Staffel 3
Episode 5
Host dieser Episode:
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Andre Hellmann
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Künstliche Intelligenz mit André Hellmann Interview Campus+

In dieser Folge wird André Hellmann für das Campus+ Magazin der Hochschule Karlsruhe interviewt. Die passende Ausgabe des Magazins erscheint am 18. März 2024. Es geht vor allem um künstliche Intelligenz, Andrés Einschätzung zur aktuellen KI-Situation und zukünftige Entwicklung und um die Auswirkung auf die Arbeitswelt für Studierende und Berufseinsteiger:innen.

 

💡 Links zu allen Themen, die in der Folge erwähnt werden:

Transkript

🚀 Das Wichtigste im Überblick:

Digitalisierung im Berufsleben: André sieht sich beruflich als Digital Nerd, nutzt intensiv digitale Werkzeuge für Kommunikation und Organisation und empfiehlt eine Kombination aus Homeoffice und Büropräsenz für effektives Arbeiten.

Einsatz künstlicher Intelligenz (KI): KI wird sowohl als Beratungs- und Schulungsgegenstand bei den netzstrategen genutzt als auch operativ, um interne Prozesse zu optimieren und Kundenservice zu verbessern, wobei das menschliche Element in strategischen Entscheidungen unersetzlich bleibt.

Bedeutung der Datenanalyse: André betont die Wichtigkeit des Verständnisses von Datenbanken und grundlegenden Technologien für alle Studierenden, nicht nur im IT-Bereich, um besser mit digitalen Tools arbeiten zu können und die Grundlagen von Daten und ihrer Anwendung zu verstehen.

[00:00:00.060] – André
Hallo und herzlich willkommen zur neuen Folge des Digital Impact Podcast der netzstrategen. Ich bin André Hellmann, Gründer und Geschäftsführer der netzstrategen und bei uns im Digital Business Team tätig. Für diese Folge wurde ich einmal von den Professoren Christoph Ewert und Jens Nimis interviewt. Für das am 18. März 2024 erscheinende Campus plus Magazin der Hochschule Karlsruhe. Wir haben einfach das komplette Gespräch aufgezeichnet. Wir haben natürlich viel über KI gesprochen und wie es unseren Alltag verändern wird. Los geht es aber gleich mit der wichtigen Frage, ob ich ein Digital Nerd bin oder nicht. Los geht’s.

[00:00:31.080] – Christoph
Wir freuen uns, dass wir also den André Hellmann zum Gespräch für unser Hochschulmagazin Campus plus gewonnen haben. André, ich will mal mit einer ersten provokanten Frage anfangen, oder was heißt provokant. Bist du eigentlich ein Digital Nerd?

[00:00:45.150] – André
Ja, wahrscheinlich schon, aber halt so berufsmäßig. Ich habe gerade meinen Kindern gestern davon, dass ich also schon viel Zeit mit digitalen Medien und Geräten verbringe, aber doch sehr stark beruflich einfach. Die meiste Zeit kommuniziere ich da, koordiniere, beruflich auf jeden Fall, privat nicht so sehr.

[00:01:03.150] – Christoph
Das heißt, wie viele Medien nutzt du denn? Oder Apps oder Podcasts? Wo informierst du dich? Was sind so die Hauptmedien, über die du kommunizierst?

[00:01:13.230] – André
Naja, kommunizieren erstmal intern über unsere Medien, die wir in der Firma benutzen, wie Slack, wie Asana, wie Google Drive. Da passiert unheimlich viel Google Meet oder halt eben Zoom Meetings. Da mache ich unheimlich viel. Wenn ich einen breiteren Scope habe, ist es viel Podcasts, die ich anhöre. Das ist wirklich ein wichtiger, eine wichtige Informationsquelle eben auch von den von den Fachmedien und von den etablierten Medien. Die höre ich ganz, ganz viel an, um bei Themen aktuell zu bleiben. Und dann recherchiere ich eben speziell noch mal über Google oder frage auch mal ChatGPT um Rat.

[00:01:45.270] – Christoph
Jetzt ist ja deine Firma, netzstrategen haben wir eben gesehen, im Nachbarbüro wird gerade eine Schulung durchgeführt. Die Frage ist zum Beispiel bei uns an der Hochschule, Vorlesungen werden ja immer noch primär live vor Ort gehalten. Würdest du das anders machen, wenn du jetzt bei uns Professor wärst und Vorlesungen machen würdest?

[00:02:06.180] – André
Ich würde, glaube ich, beides anbieten. Ich würde aber schon erwarten, dass die Studenten auch reinkommen. Also so im Endeffekt, wie wir es auch machen, dass man sagt, kannst natürlich gerne viel im Homeoffice arbeiten, aber wir möchten schon, dass die Leute auch gemeinsam dann hier im Haus sind und miteinander reden, sprechen, sich kennenlernen und auch mal anders austauschen. Für bestimmte Formate ist das in meinen Augen nicht anders möglich. So bums. Manchmal bin ich halt der Boomer und sag das mal. So verschiedene kreative strategische Überlegungen Hat man einfach bessere Ideen, wenn alle in einem Raum sind und nicht alle bam, bam, bam ein Meeting nach dem anderen durchklicken müssen, dann ist man da entspannter und trägt halt auch ganz anders zur Atmosphäre und Kultur bei. Wir achten aber darauf, dass dann eben alle auch beieinander sind. Also nicht, dass dann quasi jedes Team an anderen Tagen halt da ist. Sondern wir sagen: Hey, kommt. An den Tagen macht es halt besonders viel Sinn irgendwo so Dienstag, Mittwoch, Donnerstag seid mal da, dass man Montag und Freitag nicht unbedingt den ganzen Tag im Büro rumhängen will kann ich nachvollziehen. Wir können trotzdem produktiv sein, aber das muss dann eben nicht von Nine to Six sein, sondern geht dann auch ein bisschen anders.

[00:03:05.670] – Christoph
Wie ist denn so der Split Homeoffice und Präsenz bei euch ungefähr?

