen und seit zwei Jahren ganz intensiv auch KI, Contentproduktion mit KI, aber auch alle Themen sonst, die was mit KI zu tun haben, aber ich habe in letzten Jahren auch viele Schulungen gegeben für Redaktionen, zum Beispiel, wie die KI am besten einsetzen können.

Sinah (00:55)
Mein Name ist Sinah, ich bin seit über vier Jahren jetzt bei den netzstrategen und auch vor zwei Jahren dann in unserer netzstrategen-Brand-Family in unsere Tochter- auch Schwesterfirma, wie wir so schön sagen, Content Carl: rübergegangen und beschäftige mich eigentlich schon immer liebend gern mit Content, komme auch aus der Linguistik, habe das studiert, bin da in die Tiefen unserer Sprache eingetaucht und habe dann ganz viel Erfahrung gesammelt im beruflichen Kontext eben in der Unternehmenskommunikation. Auch angefangen mit einer klassischen Pressestelle, wo einfach sehr viele Inhalte generiert worden sind, hin, das weiterentwickelt in eine Online-Kommunikation, Online-PR mit Marketing. Hier halt auch den Fokus zu legen, eben die Inhalte gezielt zusammenzubringen, Zielgruppenspezifisch zu kommunizieren und vor allem auch alles performance- und datengetrieben, KPIs definieren.
was ja ganz wichtig ist, eben auch den qualitativen und zielgerichteten Content zu erstellen und nicht eben nur die Flut. Und genau, da bin ich zu den netzstrategen gekommen und betreue seither auch ganz viele Kunden in dem Bereich. Wir machen ganz viel im Bereich Corporate Communications, Brand Communication, erstellen Corporate Guidelines, die dann eben die Basis sind für die ganzen Inhalte, die an unterschiedlichen Stellen im Unternehmen stattfinden oder auch erstellt werden. Und genau, bin deshalb heute auch hier dabei und freue mich auf unsere Folge, wo wir auch nochmal gucken, wie sich das alles ein bisschen verändert hat jetzt durch das Aufkommen von KI.

Sarah (02:28)
Sinah, du bist schon ins Thema direkt eingetaucht. Vielen Dank. Du hast das ganze Flut genannt. Darüber möchten wir heute sprechen, nämlich über die Contentflut, die man gerade sehen kann auf LinkedIn, in Newslettern etc. Durch die vielen KI-Tools, die gerade aus dem Boden sprießen, können mehr Menschen, mehr Unternehmen mehr Content kreieren und den auch posten. Ich selbst beobachte da eine durchwachsende Landschaft, möchte deswegen gerne nochmal heute mit euch darüber sprechen und einen Schritt zurückgehen auf die Metaebene. Was ist denn wichtig für Unternehmenskommunikation? Worauf muss man achten? Vielleicht auch was bei Kundenprojekten gemacht wird, wenn wir starten mit Unternehmen oder auch wenn es schon eine Guideline gibt und die vielleicht auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Da fände ich super, wenn ihr uns mal einen Blick geben würdet, was man als Unternehmen machen kann, worauf man achten muss und was gerade so der Stand auch ist mit KI-Tools, die man verwenden kann.

Sinah (03:28)
Genau, also ich kann gern mal anfangen, weil du sagst, worauf kommt es an und was kann man tun. Ich glaube, das kann man in zwei Worten zusammenfassen und zwar Konsistenz und Präzision. Und das ist etwas, was wirklich nicht mehr so einfach ist, weil, wie du gerade schon gesagt hast, die Contentflut nimmt zu. Es ist ja auch wirklich nachgewiesen durch Studien, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne nachweislich sinkt. Also wir konsumieren immer mehr. Wir scrollen über unsere Screens, es poppt Content auf und es ist wichtig, dass man hierbei noch heraussticht bzw. die Zielgruppen erreicht und nicht einfach untergeht, indem man konsistent kommuniziert, das heißt Wiedererkennungswert, Vertrauen schafft, aber auch präzise Botschaften vermittelt. Weil was wir ganz oft sehen und erleben, ist, dass jetzt eben durch KI quasi jeder zum Autor wird. Also jeder kann prompten, jeder kann Inhalte erstellen und dabei eine konsistente Markenkommunikation aufrechtzuerhalten oder auch Botschaften zu vermitteln und vor allem auch qualitative Inhalte zu generieren, das wird halt konsistent immer weniger, konsequent in dem Fall, immer weniger. Und von daher ist das wirklich was, wo man gute Grundlagen schaffen kann mit Hilfe von KI, damit da auch eine Einheitlichkeit reingebracht wird.

Christina (04:50)
Jeder kann prompten, aber es kann halt nicht jeder gut prompten. Das ist glaube ich das Problem. Auch wenn wir immer sagen, die Flut, die durch KI passiert, die passiert natürlich nicht durch KI, sondern durch Menschen, die die KI irgendwie nicht gut genug bedienen oder die da – Also manche, die meisten glaube ich bedienen die einfach aus Unwissenheit nicht richtig und produzieren damit keinen guten Content. Und dann gibt es natürlich auch noch Ausnahmen, die ganz bewusst zum Beispiel Fake News oder so damit auch produzieren. Aber ich glaube wirklich, das Gros kommt von den Leuten, die nicht mit genug Sorgfalt oder Liebe und auch Kenntnissen die KI bedienen. Das, glaube müsste man noch mal rausstellen, dass die KI nicht die Böse in dem Spiel ist, sondern die macht halt nur das, was der Mensch ihr gesagt hat.

Sinah (05:35)
Absolut richtig, gutes Phänomen, was du gerade beschreibst, was mir selber auch immer wieder passiert im Sprachgebrauch, sagt man, die KI flut und die KI flutet, aber du hast natürlich vollkommen recht, wir sind es. Aber jeder hat jetzt den Zugang, dass es die KI gibt, so eine Art Tool an die Hand, damit eben jeder plötzlich überall kommunizieren kann und zwar super einfach. Und diese Einstiegshürde wird oft genommen, quasi auch Beiträge zu erstellen, Artikel zu erstellen. Das vereinfacht das und ich glaube, du warst es sogar, Christina, die mal so schön gesagt hat, “shit in, shit out”. Also beim Prompten kommt es auch eben drauf an, was man eingibt, je besser oder qualitativer kann halt auch eben der Output werden.

