Skip to content
Staffel 4
Episode 5
Host dieser Episode:
Bild von Sarah Stock
Sarah Stock
Gäste in dieser Episode:

Skaliert KI Unternehmensumsätze so, wie wir es gehofft haben?

Wo liefert KI wirklich messbare Ergebnisse? Wo bleiben sie aus – und warum ist das so? Genau darüber sprechen Christina und Chris in der neuen KI News Update Folge.

Was wir in der Folge erwähnt haben:

Transkript

KI-News im Digital Impact Podcast
In dieser Folge sprechen Christina und Chris über die Frage, ob KI wirklich die versprochenen Erfolge liefert, oder ob viele Unternehmen ihre Erwartungen zu hoch gesteckt haben. Ausgehend vom Konzept „Move the Needle“, geprägt von Accenture-CEO Julie Sweet, diskutieren sie, wo KI heute tatsächlich Umsatz und Effizienz steigert und wo der Impact bislang ausbleibt.

Im Fokus stehen praxisnahe Beispiele aus Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung: von personalisierten Angeboten über Predictive Analytics bis hin zu automatisierter Kundenrückgewinnung. Außerdem geht es um die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI und warum Unternehmen jetzt lernen müssen, ihre Prozesse von hinten zu denken, um echte Wirkung zu erzielen.

👉 Jetzt reinhören und erfahren, wo KI den Unterschied macht – und wo noch Luft nach oben ist.

[00:00:00.000] – Sarah
Herzlich willkommen zu unserem KI-News-Update. Ich bin Sarah, Marketing-Strategin bei den netzstrategen und Producerin des Digital Impact Podcasts. Wir haben inzwischen ja einige Folgen zu KI veröffentlicht, über Chancen und Herausforderungen gesprochen, aber jetzt ist mal an der Zeit, darüber zu sprechen, ob KI wirklich so skaliert wie Unternehmen sich das vorgestellt haben. Das ist „Move the Needle”, um einen Artikel zu zitieren, der diese Folge inspiriert hat. Den Link dazu findet ihr in den Show Notes. Oder werden mit KI doch eher Kosten versenkt? Christina, Digital Impact-Strategin und Chris, Digital Analytics-Stratege, hier bei uns netzstrategen, haben am 9. Oktober 2025 genau darüber gesprochen. Nun geht es auch schon los mit der Folge.

[00:00:49.120] – Christina
Hi Chris, ich habe was gelesen, worüber ich gerne mit dir sprechen wollen würde, weil es ziemlich das trifft, was mich auch gerade beschäftigt. Und zwar habe ich ein Interview gelesen von der Julie Sweet, die ist Geschäftsführerin, CEO von Accenture. Accenture sagt vielleicht allen oder nicht allen was. Wenn ich mal ganz bescheiden wäre, würde ich sagen, das sind große netzstrategen, also sehr große netzstrategen. Das ist eine große Strategieberatung für Digitalisierung. Die haben auch eigene Cloud-Dienste, also auch schon auch Produkte, nicht nur Consulting, also sehr groß aufgestellt, international tätig, also ein riesen Consulting-Schiff und mit angebunden Dienstleistungen. Also den Vergleich, die großen netzstrategen, nehme ich gleich zurück, aber im Bereich der Digitalisierung unterwegs. Und die Geschäftsführerin hat ein Interview gegeben zum Einsatz von KI und unter welchen Prämissen sie das so bei sich sieht und auch bei ihren Kunden und das fand ich echt interessant. Sie hat das unter das Schlagwort gestellt „Move the Needle”. Also alles, überall da, wo KI eingesetzt wird, soll es unterm Strich den Umsatz erhöhen oder den Gewinn, wahrscheinlich erst mal den Umsatz und dann im besten Fall eben auch den Gewinn. Und das fand ich so als Schlagwort, das hat sofort was bei mir gemacht, wo ich dachte: Ja, stimmt, das ist es. Und sie führt dann auch aus: Alles, was so Kollaboration ist, kann man machen, muss man nicht, aber alles, was eben nachher den Umsatzgewinn steigert, dass sie sich darauf jetzt erst mal stürzen würde. Und ich hatte das Gefühl, das läutet so eine neue Ära ein, wenn man so will. Also von: Ach, was kann denn KI alles? Und hier und da ein bisschen Use Cases testen und jetzt sagen: Wir machen das wenn es unterm Strich unseren Umsatz irgendwie verändert.