[00:03:11.820] – André
Also ich würde mal im ganzen Firmenmittel sagen 60, 40, mehr daheim schon. Wir haben aber Leute, die jeden Tag da sind. Ich bin fast immer da. Also ich mache nur Homeoffice, wenn die Kinder krank sind. Andere machen eben mehr Homeoffice. Wir haben auch Leute, die full remote arbeiten für uns, die zum Beispiel eben aus Berlin oder auch aus Mauritius zum Beispiel. Oder aus dem Iran, oder aus Istanbul, wohnt der Kollege jetzt, full remote mit arbeiten, die wir ganz, ganz selten nur sehen. Es funktioniert schon auch, aber wenn man am Standort ist, freuen wir uns natürlich, wenn die Leute kommen und machen sie auch. Nicht aus Zwang, sondern ich glaube, weil wir halt einfach auch ein cooler Laden sind. Gute Gesellschaft, eine gute Gesellschaft einfach in der Firma halt auch da ist.

[00:03:50.880] – Christoph
Unser Thema ist ja künstliche Intelligenz, unser Titelthema. Was macht ihr denn mit künstlicher Intelligenz? Arbeitet ihr damit schon? Hast du damit schon Mitarbeiter ersetzt? Wie läuft das bei euch?

[00:04:04.410] – André
Ja, also zum einen ist es bei uns ja quasi Schulungs- und Beratungsgegenstand. Also es ist schon so, dass es unsere Kunden beschäftigt, das Thema, dass die wissen wollen, wie sie das einsetzen können. Zum einen, weil sie halt Fachkräftemangel haben. Es müssen nicht nur Fachkräfte sein, sondern Kräftemangel haben. Die finden schlechter Leute, die Bindung ist geringer, höhere Volatilität der Mitarbeitenden. Das ist schon schwierig. Und da ist die Frage natürlich legitim zu sagen: Ja, kann ich denn jetzt mit dieser KI da Stellen ersetzen? Ist es denn irgendwie möglich? Das schauen wir uns gemeinsam mit den Kunden an. Und von der anderen Seite ist ja die strategische organisatorische Überlegung. Und von der operativen Seite schulen wir bei unseren Kunden, wahrscheinlich war das auch das, was du gerade irgendwo gesehen hast, schulen wir eben auch einfach mal so ein Grundverständnis an den Tools, wie wir es in den letzten Jahren zum Beispiel mit Google Analytics oder eben Google Ads Facebook Ads gemacht haben. Also diese ganzen Plattformen muss man ja mal kennenlernen grundsätzlich, dass man sich da wohlfühlt und so machen wir es auch mit KI, um sich der Sache mal anzunähern.

[00:05:02.550] – Christoph
Ja, wie ist denn das? Ich bin ja schon kurz davor, in Pension zu gehen, Aber mein Kollege Niemetz, der ist noch jung. Muss der eigentlich um seinen Job fürchten, dass irgendwann die KI seine Vorlesungen ersetzt?

[00:05:15.180] – André
Das kommt auf den Jens an!

[00:05:18.870] – Christoph
Ein Visionär. Mal in die Zukunft geguckt, wie, wie weit wird das gehen?

[00:05:23.100] – André
Naja, ich glaube also, eine KI ist wie eine Suchmaschine, die braucht ja erstmal Input, bevor sie was machen kann. Und der Input hängt ab von deinem Intellekt, von deinem, von deiner Neugier, von deiner Kreativität. Und da wird der Jens halt ersetzbar sein. Weil der Jens weiß ja, was die Leute wissen müssen, was wichtige Grundlagen sind, damit man besser mit der KI arbeiten kann. Ich glaube schon, dass KI das ergänzen kann, was Jens oder Professor X zukünftig macht. Das wär ja auch toll, wenn die Studenten das so annehmen würden. Aber ich, ich kann mir nicht vorstellen, dass man darauf verzichten sollte. Ich würde es, ich würde es der Gesellschaft nicht raten, in die Richtung zu denken, sondern ich würde sagen: Lasst uns da auch ein Hybrid Format finden, wo gute, schlaue Professoren die Neugier wecken, mal den Horizont erweitern und man dann in die Tiefe gehen kann, zum Beispiel mit einer KI. So glaube ich, ist es ein sinnvoller – sinnvolle Mischung.

[00:06:13.770] – Jens
Tatsächlich ist es im Moment ja auch schon so, dass wir bestimmte Aufgaben planen, von Lehrveranstaltungen erstellen von Lehrmaterial, zum Teil auslagern sozusagen an KI und aber das Eigentliche, den Wissenstransfer dann doch versuchen persönlich zu machen, sei es online oder auch in Präsenz. Insofern ist das wahrscheinlich auch gar nicht anders als bei euch, dass bestimmte Tools in der richtigen Phase eingesetzt, unser Arbeiten auch effizienter und besser machen.

[00:06:38.430] – André
Absolut. Genau so ist es bei uns auch, dass wir es auch durchaus im Unternehmen einsetzen, dass wir also – das ich schon auch, das ist ja auch voll cool eigentlich zu sagen: Hey, wenn ich abends dann da sitz und ich keine Kollegen mehr fragen kann, wenn ich eine Präsentation vorbereite, dass ich dann mit ChatGPT in Dialog gehe und sag: Wie würdest du das denn machen? Wie würdest du das denn strukturieren? Gib mir mal ein paar Tipps und Hinweise. Das mache ich schon, aber das fertige Resultat ist dann – kommt dann aus meiner Birne und nicht aus der, aus der künstlichen im Endeffekt und so, so, so eine Mischform, so eine Mischform scheint im Augenblick sehr angemessen für das, was wir natürlich machen. Strategieberatung. Das würde ich keiner Maschine in die Hand drücken. Andersrum gibt es schon Dinge im Schulungsbereich, wo wir sehr stark auf KI bauen, wo wir nicht mehr so wahnsinnig viel anfassen. Weil die KI schon sehr, sehr gut zuarbeiten kann. Sei noch gesagt, dass natürlich das Fact checking extrem wichtig ist. Also du brauchst eben auch wieder hier einen guten Prof oder eben ein gutes – gute Kollegen, ein gutes Umfeld, das dir hilft, auch mal zu erkennen, wenn so eine KI durchdreht. Das machen die ja gerne, dass sie einfach dann – die kommen, ja, Fakt, Fakt, Fakt, Fakt, Quatsch. So und genau da muss man halt sehen oder das Bauchgefühl haben: Okay, jetzt wird es ein bisschen wild, das recherchiere ich jetzt noch mal und stelle sicher, dass ich es meinem Kunden oder meinem Studenten halt keinen Quatsch erzähle.