Christina (06:17)
Und das Gemeine daran ist, dass jeder Content, von der KI erstmal ganz okay klingt. ein Content-Piece, das erstellt wird von der KI, ist ja erstmal so, dass man denkt, das kann man schon so nehmen. Nur eben in der Vervielfältigung, wenn man das 100.000-fach pro Tag liest, dann gibt es bestimmte Muster, die sich wiederholen und die dazu führen, dass man eben gelangweilt ist, dass die Aufmerksamkeit sinkt, weil man eh denkt, man weiß schon, was kommt und so. Und diese Präzision gerade ausgerechnet auf die Marke fehlt halt. Aber wenn jemand nicht so oft das tätigt und einfach nur so ein kleines Rädchen im gesamten Content-Kosmos ist, dann denkt er ja, wieso der Content war jetzt völlig okay, nur dass der eben eine Million Mal so produziert wurde und uns irgendwie betäubt, das hat man vielleicht als Einzelner nicht so auf dem Schirm.

Sinah (07:11)
Und da haben wir jetzt auch, Sarah, um nochmal deine Frage von vorhin aufzugreifen, was für Use Cases wir haben oder was für Erfahrungen wir gesammelt haben mit Kunden. Wir haben das, wie gesagt, ganz oft erlebt oder auch, dass Brands verwässert sind, weil eben plötzlich an fünf unterschiedlichen Stellen im Unternehmen Content produziert wird, der veröffentlicht wird auf unterschiedlichen Kanälen. Wir haben zum Beispiel Personen, die Content produzieren für Social Media, die haben eine andere Tonalität plötzlich, weil die anders prompten, weil da andere Sachen rauskommen, ohne Leitplanken für die Marke. Gleichzeitig haben wir aber z.B. einen Vertrieb, die dann plötzlich Texte prompten für eine Landingpage, die dann so weit auseinander trifften, dass man am Schluss nicht mehr merkt, dass es eigentlich ein Absender ist in der Marke. Und von daher haben wir sehr, sehr gute Erfahrungen darin gemacht, eine gemeinsame Basis zu schaffen, eine Brandkommunikation, die eben auf Corporate Guidelines fußt, auf Communication Guidelines, die runtergebrochen werden und dann transferiert sozusagen dieser Wissenstransfer in strukturierte Aufbereitung in Prompts stattfindet, um dann zum Beispiel mit Custom GPTs zu arbeiten. Da gibt es dann natürlich unterschiedliche Arten, wie man die aufsetzen kann, ob man wirklich über bestimmte einzelne Anwendungsfälle geht, wie zum Beispiel, ich brauche einen einzelnen Custom GPT für LinkedIn oder Newsletter oder eben auch das für ein ganzes Team zur Verfügung stellt, die jetzt zum Beispiel PR macht. Also das ist immer sehr individuell und kann total, ich sage jetzt mal auf unterschiedlichen Leveln ausgebaut werden, je nachdem wie auch der Nutzungsgrad ist. Was wir auf jeden Fall feststellen, ist, dass die Qualität da wahnsinnig hoch ist. Also wir kriegen da wirklich sehr, sehr gute Beiträge raus. Die KI lernt und verbessert stetig, bzw. auch dieses Ping-Pong mit den Mitarbeitenden führt halt dazu, dass da am Schluss Beiträge rauskommen, die sich halt abheben von der Masse.

Christina (09:06)
Ich hack nochmal kurz an dem Eingang ein, was du gerade gesagt hast, nämlich dass jetzt durch KI, jemand benutzt KI im Social Media Team und anderen Vertriebsteam und dann prompten die anders und es gibt unterschiedliche Ergebnisse. Das hatten wir natürlich früher auch schon, weil Leute einfach unterschiedlich schreiben. Also manche haben mehr Sprachgefühl, andere weniger. Leute im Social Media Team sind oft näher an der Sprache als Leute aus dem Sales Team oder die vielleicht in mehr technischen Bereichen drin sind. Das kommt einfach so mit der Persönlichkeit mit. Deswegen war es immer schon eine gute Idee, so was wie Corporate Guidelines zu haben und zu sagen, wir wollen in folgender Tonalität sprechen. Also das Einfachste ist ja duzen oder siezen. Das sind ja so Sachen, die dann relativ schnell mal festgelegt werden. Und da ist es ja auch einfach, sich dran zu halten. Aber wollen wir nahbar sein? Was bedeutet denn nahbar sein? Auf Augenhöhe, wenig Fremdworte, keine Ahnung. Solche Themen werden ja auch in Corporate Guidelines mit festgelegt. Und das war immer schon eine gute Idee, das zu tun, weil Leute einfach unterschiedlich schreiben. Vielleicht jetzt noch mal, das zu pointieren, durch KI produzieren wir einfach so viel mehr. Und im Zweifel fühlt sich jetzt auch jemand gemüßigt, der, ich weiß nicht, vor drei, vier, fünf Jahren noch gesagt hätte, ich fühle mich nicht so wohl mit dem Schreiben. Ich gebe das mal an die PR-Abteilung, ich gebe das mal an Leute, die die Content in ihrer Beschreibung stehen haben und die sich jetzt denken, nee, mit KI kann ich das doch selber. Und dadurch kommt so eine neue Masse an unterschiedlichen Texten zusammen. Vielleicht, um das noch mal klarzumachen, jetzt Coporate-Guidelines oder das festzulegen, ist nicht nur eine KI-Erscheinung, sondern wie mit so viel mit Digitalisierung und KI, alles was vorher schon schlecht lief, wird jetzt durch einen Katalysator gejagt und ist dann doppelt schlecht oder zehnfach schlecht. Daher kommt es.

Sinah (10:50)
Ja genau, die Dringlichkeit Corporate Guidelines aufzusetzen nimmt jetzt noch mal zu. Das trifft, glaube ich, ganz gut.