[00:02:34.380] – Chris
Das heißt, auf was konzentriert sie sich denn da? Auf Produktivität tatsächlich, um dann mehr Projekte machen zu können oder den Einsatz von KI im Sinne von Sales und Business Development, mehr Kontakte ansprechen, mehr Leads reinholen im Marketing-Sales-Prozess oder alles zusammen?

[00:02:53.740] – Christina
Also wenn ich Sie richtig verstehe, geht es da im Prinzip um alles zusammen, wo man eben Effizienzen steigern kann, aber zum Beispiel nicht so sehr in der Art der Zusammenarbeit oder so. Da gibt es wahrscheinlich auch Effizienzen, sondern wirklich ganz hart: Was fördert unseren Abverkauf? Da werden so Beispiele genannt, wie zum Beispiel individualisierte Angebote für Leute, die auf die Webseite kommen, dass sie das für einen guten Use Case hält oder auch so predictive, also welche Kunden haben Potenzial, abzuspringen oder Leads zu entwickeln. Das ist – Der nächste Schritt zum Umsatz ist relativ kurz. Also kein, ich lasse mir mal irgendwie eine E-Mail zusammenfassen oder so. Das macht auch was, trägt auch zur Produktivität bei, aber wahrscheinlich nicht so stark, als wenn man direkt am Kunden und beim Verkauf was macht. Also wenn ich sie richtig verstehe, versucht sie, die Journey von hinten zu denken. Also in der Customer Journey, jemand, der schon sehr weit ein Kunde ist, wo können wir hinten Sachen optimieren, die dann direkten Einfluss auf den Umsatz haben? Weil sie auch sagt, dass es dann – Also erst mal ist es wichtig für die Unternehmen, gerade zur jetzigen Zeit, wo es eben doch eine wirtschaftliche, also mindestens mal Unsicherheit gibt bei vielen, aber auch, um die Leute zu überzeugen, bei ihren Kunden, aber auch bei ihren Mitarbeitenden zu sagen: Nutz das. Das macht direkt was mit der Nadel im Dashboard, was den Umsatz angeht.

[00:04:22.520] – Chris
Das heißt, die versuchen am Ende, mehr Leads zu generieren und aus Leads Conversions zu erzeugen und daraus dann Projekte generieren. Hat sie da konkrete Beispiele genannt?

[00:04:34.540] – Christina
Also so tief geht sie da nicht rein, aber wir können ja mal zusammen „hirnen”, was das sein könnte, auch für uns oder unsere Kunden, wenn man mal überlegt, bei Move & Needle – weil natürlich ist im Marketing, das sind ja auch Sachen, auf die wir uns ganz stark fokussiert haben, im Marketing sind die ganzen KI-Methoden ja sehr leicht umzusetzen, also bei Content-Generierung zum Beispiel und so. Und das hat bestimmt auch einen Einfluss. Die Frage ist eben, wie stark verändert das das Geschäftsergebnis, wenn jetzt zum Beispiel ein B2B-Unternehmen, bin icg jetzt zum Beispiel stark unterwegs, wenn die jetzt einen besseren Prozess haben, Content zu erstellen, hilft das auf jeden Fall, das entlastet total die Marketingabteilung. Das wird bei den Unternehmen aber auch oft so als EDA-Kosten gelistet und im Zweifel, ob die Marketingabteilung 20 Stunden braucht oder zwölf. Ich weiß nicht, ob es den Geschäftsführer wirklich, ob das seine Nadel so bewegt in seinem Umsatz-Dashboard, wenn ich jetzt an große Bauunternehmen oder so denke. Deswegen gehen die Use Cases da eben stärker weg vom Marketing, sondern eben zum Sales, also um wirklich Kunden zu wandeln, dann aber auch bei den Produkten selber, also dass man da noch mal gucken kann, wie KI eingesetzt werden kann. Auch bei der Vorhersage, wenn man jetzt Abo-Modelle hat, wo gibt es eine Wahrscheinlichkeit, dass Kunden abspringen, zum Beispiel, in diese Richtung geht es.