[00:07:54.210] – Jens
Das ist auch genau die Stelle, wo wir in den Vorlesungen sozusagen KI als Gegenstand einbauen, um das zu beurteilen, was die KI macht. Also das ist so für uns zum einen Arbeitsmittel als auch Mittel, wo wir unsere Studierenden dran ausbilden müssen, damit richtig umzugehen und das zu beurteilen, was die KI denn da erzählt hat, ob das fantasiert war oder wirklich eine Tatsache, was da gerade gekommen ist.

[00:08:17.160] – André
Ist wie mit jedem Werkzeug. Du musst den Umgang damit lernen. Es ist – wenig Werkzeuge sind wirklich intuitiv bedienbar. Und so ist es bei der KI auch. Es ist eine komplexe Maschine und ich muss verstehen, was sie tut. Auch wenn jetzt quasi die vielen Knöpfe vielleicht wegfallen, wie bei einem Flugzeug oder so jeder kann eine KI bedienen. Trotzdem muss sie wissen, was sie tut, nur weil ich es nicht anfassen kann.

[00:08:38.190] – Christoph
Jetzt sagt man ja, Daten sind heute das Wichtigste. Mit Daten verdient man Geld. Welche Daten sind eigentlich wertvoll, wenn du mit Unternehmen zusammen arbeitest? Welche Daten sind wirklich von hohem Wert oder wie generiert man wertvolle Daten?

[00:08:56.370] – André
Das geht ja zurück zum Geschäftsprinzip: Womit verdiene ich mein Geld? Also Unternehmen haben klassischerweise die können mehr Umsatz machen und mehr Ertrag, wenn sie die Kosten besser im Griff halten können und ihr Geld richtig einsetzen. Richtig investieren quasi. Und um da Entscheidungen zu treffen, muss man sich anschauen: Welche Daten führen zu besseren Entscheidungen im Unternehmen? Das kann im Marketing sein, bei meinen Marketingausgaben, dass ich einfach besser weiß, wo ich meine Euros da einsetze und meine Dollars, wo ich bessere Leute erreiche, die näher an einem Kauf, an einem Abschluss, an einer Entscheidung sind. Das ist ein Weg, der ganz klassisch im Marketing, in der Kommunikation eingesetzt wird, in der Werbung und andersrum, dass ich im Unternehmen besser verstehe, wo meine Wertschöpfung, Wertschöpfung eigentlich ist, dass ich wirklich weiß, wo, worauf kommt es denn genau an? Welche Einsätze bringen auch einen Ertrag? Welche Einsätze machen in unserem Fall zum Beispiel die Kunden zufriedener? Wo differenzieren wir uns stärker und wo vielleicht nicht? Und da, wo wir uns nicht differenzieren, versuche ich halt dann auch zu automatisieren, zu standardisieren, zu strukturieren oder es halt herauszugeben. Also das sind die Informationen, die man braucht. Du brauchst erst mal ein Modell von deinem Geschäftssinn, von deinem Geschäft eigentlich und verstehen, was da passiert. Und dann kannst du anfangen, mit den Daten Entscheidungen zu treffen.

[00:10:08.630] – Christoph
Vielleicht mal hypothetisch gefragt, wenn du unsere Hochschule nimmst wir produzieren ja auch eine Menge Daten. Und bei uns geht es ja auch darum, gute Studenten zu kriegen, eine hohe Auslastung zu bekommen. Hast du da spontane Idee, wie wir das nutzen könnten? Sinnvollerweise.

[00:10:25.760] – André
Also ich würde also – Okay Hypothese. Ich ich würde ja gerne immer gute Absolventen wollen, die nachher geile Jobs finden. Das ist glaube ich das, was ihr erreichen könnt, weil das zieht wahrscheinlich wieder andere schlaue Leute an und dann hast du so irgendwann mal so einen Kreislauf so ein Flywheel, was man ja immer haben möchte. Und das würde ich jetzt mal quasi reengineering. Also ich nehme jetzt mal zehn von euren besten Absolventen, die die tollsten Jobs heute haben, die vielleicht so Leuchtturmjobs haben irgendwo und verfolge mal den Weg rückwärts. Wo, wo kam – wie lief das eigentlich ab von der – da seid ihr jetzt, ab eurem Abschluss. Wie kammt ihr dahin? Wie habt ihr die Uni durchlebt und wo kamt ihr vorher her? So, und dann würde ich mir überlegen, wie kann ich jetzt zum Beispiel mehr von denen erreichen? Kann ich zum Beispiel am Anfang über verschiedene soziale Medien oder online Marketingmaßnahmen mehr in den Regionen von bestimmten Schulen in bestimmten Ländern Leute gezielter ansprechen? Dann würde ich mir überlegen, mit denen im Gespräch: Was hat euch denn hier so interessiert? Was fandet ihr so toll an der HKA? Okay, dann würde ich diese Attribute halt vor allem nach vorne stellen, weil These diese Attribute für diese besonders guten Absolventen besonders spannend sind, wird ihnen das eben anbieten und dann auch vielleicht während ihrer Zeit an der Hochschule besondere Fördermöglichkeiten bieten, besondere Einrichtungen – ihr müsst auch mit denen reden und schauen diese Personas, was fanden die bei euch so cool und was hat dazu geführt, dass die einen tollen Abschluss und einen guten Job gefunden haben? Und diese Dinge würde ich einfach ganz stark fördern, mich darauf konzentrieren und alles andere halt, das wird da schon mitgezogen. Das ist immer so meine These. Aber es macht keinen Sinn, sich auf die Schwächsten zu konzentrieren, sondern eher die stärksten zu fördern und die anderen mit in den Sog zu nehmen. So würde ich das eher gestalten.

[00:12:04.760] – Christoph
Und es geht ja heute alles über die sozialen Medien. Jetzt Facebook ist ja was für mich, Instagram vielleicht für Jens, TikTok für dich oder was…

[00:12:16.460] – André
Würden meine Kinder anders sehen.