Christina (10:56)
Ja. Das hat ein CustomGPT, so wie du es gerade gesagt hast. Ich finde auch, dass die Ergebnisse erstaunlich sind. Wir machen das ja für Unternehmen, aber man kann das auch selber mal ausprobieren im Kleinen, wenn man zum Beispiel bei LinkedIn aktiv ist oder irgendeinem anderen Kanal und sich dafür mal ein CustomGPT aufbaut. Das war zum Beispiel mein erster Einstieg. Ist jetzt auch schon relativ lange her. Das war, glaube ich, der erste CustomGPT, den ich selber aufgebaut habe, als das neu kam. Ist jetzt anderthalb Jahre her oder so vielleicht. Und da habe ich einfach mal meine LinkedIn-Post reingegeben, habe gesagt, wie ich kommunizieren will. Und jetzt brauche ich eben nur noch bestimmte Schlagworte reingeben und das Ding produziert relativ nah an meinem Sprachgefühl, habe ich jedenfalls das Gefühl, als nicht Linguistin, dass das schon ganz okay mein Stil wieder trifft. da kann man auf jeden Fall sehr gute Ergebnisse erzielen, was halt so bisschen nervt, ist, dass man es von dort aus wenig weiter bearbeiten kann. Also man hat halt dann einen fertigen Text, einen fertigen LinkedIn-Post und dann, wenn man dann was ändern will, dann muss man es wahrscheinlich nicht rauskopieren in ein Word-Dokument oder direkt in LinkedIn und dann nochmal selber dran rumfallen. Das ist halt bei den GPT’s so bisschen nervig.

Sarah (12:02)
Ich darf ja seit zwei Jahren Prompt Writing Kurse geben, wo wir genau damit in Berührung kommen, sag ich mal. Bei meinen Kursen mache ich es immer so, dass alle Teilnehmer:innen an eigenen Projekten arbeiten sollen, diese mal ausprobieren sollten, die sie sowieso machen müssen oder möchten. Und da merke ich genau dieses Phänomen. Also jemand, der sowieso Texte schreibt, geht mit einem Text, der erstellt wurde, ganz andersr um, weil die Person dann schon weiß, ja, der Text muss bis ins Detail stimmen und alle Fakten müssen stimmen. Aber wenn jemand, ich sag mal Fachfremdes oder aus einem anderen Team sagt, ich würde auch einfach gerne mal das ausprobieren und schreiben, die Person ist viel schneller zufrieden mit dem Ergebnis, das rausgekommen ist. Deswegen ist es wichtig einfach mit dem Bewusstsein dran zu gehen. Jeder einzelne Satz muss quasi noch mal gelesen werden und geprüft werden, der da rauskommt. Egal wie gut man denkt, dass die KI funktioniert, weil die KI ihr Wissen und die Regeln für einzelne Texte aus so einer breiten Masse von generischen Regeln erstellt hat. Die kennt mich selbst gar nicht. Ich gebe da gerne immer die Aufgabe, dass man einen Profiltext über sich selbst schreiben soll. Also ein paar Stichpunkte zum Beruf und zum Werdegang reingeben und dann sagen, schreibt mal einen Profiltext über mich. Und bisher hat sich das immer für die Leute komisch angefühlt, weil bei mir auch, ich bin dann plötzlich die allerbeste in dem und dem, in Karlsruhe. So würde ich nie über mich selbst schreiben und sprechen. Es fühlt sich unangenehm und komisch an. Das ist ein super Beispiel für – Eigentlich ist es dann schon richtig, weil die Punkte, die ich eingegeben habe, die wurden verwendet für einen Text über mich. Aber ich sehe dann, nee, das würde ich so nie schreiben. Das ist kein gutes Ergebnis, mit dem ich mich repräsentieren möchte. Das ist auch die Herausforderung, die man mit KI hat, wenn man Content erstellt.

Christina (13:56)
Als Einordnung, woher das kommt. Ich kann es nicht ganz genau sagen, aber ich habe auch mal versucht, paar Texte und Studien dazu zu finden. Also die Muttersprache, wenn man so will, der KI ist in der Regel amerikanisches Englisch. Da ist die am meisten zu Hause. Das sieht man zum Beispiel daran, wenn man einer KI eine wirklich komplexe Aufgabe gibt und die antwortet auf einmal in Englisch. Das gibt es manchmal, wenn man eben sehr komplexe Fragestellungen hat. Dann weiß man, jetzt ist sie sozusagen in ihre Muttersprache gegangen. Das ist natürlich ein sehr menschliches Bild, aber so kann man es sich schon vorstellen, dass wenn man eben doch fluide in Fremdsprachen ist und denkt, nee, da bin ich schon ganz gut, aber es gibt eben manche Sachen, wo man sagt, nee, das muss ich jetzt mal in meiner eigenen Sprache wiedergeben. Das ist jetzt mal – weil auf menschlichen Sprachen, natürlich Programmiersprachen ist noch was anderes, aber bei menschlichen Sprachen ist das für die KI das Englische. Und das Englische tendiert auf jeden Fall deutlich mehr zu Adjektiven, die im Deutschen als Übertreibung gelten. Also so awesome, great und so weiter. Wenn du das ins Deutsche übersetzt und dann auf ein Produkt oder eine Person, dann ist man immer gleich so, na, das ist aber ganz schön dicke. Das ist eine Eins-zu-eins-Übersetzung. Und im Englischen hört sich das super an. Also ich mein, klar, wenn man jetzt nicht Muttersprachler ist, klingt das, also klingt in anderen Sprachen eh viel schneller gut als die eigene, weil man eben diese Nuancen nicht so rauskriegt. Aber im Englischen ist, wenn man jetzt über eine Person eine Charakterbeschreibung gemacht, eben so awesome, great und so weiter verwendet, dann ist das jetzt nicht ungewöhnlich oder fühlt sich nicht irgendwie als überheblich an. Und das kommt eben durch die Übersetzung, also vielleicht nur mal so zum Hintergrund, warum manche Sachen so übertrieben wirken. Das kommt eben vor allem aus dem englischen, aus dem amerikanischen Englischen muss man sagen.