[00:05:55.420] – Chris
Was ich mir gut vorstellen kann, ist natürlich entlang der Customer Journey, zu automatisieren und mit KI individuelle Angebote zu erstellen, wenn ich weiß, was sich ein Nutzer auf der Website angeschaut hat und zu was er sich informiert hat bei mir, vielleicht im Blog oder auf den Produktseiten, dann kann ich ihm dazu natürlich mit KI vielleicht gleich eine individuelle E-Mail erstellen, wenn ich den Kontakt habe. Und das muss nicht mehr Sales machen. Da kann ich natürlich skalieren, vielleicht sogar ein Angebot erstellen aus meinem ERP oder halt eben mit einem Rabatt locken, wenn es ein Softwareprodukt ist oder irgendwas, bundeln. Die Sachen kann ich natürlich sehr gut machen und da verschiedene Systeme miteinander verknüpfen. Ich glaube, das kann halt sehr schnell die Nadel bewegen. Wie weit die Nadel bewegt, das steht dann auf dem anderen Blatt, ist aber was, was man tatsächlich umsatzseitig dann merken sollte, weil ich da eben nicht mehr manuell nachfassen muss. Bei einer Firma wie Accenture, die wahrscheinlich gut Traffic auf der Webseite hat, dürfte das natürlich einen ziemlich starken Effekt haben, wenn sich die Nadel an ein bisschen bewegt.

[00:07:05.080] – Christina
Ja, das glaube ich auch. Also wenn du da irgendwie allein die Conversion Rate von Leuten, die auf der Webseite sind, um ein paar Prozent nach oben drehst, dann, glaube ich, hat das schon ordentliche Auswirkungen auf den Umsatz, gerade wenn da größere Projekte herumkommen. Aber auch so, wenn ich jetzt an unsere Kunden denke, das ganze Thema der Lead-Generierung, wenn man das skalieren könnte richtig, das wäre auf jeden Fall auch noch mal ein großer Mehrwert. Also dieses ganze Thema, was man ja auch oft auch auslagert, Adressuche, potenzielle Kunden finden und der ganze Bereich, wenn man das wirklich automatisieren könnte und einfach sehr viel mehr Menschen erreichen könnte, hast du ja – Eigentlich müsste es ja der Logik nach unten, müsste einfach mehr rauskommen, wenn du oben mehr reinschmeißt, dass unten mehr rauskommt im Funnel. In so eine Richtung geht das. Also Content-Produktion, so ja, aber ja. Wenn das jetzt …

[00:08:00.230] – Chris
Ich glaube, aktuell bei der konjunkturellen Lage kann man das noch nicht so ganz vorhersehen, zumindest in Deutschland, ob das dann tatsächlich auch zu mehr Conversions führt, aber grundlegend ist die Annahme natürlich richtig. Ich sollte schon die Möglichkeit haben, da mehr konvertieren zu können, wenn ich all das, was vorher einzelne Personen manuell machen mussten, Recherche, Adressen vielleicht finden, potenzielle Kunden finden, all diese Dinge kann jetzt vielleicht ein Agent machen, eine Datenbank befüllen und dann in im Workflow auch personalisiert anschreiben. Jetzt kennen wir alle, diese E-Mails, die hier und da mal eingehen von Agenturen und Dienstleistern. Ich kriege da auch am Tag einige von, dass man noch mal sprechen sollte und dass da Probleme identifiziert wurden. Aber da bin ich auch zwiegespalten. Ich habe noch nie auf so was reagiert, aber das scheint ja grundsätzlich zu funktionieren. Und wenn ich einen guten Namen habe und da vielleicht schon grundlegendes Interesse besteht an der Firma, das unterstelle ich bei Accenture natürlich, dann funktioniert das auf jeden Fall, aber kann natürlich auch bei anderen Unternehmen funktionieren, wenn ich irgendwie eine Connection herstellen kann oder schon mal einen Touchpoint in der Customer Journey hatte.