[00:12:18.800] – Christoph
Aber was sind denn so die sozialen Medien, die im Kommen sind?

[00:12:23.810] – André
Im Kommen ist im Endeffekt nur Fragmentierung und, und eine Generation, die mit dieser Fragmentierung überhaupt kein Problem hat. Meine Kinder wie gesagt 12,14,16 ganz grob, die springen da überall rum, ohne Mühe. Also auch wenn ich denen aufs Handy gucke und dann sind alle Icons, haben irgendwie 100 Benachrichtigungen, also stresst euch das nicht. Hä, was denn? Ich sehe das gar nicht. Die können damit spielen wie andere auf dem Klavier. Das ist unglaublich. Und das ist das, was ich sehe bei der Jüngeren, bei einer heranwachsende Generation hinter GenZ sogar, dass sie da gar keinen Stress mit haben. Die differenzieren da null irgendwie. Von daher kann da noch ganz viel kommen. Ich glaube alles was kommt, wird immer und immer kleiner. Also ich glaube…

[00:13:02.270] – Christoph
Die Massenmedien werden eher zurückgehen.

[00:13:04.700] – André
Das ist ja schon seit seit Jahrzehnten so. Dass wir quasi einfach ein Sterben der Massenmedien haben, dass es immer weniger wird. Dann hast du mal wieder so ein Facebook oder so ein Meta, das dann wieder so einen Sprung nach vorne macht. Aber auch die diffundieren quasi einfach, gerade weil die Leute überall anders hinspringen. Auch jetzt das ganze Twitter Drama rund um Elon Musk und X. Wozu hat es geführt? Da sind jetzt irgendwie fünf, sechs andere Plattformen, die alle so mittelmäßig erfolgreich sind, wie früher mal Twitter, wenn wir uns erinnern, die ja auch nie so richtig wirtschaftlich erfolgreich waren. Es gibt noch mehr, die am Tropf von Investoren hängen, aber alle halt irgendwie sich doch halten können. Von daher glaube ich, ist das der, der Trend. Und damit werden wir Boomer uns halt auch abfinden müssen, dass wir dann halt miteinander auf Facebook oder ich vielleicht auf Instagram mit meinen Kumpels rumhäng und die Generation nach uns einfach überall sind. Die wissen halt Papa kriege ich halt auf WhatsApp und Insta und meine Freunde auf Snapchat und Blue Sky und Mastodon oder so.

[00:13:56.720] – Jens
Für euch aus der Werbewirtschaft heißt es dann aber, dass ihr jeder aktuellen Plattform sozusagen immer gerüstet sein müsst, oder?

[00:14:03.050] – André
Was wir gerade forcieren ist eher die die Nähe wieder zum Kunden. Also so wirklich das Communitymarketing, das ich wirklich ganz gezielt mir Leute von den Plattformen hole, die ich selber ansprechen kann. Weil wir merken gerade, dass die Algorithmen extrem restriktiv sind, extrem eigensinnig sind. Die verfolgen ihre ganz eigenen Geschäftsinteressen und nicht mehr unbedingt die von Stakeholdern, sage ich jetzt mal. Das ist denen wurscht. Die wollen meine Euros, meine Werbeeuros hätten sie gern, aber die helfen mir jetzt organisch nicht mehr weiter. Deswegen versuchen wir zum Beispiel als erste Conversion in unser Flywheel rein Leute von den Plattformen in Newsletter reinzubringen oder in Events reinzubringen oder in Messenger, wo ich einfach nicht die – wo ich dann den Plattformen nicht ausgeliefert bin. Heute strafen Facebook, LinkedIn externe Links ab. Auf Insta kann ich sie gar nicht platzieren, richtig, weil der Weg so eklig ist, dass es keiner – dass sich da keiner durch klickt irgendwie. Dieses Ziel dieser Plattform ist immer die Leute schön auf der Plattform zu halten. Die ziehen sich ihre eigenen Content Creators heran. Die wollen einfach Unabhängigkeit von Dritten. So, und wenn ich dann noch als Dritter irgendwas machen will, dann muss ich halt Euros hinlegen.

[00:15:11.720] – Jens
Das heißt das könnte man verallgemeinern. Für eine zukunftsorientierte Marketingstrategie muss man eigentlich direkte Kommunikationsmittel finden zu sein.

[00:15:19.580] – André
Alles andere wird zu teuer. Alles andere, auch im E-Commerce, wird einfach zu teuer. Du hast geringe Margen und die Kosten hier vorne steigen so stark. Also für mich ist es immer so, es gibt ein Loch in der Wand, wo irgendwann mal alle durch müssen und das ist quasi genau das Loch in der Wand, dass es irgendwann dazu kommt, weil die, die, die Preise können nicht ewig weiter steigen. Man kann nicht ewig mehr mehr Geld verlangen, aber man muss auch welches verdienen gleichzeitig. Das klassische Handelsdilemma. Und da wird es nicht anders möglich sein, dass ich irgendwann wieder virtuell Leute in meinem Laden hab, die da halt unterwegs sind, die ich selber erreiche, die da auch freiwillig herkommen und halt mit mir zusammenarbeiten. Da wird es sicherlich einige erwischen im Markt, die dann verschwinden werden.

[00:15:58.850] – Christoph
Wie ist denn da deine Sichtweise? Stationärer Handel, digitales Geschäft? Wird das Stationäre immer weniger? Wird das irgendwann aussterben oder wird es da eine Gegenentwicklung geben?

[00:16:10.730] – André
Es wird immer weniger, immer besser. Weil es kann nicht anders sein, weil wenn es nicht besser ist, also das Erlebnis dort, wenn ich nicht hingeh, wegen einer guten Beratung, einem tollen Sortiment, einem kuratierten Sortiment oder so. Dann gehe ich da halt nicht und dann will ich den besten Preis. Und das wird der Online – das Online Spiel sein, dass ich quasi einen guten Preis -also das muss nicht immer der günstigste Preis, aber einen guten fairen Preis kriege. Bei mir sind Outdoor Sachen, bergfreunde.de, kennt man vielleicht, wo ich sage, die haben immer einen guten Preis. So, da suche ich da nicht großartig weiter rum und die haben eigentlich auch für einen Onlineshop einen ganz guten Service. So, aber jetzt habe ich Wanderschuhe gebraucht, da gehe ich halt hier ins Basislager, weil ich halt weiß, sie haben die ganzen Schuhe da. Und bevor ich jetzt dreimal mir Schuhe bestelle, die mir nicht passen, weil ich es halt rausfinden will und dann spare ich 20 €. Das ist lächerlich. Und beim Basislager weiß ich, der Service ist geil.