Sinah (15:37)
Ja, und das ist auch ganz spannend zu beobachten, Christina, da auch noch anzuknüpfen, dass das nicht nur die Verwendung von Adjektiven und Beschreibungen ist, sondern ganz oft auch passiert, dass die grammatikalische Grundstruktur vom Englischen in dem Satzbau unterliegt. Es ist mir schon ganz oft aufgefallen, dass Sätze gebildet werden mit vielen Modalverben oder ebenso Beschreibungen wie, ich habe mein Fahrrad gefahren so auf die Art, das ist jetzt ein übertriebenes Beispiel, aber da sieht man dann sofort, okay, es passiert noch nicht auf der deutschen Ebene oder in dem konkreten Beispiel, ist mir oft in Fachtexten tatsächlich aufgefallen. Gerade im medizinischen Kontext, weil wir auch hier für Pharmaunternehmen machen, wenn man da auch mit Basis von den European Health Claims und so weiter arbeitet, werden die ganz oft für uns verquast übersetzt. Man liest sich das durch und merkt sofort, da ist was falsch. Und meistens, wenn ich es mir dann angucke, merke ich sofort, die Struktur, die dahinter liegt, ist einfach eine andere. Ich habe dazu auch einen sehr spannenden Artikel, kann ich empfehlen, gelesen von den Computerlinguisten von Google, die aktuell in der Schweiz sitzen und auch gerade dran sind nochmal die europäische Datenbank quasi aufzubessern, die LMMs anzulernen und Co. Da kriegt man auch nochmal ganz viele Einblicke, eben wie diese Switches stattfinden und man sieht sofort, was was zurückzuführen ist, wenn es sich für uns komisch anfühlt, wenn wir einen Text im ersten Moment scannen. Aber auch hier, wie du es gerade schön beschrieben hast, Sarah, ich glaube, wenn jemand nicht so tief drin ist oder auch dieses Bewusstsein nicht hat dann fällt es im ersten Moment beim Querlesen gar nicht auf und man denkt sofort, ach ja, der Text ist ja super.

Christina (17:14)
Man hat dann manchmal eben doch ein Störgefühl. Das ist ja dann das Wichtige. Das sind Leute, die das lesen. Die machen sich ja keine Gedanken, wie das entstanden ist. Und trotzdem bleiben da so Störgefühle zurück, die einen doch nicht so andocken lassen an den Inhalt, den man da dann gelesen hat. Aber die gute Nachricht ist ja, diese Sachen passieren, wenn sie nicht so ganz passend sind, die passieren eben, weil wir es nicht besser gepromptet haben. Man kann ja schon auch darauf eingehen, wie der Satzaufbau sein soll, woran sich orientiert werden soll, an welchen Sprachbeispielen und so. Das heißt, das ist jetzt nicht was, was man nicht verändern kann oder nur manuell verändern könnte, sondern man kann eben mit dem, was man der KI mitgibt, schon sagen, eben versuch dich an dem und dem zu orientieren und nicht an deinem Standard oder so. Und damit kriegt man das dann auch in der Regel ganz gut raus.

Sinah (18:05)
Das ist auch generell ein Punkt, den wir total mitnehmen oder ich auch als Tipp mitgeben kann, jeden wirklich zu lernen oder sich das auch ins Bewusstsein zu machen, ganz viel auf Meta-Ebene mit der KI zu kommunizieren. Also Meta-Informationen, die wir sonst nicht mit reingeben würden, wie zum Beispiel wenn eine Pressemitteilung als Beispiel von vielen erstellt werden soll, auch wirklich explizit reinzuschreiben. Halte dich an die offiziellen oder standardmäßigen Stilmittel bei der Erstellung von Pressemitteilungen, wie das aufgebaut werden soll, welcher Absatz, zum Beispiel Kernbotschaft direkt im ersten Absatz, erster Satz, eine Information pro Satz, dass der Informationsgehalt auch besser wird. Das sind Metainformationen, die man alle mit reingeben kann, um auch den ersten Wurf sozusagen schon auf ein ganz anderes Level zu bringen.

Sarah (18:54)
Ich würde gerne bei den Meta-Informationen bleiben, Sinah, und auf die Corporate Guidelines und die Communication Guidelines mal noch eingehen. Also was bedeutet das denn, was ist es genau und wenn du das mit Unternehmen oder wir das mit Unternehmen erarbeiten, wie passiert das, wie funktioniert das?

Sinah (19:13)
Also hier gibt es immer zwei unterschiedliche Varianten. Christina hat ja vorhin auch schon bisschen was aufgegriffen, was da drin zu finden ist. Natürlich, grundsätzlich, ich nenne es jetzt mal Hygienefaktoren, wie die Ansprache, wird geschlechterneutrale Sprache verwendet, was für Adjektive repräsentieren uns, wie soll die Marke wirken, die Tonalität. Und das führt natürlich alles zurück zu unterschiedlichen Ansätzen, wie man eine Brandkommunikation oder den Brandbaum, da gibt es ja ganz viele verschiedene Modelle oder Brandhaus, aufbaut. Wir arbeiten ganz viel und gerne mit Archetypen, die man eben auch wieder gut mit den Sinus-Milieus in Verbindung bringen kann, um eben da auch eine zielgruppengerechte Kommunikation aufzubauen. Und alle Archetypen und Milieus reagieren eben auf unterschiedliche Arten der Kommunikation, was die Ansprache angeht, die Tonalität, wie diese Kommunikation aufgebaut sein soll, aktiv, passiv, auffordernd, eher hofierend, sage ich jetzt mal. Da kann man wirklich in solche Nuancen eintauchen und das bis ins Detail ausarbeiten, um eben dieses, und da sind wir wieder beim Punkt, was Christina gesagt hat, dieses Gefühl – Man nimmt Inhalte auf und man hat sofort dieses Gefühl, dass es sich richtig anfühlt oder man das einordnen kann, wahrnehmen kann. Und das kann man eben strukturell durch diese Erarbeitung anhand von Daten, von Analysen, Zielgruppenabgleichen erarbeiten. In Workshops machen wir das mit Kunden. Und wie gesagt, hier starten wir entweder rein schon mit einer Basis und es gibt schon eine Art Corporate Guidelines oder Ideen, Gedanken und wir iterieren das dann oder wir fangen auch zum Beispiel mit unterschiedlichen Kunden, die schon Jahrzehnte existieren, aber sich zum Beispiel noch nie Gedanken darüber gemacht haben, auch oft im B2B-Bereich oder auch in der Industrie, die sagen, bisher hat es immer funktioniert, aber plötzlich merken wir, okay, wir machen jetzt auch andere Vertriebskanäle auf oder eben Websites kriegen halt jetzt doch nochmal einen anderen Fokus als noch vor fünf Jahren, nach und nach oder vor zehn Jahren, dass man plötzlich halt einen anderen Need hat, das auch zu definieren. Und da gehen wir dann halt von Anfang an mit rein und begleiten, entwickeln die Guidelines, sind auch dann eben oft in der Content-Prozessbegleitung noch mit dabei, um eben das dann auch ins Leben zu bringen, also zu operationalisieren, weil das eine ist, die Erstellung der Guidelines, aber die müssen dann halt auch praktikabel sein im Alltag.