[00:09:13.340] – Christina
Ich glaube, es kommt total auf die Tonalität der E-Mail an. Ich glaube, die kann schon irgendwie massenerstellt sein mit bestimmten Individualisierungsmerkmalen. Dafür wäre die KI auch da, eben genau zu gucken, was ist das Individuelle von demjenigen, die ich da gerade anschreibe, um das da einzusetzen. Und dann, glaube ich, muss das – Es darf sich nicht anhören, wie alle Leads-E-Mails, die man so bekommt. Sie müssen irgendwas haben, weil ich muss sagen, auf 85, 90% antworte ich nicht. Aber wenn mich jemand so anspricht, dass ich irgendwie das Gefühl habe: Das ist aber irgendwie anders, und das muss natürlich auch irgendwas sein, was mich gerade beschäftigt als Thema, klar, das ist immer die Voraussetzung, aber ganz viel ist die Art der Ansprache, so dieses ganze schmierige Zeug, bitte nicht. Und auch, wenn das jemand hört, der uns schreiben will, gerne mit sehr relevanten Sachen. Und dann eben tatsächlich so, dass ich das Gefühl habe: Guck mal, da spricht ein Mensch mit mir, aber das kann eine KI genauso machen. Es kommt mir gar nicht darauf an, ob das eine KI erzählt, sondern derjenige, der den Prozess aufgestellt hat, hat der sich wirklich Gedanken darüber gemacht, wie man jetzt zum Beispiel mich, uns am besten ansprechen könnte. Das, finde ich, merkt man in manchen E-Mails schon an.

[00:10:27.720] – Chris
Da muss ich gerade daran denken, dass ich letzte Woche eine E-Mail bekommen habe, in der stand: Cris, kommst du noch klar? Das war ein hektischer Tag, ich fühlte mich kurz angesprochen.

[00:10:38.000] – Christina
Hast du mit nein geantwortet?.

[00:10:38.800] – Chris
Ich muss dann aber sagen – ich habe geantwortet, dass ich bitte keine E-Mails mehr haben möchte. Da ging es dann tatsächlich um KI-Agenten und Automatisierung. Da braucht man keine Hilfe. Aber es war zumindest catchy. So viel muss ich dem Herrn geben, der mich da angeschrieben hat. Wenn es eine KI war, Chapeau. Die hatte mich tatsächlich dann auch im richtigen Moment erwischt, abends nach einem anstrengenden Tag. Das war ganz lustig. Aber ja, die Ansprache kann natürlich eine KI tatsächlich gut managen, vielleicht sogar, es geht ja auch viel um den Zeitpunkt in dem Sinn. Ich muss ja zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, wie eben bei mir. Hatte jetzt Glück, dass es ein anstrengender Tag war, aber generell, dass ich da dann vielleicht abends mit so Richtung Erschöpfung nachfrage, nach so einem Arbeitstag, ist natürlich auch nicht unclever. Das sind so die letzten E-Mails, die ich an dem Tag noch lese und denke: Ja, schon ein harter Tag. Wenn mal jemand helfen könnte, kann das ja wirken. So was lässt sich natürlich-

[00:11:45.820] – Christina
Ende der Woche wahrscheinlich nicht am Freitag, aber vielleicht am Donnerstag oder so?