[00:17:02.990] – André
Was sterben wird, sind lokale Läden mit schlechtem Service, schlechtem Kundenerlebnis, weil das sehe ich nicht ein. Warum soll ich ein Premium bezahlen, dafür, dass das schlecht ist? Dann bestelle ichs mir doch online. Also weniger, aber sicher bessere Erlebnisse. Und es sieht – also guck rum, da entwickelt sich ja hin und alles andere stirbt aus.

[00:17:20.780] – Christoph
Mein kleiner Themenwechsel, wenn ich an unsere Studierenden denke, wenn die jetzt nicht gerade Informatik studieren, dann sind die sowieso natürlich digital aufgestellt. Aber alle anderen, egal ob die Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau oder Elektrotechnik studieren. Welches Digital Know how müssen die denn deiner Meinung heute haben? Oder ist das alles selbsterklärend? Muss man da nicht mehr tief einsteigen?

[00:17:45.470] – André
Das ist also ich glaube für den Normalsterblichen, der da arbeitet, das Problem dieser Person sollte sich über gute UIs, also gute Interfaces erledigen, dass einfach die Tools intuitiv sind. Sind sie in dem, was ich so sehe, in dem Ingenieursbereich sind sie es überhaupt nicht. Solange noch irgendwie eine AS 400 irgendwo läuft oder so ganz alte SAP Systeme, sind wir davon noch weit entfernt, dass es selbsterklärend wäre, irgendwie. Auf der anderen Seite bringt es auf jeden Fall extrem viel, wenn man die die Zusammenhänge versteht. Ich habe zum Beispiel mal, als ich in Amerika gelebt habe, wirklich einen Hochschulkurs in Microsoft Access und SQL gemacht. Das hat mir bis heute – ich verstehe einfach, wie relationale Datenbanken funktionieren und das bringt mir so oft so viel, dass ich dieses Grundwissen habe. Und das würde ich allen raten. Gerade wir hatten es von Daten vorhin. Diese, diese, dieses Datengold muss ja irgendwo auch in einem Fort Knox liegen. Und dass man diese Festungen kennenlernt, diese Datenbanken, wie die funktionieren, das ist auf jeden Fall ein super wichtiges Grundwissen.

[00:18:45.600] – Christoph
Also das sollte, egal was man zum Beispiel studiert, irgendwo im Grundstudium mit angeboten werden aus deiner Sicht.

[00:18:52.380] – André
Und wenn man es nicht im Studium hat, sollte man sich das selber mal angucken. Da gibt es bestimmt auch superschlaue, superschlaue YouTube Videos zu mittlerweile oder so. Dass man mal ein Grundverständnis hat, wie die digitalen Tools eigentlich funktionieren. Es sind nur, nur Datenbanken mit einer Oberfläche.

[00:19:08.580] – Jens
In unserem neu designten Wirtschaftsingenieur gibt es ein Fach, das heisst Data Literacy, wo es im Wesentlichen genau darum geht, die Daten zu speichern und dann sich aber auch für Analysen oder für die Bearbeitung zu erschließen.

[00:19:20.430] – André
Also das merke ich auch widerum, sind meine Kinder unsere Probanden hier, dass die dann – für die ist wirklich alles magic, das funktioniert halt einfach. Die machen sich da keine großen Gedanken, die verstehen nicht, wie die Dinge zusammenhängen und wie das alles zusammen läuft und so und auch nicht, wie die Algorithmen verschiedene Sachen auswählen. Und dass man da mit den Algorithmen auf Augenhöhe ist, sollte man diese Aspekte schon verstehen. Also Datenbanken verstehen und Scoring Modelle, so dass mal zu checken. Da bist du dann schon relativ weit vorne dabei, auch was KI angeht.

[00:19:52.350] – Christoph
Und ihr bei eurer Digitalagentur, Ihr stellt ja auch studentische Hilfskräfte an, ihr macht Abschlussarbeiten, ihr übernehmt Leute. Auf was guckst du bei den jungen Leuten?

[00:20:03.810] – André
Neugier und Fleiß. Also die müssen neugierig sein, die müssen Fragen stellen. Also, wenn jemand im Vorstellungsgespräch keine Fragen stellt, ist es ganz schnell vorbei. Und dann, wenn die hier sind, möchte ich sehen, dass sie fleißig sind. Dass die sich einfach ran machen, dass die da reingehen, sich reindenken und einfach mal was zurückbringen. Und ab da kann ich arbeiten. Wenn jemand selber mitdenkt, Fragen stellt und zeigt, dass einfach Energie da ist, dann kann ich super arbeiten mit den Leuten. Dann kann ich denen beibringen, wie man sich da tiefer reinwurschtelt, wie man das von der Kundenseite aussieht, wie man eben Präsentationen gestaltet, wie man Argumentationen, Argumente auf Datenbasis aufbaut. Das kann ich alles machen, wenn eine Neugier da ist und eben eine Arbeitsmotivation. Mit allem anderen können wir nicht arbeiten hier.

[00:20:46.080] – Christoph
Jetzt sagt man ja, die jungen Leute, die wollen alle heute ihre Work Life Balance optimieren.

[00:20:51.420] – André
Da haben wir auch alte, also das ist, glaube ich, querfeldein. Klar, wenn man mir die Wahl lässt, würde ich auch weniger arbeiten. Wobei mir meine Arbeit großen Spaß macht, möchte ich extra betonen. Das zieht sich quer durch. Wobei man schon – ich würde eher sagen, das ist also ein gesamtgesellschaftlicher Trend, dass wir, auch wenn sich jetzt hier Leute bewerben, die vielleicht schon jetzt 40 sind, Ende 30, dass die auch mittlerweile darüber nachdenken, eher 60, 80, 72 % zu arbeiten oder so, also auch das ist gang und gäbe. Und andersrum haben wir unheimlich fleißige, engagierte junge Leute hier kennengelernt. Aber ich verstehe, wie der Eindruck entstehen kann. Ich kann es nur jetzt mal so als als Ökonom nicht belegen, dass es genau so ist.