Sarah (21:37)
Also wir übersetzen das, wie kommuniziert wird, quasi in Worte, dass man es aufschreiben kann für andere Menschen oder für die KI. Habe ich es richtig verstanden?

Sinah (21:49)
Das klingt ganz gut in der Zusammenfassung, sehr kurz gesagt, aber auf den Punkt, ja.

Christina (21:55)
Und es wird auch definiert, was nicht gesagt wird. Das ist ja auch wichtig. dass eben bestimmte Worte nicht verwendet werden sollen, bestimmte Bilder nicht verwendet oder Sprachbilder nicht verwendet werden sollen. Also nicht nur was soll, sondern eben was nicht soll und das ist dann in Abgrenzung immer ganz gut.

Sarah (22:09)
Okay, also was wir heute auch noch mitgebracht haben ist einen kleinen Tool-Tipp. Wir haben jetzt schon die Problematik besprochen von Unternehmenskommunikation, die schon immer seine Herausforderungen hatte mit darin, dass unterschiedliche Leute das gemacht haben, unterschiedlich schreiben und was jetzt etwas verstärkt wurde, dadurch dass es KI-Tools gibt und viel mehr Menschen schreiben oder prompten können und man da ja das prompten lernen muss oder müsste, auch auf die verschiedenen Tools eingehen. Die ticken ja auch alle etwas unterschiedlich. Aber wir haben dieses Wissen genommen, das wir haben über Unternehmenskommunikation und das Prompten und KI an sich und haben das in ein Tool gepackt. beondbrand.ai heißt das und ist quasi von Menschen, die mit Marketing arbeiten, konzipiert für Menschen, die mit Marketing arbeiten, diesen Prozess zu erleichtern und einfacher zu machen. Genau, deswegen habe ich euch heute dabei oder auch dich, Christina, weil du da ja federführend auch dabei warst. Genau, erklär uns doch gerne noch genauer, was das Tool kann und mitbringt.

Christina (23:17)
Ja, also der Ausgangspunkt war tatsächlich die Überlegung, dass es doch leichter gehen muss, on-brand zu kommunizieren mit KI-generierten Inhalten. Also dass sich das nicht ausschließen muss, dass man entweder sehr generische Inhalte bekommt von der KI, vielleicht auch nochmal paar angepasste, aber die eben nicht so richtig zu der Brandtonalität passen, die man dann vielleicht vorher mit Sinah in den Workshops definiert hat. Wir haben gedacht, das muss doch irgendwie gehen, weil das ja genau dafür ist, wir setzen Standards fest, die wir jemand anderen oder einer Maschine mitgeben können. Und dann haben wir das mit CustomGPTs probiert und haben da eben auch schon sehr gute Erfahrungen gesammelt, was die Qualität und die Konsistenz der Inhalte angeht und haben dann aber gemerkt, dass es an die Grenzen stößt, wenn es um die Weiterverarbeitung der Inhalte geht. Man braucht halt dann relativ klare Regeln dafür, wofür wird der GPT jetzt benutzt. Ist das genau ein Use Case pro GPT? Habe ich genau – für Newsletter zum Beispiel habe ich ein CustomGPT, für den LinkedIn Beitrag habe ich ein GPT. Das heißt, das muss immer auch gleich definiert sein oder der Use Case muss anders definiert sein. Ist halt im Anlegen relativ aufwändig. Die Leute müssen sich auch dran halten, dann wirklich in das Feld nur das zu schreiben, wofür dieser GPT gebaut wurde. Und ich habe eben nicht die Möglichkeit, die Inhalte weiter zu verarbeiten. Das heißt, ich kann nicht in einem Absatz oder in einem Satz sagen, irgendwie passt der nicht, probiere das nochmal neu. Oder der Absatz ist zu lang, kürze den nochmal. So Feingranular ist zum Beispiel ChatGPT noch nicht. Die fangen ja jetzt damit an, auch mit diesem Canvas-Modus und so geht das ja schon in diese Richtung. Aber so richtig gut funktioniert das noch nicht. Und da haben wir gedacht, okay, das muss doch anders gehen. Und auch vor dem Hintergrund, dass Leute eigentlich überhaupt nicht mehr prompten sollen, sondern dass wir sie sehr angeleitet durch Dropdown-Felder, durch diesen Prompting-Prozess führen. Und das macht eben beonbrand. Also alle Templates, die wir dort hinterlegt haben, das sind Use Cases für Content-Generierung, also eben Newsletter, Links im Beitrag, unterschiedliche E-Mail-Varianten, zum Beispiel so Akquise-E-Mails oder auch Kundenkommunikation-E-Mails. Aber auch was weiß ich Produktbeschreibung bei Amazon haben wir mit drin. Google Ads sind mit drin, LinkedIn Ads sind mit drin. Also ich glaube, wir haben um die 40 Templates gerade aktiv und die sind im Prinzip alles kleine CustomGPTs, nur nicht in dem Umfeld von OpenAI, sondern in einem eigenen Tool mit einer eigenen User Experience, die deutlich mehr an das angepasst ist, was wir aus Textverarbeitungen kennen. Also ich gehe drauf auf so ein Template, wähle dann aus, worüber ich schreiben möchte, habe die Dropdowns für eine Tonalität zum Beispiel, für die Länge des Beitrags, wie viele Varianten möchte ich generiert haben und dann fängt das Ding an zu arbeiten. Und dann habe ich eine Textverarbeitung, um das zu bearbeiten. Also ich kann manuell reinschreiben, ich kann aber auch einzelne Sätze, Worte, Absätze, das ganze Ding nehmen und dann eben weiter von der KI verfeinern lassen, wie schon sagte, optimieren lassen, zum Beispiel Grammatik prüfen, verkürzen, verlängern, alles Mögliche. Und dann kann ich mir das speichern als Dokument. Ich kann es auch in sogenannten Workbooks organisieren, dass ich zum Beispiel sage, für einen Kunden, also wenn ich jetzt eine Agentur bin zum Beispiel, ich habe mehrere Kunden, habe ich für jeden Kunden ein Workbook und dort liegen dann die einzelnen Content-Bereiche ab. Oder ich bin ein Unternehmen und ich habe zum Beispiel ein Workbook nur für meine Linked-in-Posts, nur für meine Newsletter, was auch immer. Also so kann ich mir das organisieren. Und dann kommt eben noch das hinzu, was uns wichtig war, ich kann eine Brand Tonalität hinterlegen. Also da kann ich sagen, für welche Firma soll die Brand Tonalität ausgelegt sein. Die Webseite kann hinterlegt werden, die muss sogar hinterlegt werden, weil die ein wichtiger Baustein ist für die KI, sich zu orientieren. Und dann bestimmte Informationen werden abgefragt. Und dann kann ich einen relativ langen Beschreibungstext eingeben, wo ich all das reinpacken kann, was Sinah eben gesagt hat, was in so eine Corporate-Guideline auch mit reinkommt. Den Archetypen zum Beispiel. Sogenannte Love-Words, also wie versuchen wir zu umschreiben. Hate-Words, also was wollen wir auf jeden Fall nicht kommunizieren. Und dann, wenn ich die Brand Tonalität habe, kann ich auch noch einzelne Produkte oder Dienstleistungen hinterlegen und sagen, wie über die kommuniziert werden soll. Und wenn ich dann in den Templates bin, LinkedIn Post, Newsletter, habe ich eine Schaltfläche, die sagt, okay, Brand Tonalität aktivieren. Wenn ich das mache, brauche ich im Prinzip nichts mehr an Tonalität oder so hinterlegen, sondern das zieht sich das dann. Das einmal hinterlegt und ich kann dann einfach das Content Stück mir generieren lassen, basierend auf der Brand Tonalität. Und so funktioniert das Ding. Bilder kann ich auch generieren. Wir haben als KI-Modelle von ChatGPT 4.0 jedenfalls gerade noch hinterlegt. Die APIs werden gerade geöffnet. Ich habe heute erst eine E-Mail bekommen, dass weitere API-Modelle jetzt ansteuerbar sind. Wir müssen mal gucken, wie gut das funktioniert. Jetzt gerade sind wir mit 4.0 unterwegs und auch sehr zufrieden. Und wir haben DALL-E 3 für die Bildgenerierung. Auch da wird man eben durchgeführt durch den Prompting-Prozess und kann auch die organisieren in den Dokumenten. Und das ist vor allem für Leute gedacht, die jetzt nicht jeden Tag neu ausprobieren wollen oder möchten, was die KI denn so kann. Also wenn man jetzt so leidenschaftlich promptet und immer wieder sagt, ach, was kann denn jetzt dieses Modell und was unterscheidet diese Modelle? Vielleicht so wir drei, wie wir jetzt hier zusammen sind, doch eher so KI-Enthusiasten, die auch rausfinden wollen, was sich tut. Es gibt ja auch Leute, die einfach nur Content produzieren wollen, müssen, können. Für die ist das. Thema reingeben, Template ausgehen, Text raus, fertig und ab. Und das eben in einer guten, sogar sehr guten Qualität, wie ich finde. Und eben nach den Vorgaben, die ich gegeben habe, und ich muss mir da keine Gedanken mehr machen, sondern ich kann dann einfach zu meinem nächsten Task weitergehen und habe einfach da so Helferlein im Rücken, der mir bei der Content-Erstellung hilft.