[00:11:50.560] – Chris
Es war ja Feiertag. Ich glaube, es war der Donnerstag tatsächlich, der Donnerstagabend, als die E-Mail kam. Vielleicht auch der Mittwoch, weiß ich nicht mehr. Aber das lässt sich ja vielleicht mit Predictive Analytics und der Unterstützung von KI dann auch noch ein bisschen besser beeinflussen, je nachdem, welche Datengrundlage ich habe, welche ich natürlich von der eigenen Webseite Daten habe. In großem Maß lässt sich so was natürlich noch ganz gut teilen. Wenn ich einfach irgendwo andersher Adressen habe über einen Dienstleister oder über einen Mailing-Service, dann wird es da schon schwieriger. Da muss ich dann wahrscheinlich ein paar E-Mails schicken oder Kontaktaufnahmen versuchen, damit das Ganze wirkt. Und da brauchen wir vielleicht auch noch eine Weile, bis KI-Systeme soweit sind, dass sie da noch besser werden können. Aber auch da gilt, je mehr Daten, desto besser funktionieren die Sachen natürlich.

[00:12:45.140] – Christina
Wo du gerade Predictive sagst, wir sind ja auch viel im Verlagswesen unterwegs. Da ist es ja auf jeden Fall eine Sache. Ich glaube, das machen noch nicht so viele Verlage. Wenn ich jetzt jedenfalls mal so durchschaue, was aber auf jeden Fall der nächste Schritt sein müsste, wäre eben so ein Predictive-System aufzubauen, was mir sagt, welche Kunden von mir, welche Abonnenten haben eine Gefahr, nicht mehr das Abo zu verlängern oder das Abo zu kündigen. Also da gibt es jetzt schon ganz valide Modelle, dass man eben sieht, Leute, die jetzt sich länger nicht eingeloggt haben, wo die Screentime runtergeht, wo bestimmte Scores sich nach unten bewegen, dass man da ganz gezielt wahrscheinlich Cluster bildet oder vielleicht sogar je nach Größe auch des Verlags, dass man denen bestimmte Angebote zukommen lässt. Also dass, wenn die ein monatliches Abo haben, was sich monatlich kündigen lässt, dann könnte es was sein, zu sagen: Ich schließe jetzt das Jahresabo für einen Super-Duper-Preis ab, aber dann sind die auf jeden Fall erst mal gesichert für das nächste Jahr und dann hat man eben noch mal Chance, die dann in der Zeit zu entwickeln. So was könnte eben automatisierte Prozesse sein. Und natürlich auch, wenn ich irgendwie lese vorlieben, weiß, wenn ich weiß, die letzten Artikel, die der gelesen hat, waren immer um, der Anung, jetzt die Kommunalwahl oder so, dann, dass ich da gucken muss, dass ich da nachliefere oder dass ich jemandem darauf hinweise: Hier, guck mal da, da gibt es noch mehr zu dem Thema. Ich glaube, in dem Bereich gibt es relativ viel. Ich weiß, bevor ich bei den netzstrategen war – ich war bei den Verlagen und zwischenzeitlich war ich auch noch zweieinhalb Jahre bei einem anderen Dienstleister und die waren relativ groß. Und da gab es auch so was wie Vorhersehungen wenn Leute kündigen. Also da gab es bestimmte Mechaniken, zum Beispiel Menschen, die Montags und Freitags oft krank waren. Das gehörte dazu. Das weiß ich noch, dass ich damals gedacht habe: Ey, crazy. Ich war auch nicht lange. Da war jetzt nicht so ganz die Kultur, die mir zugesagt hat, aber grundsätzlich fand ich das superspannend. Und das ist jetzt eben zehn Jahre her. Da war KI noch nicht so ein großes Thema. Da ging es einfach nur das Sammeln von Daten und dann Ableitungen treffen. Also ja, das fand ich wirklich interessant, was man da alleine, wenn man die Daten mal strukturiert vorliegen hat, was man da so ablesen kann. Und in dem Fall war es dann eben so, dass Gespräche gesucht wurden und sagen: Hey, bist du noch zufrieden? Alles in Ordnung? Gibt es irgendwas, was wir verbessern können, wenn du unzufrieden bist? Und ja, wenn man das jetzt mal auf Kunden skaliert, dann, glaube ich, gibt es da auch ganz viele Signale, die man von Kunden bekommt, zu sagen: Guck mal, ist hier was nicht in Ordnung? Und das ist Teil des Vertriebs auch, dass man das spürt oder wahrnimmt, aber mit KI kann man es eben auf die große Masse ausrollen.