[00:21:34.110] – Christoph
Mal zurück zur künstlichen Intelligenz. Das große Stichwort aktuell ist ja der ChatGPT. Wie geht das denn weiter mit ChatGPT gibt? Was kommt da, da danach? Inwiefern betrifft uns das vielleicht als Hochschule, als Unternehmen, als junger Mensch? Was hat das für Auswirkungen aus deiner Sicht?

[00:21:54.090] – André
Also ich glaube also dieses, dieses Ding CHat Ding, was wir da jetzt erleben bei eben ChatGPT, Open AI auch mit, mit DALL-E oder bei Google Bard und wie die nicht alle heißen, ist ja quasi die, die Magic ist ja dieses, diese Interaktion, die wir mit dem Ding haben. Was ja noch viel krasser ist, ist die AI, die wir nicht mitbekommen, wie Google Maps zum Beispiel navigiert und Verkehr steuert und leitet und so und ich glaube, dass das noch viel spannender ist, wo man die AI gar nicht mehr sieht, sondern wo sie halt für dich wirklich schlaue Entscheidungen vortrifft und dich berät in Alltagssituationen wie vorhin mit meinem Elektroauto, wo ich nicht wusste, wo ich laden soll. Und dass da eine AI einfach hilft, unterschwelliger zu arbeiten, dass ich gar nicht mit der so in Austausch treten muss. Ich glaube, dass dieses Chat Thema eher so eine Übergangstechnologie ist, dass uns das nicht so lange in der Form erhalten bleibt, sondern das ist die – Also wenn ich mir überlege, was bei was – Wir sind ein Unternehmen, auf Google auf der Google Suite mit Google Drive und Co. Aber auch bei Microsoft gibt es jetzt, ich glaube Copilot heißt der, was da jetzt schon für so Babyschritt Technologien da sind, finde ich schon faszinierend. Und was da jetzt, was eher da noch kommen kann, das finde ich interessant, was da jetzt die nächsten Features sind.

[00:23:06.150] – Jens
Das glaube ich auch. Diese in den normalen Prozess, Arbeitsprozess eingebettete KI, das wird zunehmend wichtiger.

[00:23:12.270] – André
Absolut. Ja, aber auch wenn ich, wenn ich Folien mache, dass ich mir dann direkt da ein Bild gestalten kann in Folien. Also ich muss nicht in Midjourney und mir dann da irgendwie ein Bild gestalten, dann wieder ein Diagramm und dann wieder zurück, sondern ich kann einfach in Google Drive in den Präsentationen diese Funktionalitäten nutzen, mit Listen zusammenfassen, mit mir Informationen, die ich im Chat quasi, im Chatfenster nebendran hab, auf die Folien ziehen und so, da glaube ich, ist viel dabei. Oder alleine, überleg mal Terminplanung, wenn ich einfach sagen kann, ich möchte mit den drei Leuten mal eine Stunde reden, mach mal und dann macht das Ding einfach und ich muss nicht mehr 25 E-Mails und Slack Nachrichten rumschicken. Traum, Traum, wenn ich das nicht mehr machen muss. Und da freue ich mich drauf.

[00:23:52.100] – Christoph
Jetzt ist künstliche Intelligenz – ChatGPT hat ja viele, viele Vorteile. Aber wenn man dann an Fake News denkt, man kann nichts mehr glauben. Der Manipulation ist Tür und Tor geöffnet. Stimmenmanipulation, Bilder werden manipuliert. Wie wird das denn in Zukunft verhindert, dass da Schindluder getrieben wird?

[00:24:14.660] – André
Gar nicht. Wie mit allen anderen Technologien. Das ist leider einfach auch ein Irrweg dieser Technologie, wie mit allen anderen Technologien auch. Ich glaube auch nicht, dass wir das wirklich verhindern können. Das ist – wie ich vorhin sagte, wir müssen den Umgang mit dieser neuen Existenz lernen. Wie gehen wir damit um? Wie können wir das erkennen? Das wir sehr viel wieder an schlauen Professoren, schlauen Eltern, schlauen Lehrern, schlauen Kolleginnen und Kollegen liegen, dass man da eben weiterkommt? Ich glaube schon, dass da wieder die Menschen gefragt sind, die wir – das wir uns aneinander ausbilden. Auch da wieder sind meine Kinder gutes Beispiel, wo ich dann den ab und zu schon sag: Glaubst du das selber, was du da gerade siehst? Und dann Maja so: Ach nee, ich glaube das ist Quatsch. Das glaube ich auch.

[00:24:58.070] – Christoph
Also gut, dann Thema Hackerangriffe. Da sind wir als Hochschule ja betroffen. Brauchen wir glaube ich hier jetzt nicht, vertiefen das Thema. Aber grundsätzlich dieses, diese Privatsphäre, die ja da gefährdet ist, egal ob Einzelperson oder als Unternehmen habt – seid ihr in dem Thema unterwegs, oder?

[00:25:23.420] – André
Ja, wir betreiben viele WordPress Systeme für unsere Kunden. Von daher sind wir wahrscheinlich Hauptangriffsfläche mit dem System. Das wird ja ganz gerne genutzt, um angegriffen zu werden, einfach weil es so weit verbreitet ist. Und natürlich machen wir die Systeme da sicher für unsere Kunden, haben da auch einfach Produkte, für die wir da, die wir da einsetzen, damit die Sachen sicher sind. Aber nach wie vor ist halt das schlechte Passwort quasi das einfachste Einfallstor. Und wenn, wenn da nicht nachgezogen wird, dann ist es – wenn ich da einfach mal sicher bin mit einer zwei Faktor Authentifizierung. Das wäre so mein Standardtipp, richte erstmal das ein und dann können wir über alles andere reden, was noch möglich ist. Das funktioniert ganz gut und auch da hilft natürlich wieder ein gutes Grundverständnis, was ich als Nutzer machen kann, um die Tools sicher zu machen. Und der Rest hängt dann von wieder schlauen Jensens ab, die quasi da einen guten Job machen.