Sarah (29:11)
Spart vermutlich einfach Zeit, wenn man die Prompts nicht ausführlich schreiben muss, sondern klick, klick, klick und los geht’s. Und je mehr hinterlegt ist, umso weniger klick sogar.

Christina (29:20)
Genau, das ist bei den Custom GPTs im Prinzip auch schon so. Was da eben fehlt, ist das Handling. so dieses Textverarbeitungsfeeling, was ja viele kennen und was man ja auch oft braucht im Umgang mit Texten. Das fehlt eben bei ChatGPT noch. Also könnte auch gut sein, dass beonbrand in einem Jahr, dass ChatGPT das selber kann oder die anderen. Das ist uns schon auch klar. Wir dachten eben nur, dass es jetzt gerade eine gute, also es ist gut, einen guten Use Case abbildet für Leute, die eben nicht immer selber prompten wollen und für die die CustomGPTs zu umständlich sind im Handling. Das ist jetzt eben für die Zeit, wo die großen LLMs noch nicht auf dieser Basis unterwegs sind der Textverarbeitung, haben wir da vielleicht eine ganz gute Nische.

Sarah (30:03)
Ok, Christina du hast gerade angesprochen, wie sich ChatGPT, OpenAI entwickeln könnte. Was ist denn eure Vision aktuell für beonbrand?

Christina (30:13)
Also wir haben, wie gesagt, jetzt gerade so die 40 Templates aktiv. Wir haben nochmal 20, 25 Templates angelegt, die wir gerade noch nicht scharf geschaltet haben, die schon da wären, einfach um die Leute nicht zu verwirren, also nicht zu viel Auswahl zu geben. Da hätten wir aber noch was in der Hinterhand, wenn es Leute gibt, die sagen, ich brauche eigentlich mehr was in die oder die Richtung. Da kann man also relativ schnell auch Sachen noch hinzusteuern. Also wir haben schon welche, es gibt aber noch mehr. Vielleicht noch ganz kurz, wie das gemacht wird. Also diese Templates funktionieren tatsächlich wie CustomGPTs. Das heißt, da werden Informationen über die Schnittstelle an OpenAI, also jetzt in dem Fall an 4.0 gegeben, die im Prinzip Prompts sind und die sagen, was dieses Template tun soll. Man kann sich das schon als kleine Custom GPTs vorstellen und da haben wir eben, ja, alle Möglichkeiten. Das heißt, wenn da jetzt was fehlen würde und jemand sagt, das wäre endlich ein cooles Tool für mich, aber ihr macht nicht, ich weiß nicht Videoskripte. Ich glaube, wir haben sogar Videoskripte drin. Ich glaube, Voice-Over oder so haben wir rausgenommen. Also, dass man sich Texte generieren lässt für Videos. Das haben wir jetzt gerade noch rausgenommen. Wenn jemand dabei ist, der sagt, das wäre für mich super interessant, muss ich zehnmal in der Woche machen, dann können wir das auf jeden Fall auch reingeben. Wir sind jetzt eh in so was wie einer offenen Beta-Phase, sag ich ma. Wir sind darauf angewiesen, viel Feedback zu bekommen. Unten im Footer gibt es ein Formular, das linkt weg in einen Google Forms, wo wir ein paar Fragen stellen, was die Nutzung des Tools angeht. In diese Richtung können wir uns also relativ leicht weiterentwickeln, wenn es darum geht, andere Templates zur Verfügung zu stellen. Und das andere wird auf jeden Fall sein, dass wir die Brand Tonalität noch ein bisschen geführter darstellen möchten. Also bis jetzt gibt man sozusagen die Basics an und hat dann das Beschreibungsfeld. Und das Beschreibungsfeld ist jetzt nicht noch aufgeteilt eben nach sowas wie Love Words oder so oder Archetypen sondern das muss man da so reinschreiben. Wir überlegen gerade, Sinah hat auch schon Vorschläge gemacht, wie das aussehen kann, dass wir eben einzelne Dropdowns haben oder Felder wo wir das ganz gezielt Nachfragen damit Leute überhaupt sich erstmal in die Lage versetzen können welche Fragen muss ich mir denn überhaupt stellen wenn es um die Corporate Guidelines geht also was sind – was ist da wichtig und dass wir da Hilfestellungen geben für Menschen, da vielleicht am Anfang des Prozesses stehen, sich erstmal Gedanken zu machen und da auch schon mal was reinzuschreiben. Das könnte auf jeden Fall eine Weiterentwicklung sein oder das ist auf jeden Fall eine Weiterentwicklung, die wir gerade angehen. Was wir schon umgesetzt haben, was uns auch wichtig war für den Anfang, ist, dass man unbegrenzt viele Brand Tonalitäten hinterlegen kann. Also wenn man für mehrere Firmen arbeitet oder jetzt zum Beispiel bei uns, netzstrategen-Familie, wir haben ja ein paar Ausgründungen, Content Carl: gehört dazu, was Sinah schon sagte, aber eben noch weitere. Das heißt, da haben wir jetzt auch unterschiedliche Brand Tonalitäten hinterlegt. Also ob wir jetzt im Sinne, also für Content Carl: kommunizieren oder für die netzstrategen oder für die hallo.digital zum Beispiel. Die haben ja alle unterschiedliche auch Guidelines hinten dran und die haben wir eben dort hinterlegt. Aber natürlich auch für Agenturen super spannend, wenn man 10, 20, 100 unterschiedliche Marken betreut für die Content generiert, kann man die da anlegen und pro Template dann immer auswählen aus der Liste der Brand Tonalitäten für wen jetzt gerade dieses Contentstück sein soll.

Sinah (33:24)
Genau, und was da halt auch super ist, dass man dann auch aktuell in den Beschreibungen noch so wichtige Inhalte aus den Corporate Guidelines hinterlegen kann, wie Visionen, Missionen, was sind die Kernbotschaften für die jeweilige Zielgruppe, dass da wirklich halt dann, wie der Name schon sagt, die Inhalte on-brand sind und vor allem auch die Zielgruppe mit den richtigen Inhalten auf dem richtigen Kanal dann erreichen.

Christina (33:47)
Man kann das eben jetzt schon, dafür ist der Beschreibungstext da. Aber es fällt natürlich vielen Leuten schwer, die sich da noch nie so detaillierte Gedanken drum gemacht haben, was man da dann alles so reinschreiben kann. Da haben wir jetzt gemerkt, da würden wir gerne mehr Führung geben, mehr Hilfestellungen, was man da so reinschreiben kann. Und natürlich immer auch gerne sprecht uns an, wenn ihr da Unterstützung braucht. Das Team rund um Sinah ist da auf jeden Fall gerne bereit. Auch erstmal nur vielleicht bei einem ersten Telefonat Hilfestellungen zu geben oder Workshops, aber ja, erstmal darüber zu sprechen, ist, glaube ich, ein guter Start.

Sinah (34:20)
Oder wenn ihr auch Feedback oder eine Einschätzung eben, wie du es sagst, Christina, mal so – Weil was uns ganz oft aufgefallen ist, was auch sehr spannend ist, dass wenn Kunden das erstmal von ihrem eigenen Bauchgefühl definieren, was ist denn unser Archetyp, was sind denn unsere, oder wie ist denn unsere Brand Tonalität, dass das ganz oft abweicht von dem, wie die Zielgruppen eigentlich angesprochen werden möchten. Oder erfahrungsgemäß nicht immer ganz einstimmig ist, weil halt oft ist ja ganz normal, das passiert immer, die interne Wahrnehmung ein bisschen anders ist als von außen und das ist halt auch immer super cool das dann so gegeneinander zu legen und zu testen und zu zeigen, wie kommt denn das an und wie sind denn eigentlich die Ansprachen in eurer Zielgruppe.

Christina (35:02)
Also der Klassiker, den ich da kenne, ist, dass es oft so – Also gerade wenn es Inhabergeführte Läden sind, die wollen eigentlich ein bisschen rausstechen und auch im B2B-Bereich gerne ein bisschen bunter darstellen, haben aber eine super konservative Zielgruppe. Und die Mitarbeitenden haben meistens da ein ganz gutes Gefühl für, weil die eben auch in Kontakt sind, weil die jetzt auch über Social Media im Austausch sind, aber oft die Inhaber sind so, ja, ne, lass noch mal hier was Abgefahrenes machen und dann so, ja. Aber vielleicht hilft euch das nicht beim Vertrauensaufbau. Gerade bei B2B, oft große Volumen in den Projekten. Da haben die Leute, die Kunden, die das buchen wollen, schon das Vertrauen, dass das irgendwie eine gute Firma ist. Das heißt nicht, dass man nicht sehr ausgefallenes Zeug machen kann, aber man darf eben diesen Trust Faktor dann dabei nicht ankratzen. Und oft haben die Mitarbeiter da ein etwas besseres Gefühl als die Inhaber. Und das ist dann immer ganz spannend, auch in den Workshops zu sehen, wie das dann ein bisschen auseinandergeht und dann noch die Zielgruppen-Sicht mit reinzubekommen, da kriegt man dann am Ende meistens ein Bild, was dann besser zueinander passt.

Sinah (36:04)
Absolut. Wie du auch gerade sagst, das ist immer sehr spannend zu beobachten und mein persönliches Highlight sind auch oft die Diskussionen tatsächlich über die Nutzung von genderneutraler Sprache oder gendergerechter Sprache. Da auch hier die Meinungen immer sehr auseinander gehen und wenn da jemand sehr vogue sein will und sagt, wir machen das jetzt sofort, aber der Kontext und das Umfeld ist einfach ein ganz anderes, dann kann das halt auch richtig nach hinten losgehen und das hatten wir jetzt auch schon die Fälle. Deshalb ist das auch immer gut und sehr empfehlenswert, gerade auch sowas wie Corporate Guidelines gut zu durchdenken, von unterschiedlichen Sichtweisen zu beleuchten, Perspektiven einzubringen und halt auch den richtigen Kreis am Tisch zu haben, die darüber debattieren, diskutieren und das am Ende des Tages auch festlegen.