[00:26:11.990] – Christoph
Ich habe in deinem Lebenslauf gelesen von Plan B. Was ist denn dein Plan B? Oder wirst du die nächsten 20 Jahre deine Digitalagentur betreiben und dann in Ruhestand gehen? Wie siehst – wie sieht dein Plan B aus?

[00:26:26.960] – André
Also zunächst mal bin ich hier extrem happy und habe gerade gar keinen Grund nach dem Plan B zu suchen. Sicherlich auch mal Tage, wo ich mal mit einem Headhunter reden würde. Aber im Prinzip, ich bin hier super happy. Mein Job macht Spaß, die Leute machen Spaß. Ich möchte hier gar nicht weg. Wenn ich irgendwann mal was anderes machen möchte, würde ich mit Sicherheit irgendwo in Pyrenäen ein Hotel, ein Hostel aufmachen für sportbegeisterte Outdoor Leute, mit denen dann halt im Sommer Mountainbiken, im Winter Skitourenmachen oder so. Das wäre mein mein Plan, meine Exitstrategie mal irgendwann, aber kein Plan B.

[00:26:58.820] – Christoph
Jetzt bist du ja ziemlich sportlich unterwegs. Wo nutzt du denn da die Technologien, die es da gibt?

[00:27:05.480] – André
Tatsächlich hier die Apple Watch ist mein ständiger Begleiter und mit der checke ich auch meine ganzen Workouts und im Endeffekt alles. Und mir gibt es schon einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich also körperlich einfach beieinander bin. So, dass da mal gerade kein Risiko schlummert. Die Gesundheit ist das Allerwichtigste. Ich glaube, alle, die das mal irgendwie erlebt haben, wenn es größere Gesundheitsthemen gibt, wissen, wie wichtig die Gesundheit ist und dass auch einfach ein gesunder Körper zu einem gesunden Geist gehört. Und da hilft mir die Apple Watch schon, einfach dieses, diese Bestätigung zu haben, dass ich wirklich fit bin. Also ich habe seit es sie gibt, habe ich eine und trage die auch eigentlich immer und würde schon sagen, dass mich das widerstandsfähiger macht und bestätigt auch so, von daher.

[00:27:47.180] – Christoph
Geht mir übrigens genauso. Ich bin auch begeistert.

[00:27:49.730] – André
Ja, ja, voll total.

[00:27:51.530] – Christoph
Wärst du auch bereit, deine Daten an deinen Arzt und an deine Krankenversicherung weiterzugeben?

[00:27:56.810] – André
Ja, auf jeden Fall. Klar. Logo. Also sogar bei mir der Fall. Mein Arzt ist ein Bekannter von mir, der jetzt nicht ganz so hart digital affin, also vielleicht bin ich doch der digitale Nerd. Und da bin ich vielleicht doch privat auch der Nerd, dem ich das mal gezeigt habe. Auch diese Health App von Apple, der war sprachlos. Also um Gottes Willen, ja, das ist ja Wahnsinn, da sieht man ja alles. Und dann war der da, hat mein Handy dann genommen und war dann da, saß dann also dran und hat das alles angeschaut. Er war total begeistert, was das alles misst, auch gerade die neue Uhr. Ja, von daher, doch klar. Finde ich das richtig gut und nutz es – also ich denke auch immer, wenn ich meine Daten teile mit vertrauenswürdigen Dritten, dann kriege ich auch bessere Informationen zurück. Das ist zwischen Unternehmen so, das ist aber auch natürlich mit meinen privaten Daten so, von daher, ja, mache ich das. Wenn ich den Leuten vertraue.

[00:28:42.530] – Christoph
Dann noch ein anderes Stichwort, was ich auf eurer Homepage gelesen hab. Euer Digital Game Plan, was ist das denn?

[00:28:50.470] – André
Im Endeffekt ist es der Maßnahmenplan. Im Game Plan schauen wir uns an, was für Maßnahmen sind am sinnvollsten für ein Unternehmen in der gegebenen Situation, um die definierten Ziele zu erreichen und stellen das zusammen. Und das ist halt bei uns ein strukturierter Prozess. Also es hängt jetzt nicht von meiner Phantasie oder Tagesform ab, dass da was Gutes bei rauskommt, sondern wir gehen da durch mehrere Analysen, mehrere Reviews und Audits haben standardisierte Workshopformate, bereiten das alles auf. Am Ende eine Entscheidungsmatrix, wo wir uns angucken, wie aufwendig sind die Maßnahmen, die wir jetzt im Endeffekt erarbeitet haben Und sind die eher quasi Wettbewerbs verhindern oder sind die wirklich innovativ? Also ziehen wir damit gleich oder ziehen wir damit weg, sozusagen. Und auf der Basis wird dann nachher eben – werden Entscheidungen getroffen und das ist der Gameplan. Also das wird dann alles zusammengefasst und ist nachher ein Dokument, in dem dein Maßnahmenplan, deine Roadmap, deine Investitionsplanung beschrieben ist, um halt im Digitalen den nächsten Schritt zu gehen.

[00:29:45.070] – Christoph
Wäre das etwas für uns als Hochschule?

[00:29:47.650] – André
Das ist für alle was. Also, weil das ist ja einfach da dieses Ökosystem Digitalinternet und ich muss schon wissen, wie ich mich da aufstelle und random, also das Zufallsprinzip, ist das schlechteste Prinzip, weil halt durchs Internet so eine hohe Transparenz da ist, ein direkter – direkte Wettbewerbssituation. Früher hat der Student vielleicht gesagt: Naja, ich kenne halt nur die eine Hochschule, gehe ich da hin. Heute sagt der Student, Studentin: Ich kann mir alle Hochschulen dieser Welt angucken nebeneinander und dann entscheiden, wo ich hingehe. Und da muss ich natürlich wissen, wie wir vorhin schon hatten von euren Top Absolventen, was, was macht mich für gute Leute super spannend und darauf muss ich meine Kommunikation ausrichten. Und das wäre einer, der Game Plans, die man für euch entwickeln könnte. Ein anderer wäre vielleicht Sicherheit im IT Bereich.