Christina (36:50)
Und wichtig ist, das verändert sich auch. Gerade gendergerechte Sprache war vor zehn Jahren ein ganz anderes Thema als jetzt und wird in zehn Jahren wahrscheinlich auch wieder ein ganz anderes Thema sein als jetzt. Ist ja vielleicht überhaupt kein Thema, weil es irgendwie ganz klar ist oder so. Es sieht gerade nicht so aus. Gerade geht es eher rückwärts. Eher genau, das ist eben auch wichtig. Es hilft nicht sich jetzt hinzusetzen, jetzt definieren wir das einmal für alle Zeiten und hier ist jetzt ein Stein gemeißelt hinter der Vitrine, bitte einmal drauf gucken, sondern es muss einem schon klar sein, dass sich Sprache eben und auch Sprachbilder verändern. Also zum Beispiel mir ist das aufgefallen bei dem Wort Wachstum, was immer ganz oft sehr positiv besetzt war. Was jetzt in diesem ganzen Bereich der Nachhaltigkeit eher so ist, es wird aber wahrscheinlich nicht unbegrenztes Wachstum möglich sein. Das ist aber ein Gedanke, der jetzt vielleicht seit, ich weiß nicht, drei, vier Jahren vielleicht so langsam wächst. Aber vor, ich würde sagen, fünf, sechs Jahren war Wachstum immer so, super, Wachstum ist für alle gut. Und jetzt so, ja, nee, vielleicht nicht unbedingt, vielleicht ist Behalten oder Bewahren auch was oder keine Ahnung, während Bewahren ja oft eher konservativ konnotiert war. Also so einzelne Begrifflichkeiten, die man da reinsetzt, ist schon auch gut, alle zwei, drei Jahre mindestens mal drauf zu gucken und zu sagen, passt das noch, sehen wir uns da noch? Man muss jetzt auch nicht mit allem mitschwimmen. Sehen wir uns da noch, wie das gerade gelesen wird, dieses Wort oder diese Begrifflichkeiten.

Sinah (38:19)
Absolut, weil sich ja eben die gesellschaftspolitische Lage verändert, dadurch auch Sprachkonzepte und Konnotationen. Auch super Hinweis noch an der Stelle, was ja auch immer mehr oder wichtiger wird, ist auch tatsächlich Sprache aus unterschiedlichen Facetten und Bereichen zu denken, wie eben jetzt auch die Verwendung nicht immer nur von Standardsprache, sondern auch von leichter und einfacher Sprache, um die Zielgruppen auch einfach zu erweitern und eine sprachliche Zugänglichkeit zu ermöglichen. Hat daher jetzt auch noch mal dieses Jahr eine Dringlichkeit bekommen, da ja ab Juni auch der European Accessibility Act umgesetzt sein muss, was halt auch noch mal zur Folge, sage ich jetzt mal, hat, im positiven Sinne zur Folge hat, dass alle Websites eben auch barrierefrei gestaltet sein müssen, vom Design, aber natürlich auch von der Sprache. Und das ist halt auch was, was wir ganz krass erleben, dass das Internet ein sehr exklusiver Ort ist. Und dafür setzen wir alle uns ja auch tagtäglich ein, dass dem nicht mehr so ist und wir Barrieren abschaffen können. Wie gesagt, Sprache und Design sind da die größten Einstiegshürden tatsächlich. Und da bin ich persönlich auch super happy, dass sich da gerade so viel tut und auch nicht immer nur in Standardsprache kommuniziert wird. Weil, wie wir alle wissen, die Literalität in der Bevölkerung nimmt nachweislich nach. Und auch gerade für Personen, wo eben nicht die Muttersprache ist, zum Beispiel deutsch, aber Behördengänge oder sowas vor sich haben, kann das natürlich echt extreme Nachteile haben. Und auch das ist ein Thema, was man perfekt in Corporate Guidelines verankern kann. Auf welchen Kanälen wird wie kommuniziert, in welcher Sprache, Standard, leicht, einfach. Es gibt so viele Facetten, es ist einfach herrlich und vor allem hört es nie auf. Macht mich persönlich total glücklich, weil als Sprachnerd, sage ich jetzt mal, gibt es nichts Schöneres, als sich das immer wieder anzugucken und neu aufzurollen und aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.

Christina (40:12)
Es gibt jetzt auch immer wieder, dass man Content in zwei Varianten hat. So bisschen wie man es aus dem Museum kennt, dass es einmal die Standardsprache gibt und dann eben in leichter Sprache. Oft ist die leichte Sprache, finde ich, die bessere, weil sie irgendwie prägnanter ist. Auf jeden Fall habe ich im Museum oft das Gefühl, aber das ist schon das, wo ich denke, das ist irgendwie prägnanter und auch leichter zu verarbeiten. es geht gar nicht darum Leute auch zu inkludieren, sondern es einfach für alle auch verständlicher zu machen. Aber alleine diese Entscheidung zu sagen, machen zwei Varianten von Content, ist ja auch eine Entscheidung und die würde man eben auch in so einem Corporate Guideline oder mindestens mal in diesem Kontext mit festlegen.

Sarah (40:54)
Mit diesem positiven Schlusswort möchte ich noch mal auf die Show Notes verweisen. Da werden wir alles verlinken, was wir heute genannt haben. Einmal den Artikel, den Sinah ganz am Anfang genannt hatte, beonbrand und alles, was ihr gehört habt. Sinah, Christina, vielen Dank, dass ihr da wart und euer Wissen geteilt habt. Und ja, ich bin mal gespannt. Wir hatten sehr gerade viel von der zukünftigen Entwicklung von KI und Tools und auch unserem Tool. Da freue ich mich, wenn wir den nächsten Teil zu diesem Thema aufnehmen.

Christina (41:26)
Sehr gerne.

Sinah (41:28)
freue ich mich drauf. Vielen Dank euch!

Sarah
Der Digital Impact Podcast ist ein Projekt der Digitalberatung netzstrategen GmbH aus Karlsruhe. Er wird vorbereitet und produziert von Sarah Stock. Die Inhalte verantworten die jeweiligen Moderator:innen der Aufnahme.
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