[00:30:33.310] – Christoph
Gut. Wenn keine großen Fragen mehr sind. Vielleicht abschließend noch kurz deine Einschätzung. WhatsApp oder Telegram?

[00:30:41.830] – André
Beides. Ich bin leider – habe nicht den Luxus, mir eins auszusuchen. Ich habe…

[00:30:47.110] – Christoph
Du benutzt beide?

[00:30:48.280] – André
Ich habe beide. Genau. Es ist einfach so, weil meine Freundeskreise halt auf beiden unterwegs sind. Und da halt ich es mit meinen Kindern. Es ist ein Handy, es sind zwei Apps mit einem Bubble dran. Und ich muss sagen, ich bin – ich halte mich von Gruppen fern. Das ist immer gut für den mentalen Frieden. Und solange du dich von Gruppen fern hältst und weiß, mit wem du da kommunizierst, ist es eigentlich ganz okay. Und ich kommuniziere da auch nur mit Leuten, die ich kenne. Das muss man auch noch dazu sagen. Also da gibt es keine Randomkontakte, das ist halt ein privater Briefkasten bei mir.

[00:31:16.930] – Christoph
Zeitung oder App?

[00:31:18.580] – André
App. Ich – Zeitung, das schaffe ich nur im Flugzeug, wenn ich mir in der Lounge halt ein Handelsblatt mitnehme. Und wenn, dann ist es Handelsblatt, weil es halt klein und kompakt ist.

[00:31:27.430] – Christoph
Also Print gibt es in deiner Welt praktisch nicht.

[00:31:29.020] – André
Leider gar nicht mehr.

[00:31:30.520] – Christoph
Fernsehen oder Streaming?

[00:31:32.440] – André
Gar nix draußen.

[00:31:34.060] – Christoph
Weder noch?

[00:31:34.630] – André
Weder noch. Raus, draußen sein. Also immer nur quasi für mich, dann irgendwie, wenn halt jemand was anmacht. Das einzige, was ich gucke, stimmt, ist Formel 1 großer Formel 1 Fan. Das schaue ich. Aber ansonsten sitze ich wenig vorm Fernseher.

[00:31:49.960] – Christoph
Deine Kinder haben aber schon Netflix, oder?

[00:31:52.360] – André
Ja, ja logo. Wir haben, wir haben ein Familienaccount und die gucken auch fleißig. Aber ich kriege dann immer die Zusammenfassung beim Abendessen. Wenn es nicht um den Weihnachtsbaum geht.

[00:31:59.980] – Christoph
Dann Homeoffice oder Büro?

[00:32:02.350] – André
Büro. Auf jeden Fall. Ja, sind so coole Leute hier auf jeden Fall, die will ich immer sehen. Auch die Kunden, die kommen ja auch gerne her. Deswegen haben wir so schöne Büros einfach, damit alle gerne hier sind. So und hier sind die Menschen gerne, die hier arbeiten. Hier sind auch die Kunden immer gerne und halten sich lange auf. Deswegen machen wir auch einmal im Monat eine Veranstaltung hier. Haben immer offene Türen und Tore und deswegen immer hier im Büro, weil es halt ein Treffpunkt und Marktplatz ist.

[00:32:23.500] – Christoph
Und kann man sagen, je digital nerdiger man ist, umso mehr muss man sich mit Menschen umgeben?

[00:32:28.960] – André
Das kommt auf den Digital Nerd an. Also ich glaube es gibt welche sehr, die sind sehr glücklich in ihren, in ihren verschiedensten Kellern oder so, keine Ahnung, wie man sich das vorstellt. Ich finde es aber immer gut, wenn die sich treffen. Das merken wir ja auch, auch wenn – also Deep Dive SEO Leute sind, die eigentlich nur so in quasi Optimierungssachen denken, auch wenn die sich dann treffen, auf einmal öffnen die sich auch. Also ich glaube, dass Menschen treffen in einem guten, in einer guten, offenen Umgebung ist immer eine wertvolle Sache. Würde ich immer vorziehen.

[00:32:56.770] – Christoph
Dann Mitarbeiter, Männer oder Frauen?

[00:32:59.440] – André
Ach Gott. Das ist wirklich, das ist Chemie. Also für uns – wir wissen, wie wir es vorhin hatten, von dem Werkstudenten. Wir wissen schon was, was wir brauchen und auch wer hier glücklich wird. Und die Menschen, die hier – also wir wollen Menschen haben, die hier glücklich werden. Und das ist dann wirklich all over the place.

[00:33:19.120] – Christoph
Aber faktisch wird der Männeranteil höher sein, oder?

[00:33:21.790] – André
Ich glaube, wir sind fifty-fifty. Also ich kann es jetzt nicht genau sagen, aber wir müssten grob fifty-fifty sein. Wir haben auch in allen Teams, in allen Bereichen, Männer wie Frauen. Also das ist – und anderes. Also keiner – alles ist da und das ist auch schön, genau, gut, dass es so ist.

[00:33:36.550] – Christoph
Und zum Abschluss vielleicht: Welche zwei, drei Tipps würdest du uns als Hochschule geben, damit wir zukunftsfähig bleiben oder werden?

[00:33:45.910] – André
Wenn ihr die besten Leute haben wollt, dann macht mal diesen Prozess. Sprecht – vielleicht macht ihr das ja auch. Weiß ich nicht. Aber wirklich, ich würde mir sehr bewusst machen, wer meine Top Leute waren und was sie dazu gemacht hat, was ihr dazu beigetragen habt und was die damals angezogen hat, hierher zu kommen, dass ihr euch auf diese Dinge sehr, sehr stark konzentriert. Das würde ich mir genau anschauen, dann da auch entsprechend mein Recruiting, das müsst ihr ja genauso machen, ausrichten. Auf jeden Fall. Ja, und halt die Systeme sicherer machen.

[00:34:13.360] – Christoph
Dann sagen wir vielen Dank für das Gespräch.

[00:34:15.760] – André
Sage ich auch. Hat großen Spaß gemacht. Vielen Dank.

[00:34:17.470] – Christoph
Und weiterhin viel Erfolg.

[00:34:20.290] – André
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