[00:15:35.640] – Chris
Ja, spannend, was du sagst, weil „Moving the Needle” heißt ja nicht nur unbedingt neuen Umsatz zu generieren, sondern auch den Umsatz, den man hat, zu bewahren und die Minimierung von Kündigungen bei Kunden, egal ob es Abos sind oder vielleicht auch regelmäßige Bestellungen, wenn die ausbleiben, da nicht nur vorhersehen zu können, dass es vielleicht passiert, das geht schon länger, sondern dann auch automatisiert einzugreifen und da nicht zu warten, bis eine Kollegin oder Kollegin aus dem Vertrieb die Zeit hat, auch nicht jedes Unternehmen da perfekt besetzt oder ausreichend besetzt, um sich dann da direkt drum zu kümmern und Angebote zu machen. Das kann sicher ja auch helfen. Es „Movet die Needel” einfach nicht nach vorne, sondern hält sie an dem Punkt, wo sie sind, weil das ja auch wichtig ist. Also gerade jetzt in diesem Jahr und wahrscheinlich auch noch in den nächsten Jahren, wo sich Wirtschaftswachstum nicht ganz so einstellt, ist es, glaube ich, auch wichtig, sein Business zu behalten, natürlich auch Neues zu generieren, aber auch das unterstützt ja den Umsatzerhalt.

[00:16:51.440] – Christina
Also was ich mir auf jeden Fall da mitnehme, ist, wir reden ja oft bei unseren Kunden und auch bei uns selber über den Einsatz von KI und wo wir da die größtmöglichen Hebel haben. Und da sehe ich ja schon auch Sachen, die sich jetzt verändert haben von den ersten Gehversuchen, sage ich mal, prompting bei ChatGPT und jetzt, dass wir mehr in Prozessen denken, dass wir versuchen, die Kernprozesse in den Unternehmen zu identifizieren und das so ganzheitlich denken, wie kann man eigentlich diesen Prozess anders aufstellen, jetzt mit den Möglichkeiten von KI? Und dann jetzt sozusagen als eine Ebene noch weiter, den Prozess von hinten eher zu denken und erst mal zu gucken, kann man den grundsätzlich anders aufstellen? Mit Digitalisierung, reicht ja manchmal haben wir schon ein paar Mal gesagt, aber eben auch mit dem Einsatz von KI und da ganz besonders darauf zu achten, wo hat es den größten Impact, wenn es eben um die Nadel geht, die beim Tacho versetzt werden soll. Ich glaube, dass das noch mal einen Schritt nach vorne geht, wie Leute auf KI schauen und auf den Einsatz von KI, wenn eben diese Effekte so schnell sichtbar sind. Das habe ich mir auf jeden Fall – Als ich das gelesen habe, war das so ein direktes: Ja, voll. Das ist natürlich eigentlich der wichtigste Faktor gerade. Wir sehen das jetzt auch bei unseren Kunden, das ist das, was die eben ganz besonders bewegt. Also KI einsetzen, ja, auch zukunftsfähig zu bleiben, aber eben auch, was macht das für mich unterm Strich?

[00:18:11.540] – Chris
Ich glaube, das ist am Ende wichtig, konkrete Use Cases zu schaffen. Wir haben jetzt so zwei, drei Jahre hinter uns, wo jeder darüber geredet hat und es ist, glaube ich, auch in bestimmter Form eine Blase bei vielen Dingen, wo das gar nicht so gut funktioniert oder einfach eine Automatisierung ist, die es die ganze Zeit schon gab. Aber jetzt kann ich halt wirklich Use Cases schaffen, die mir vielleicht vertrieblich einen Vorteil bringen und ohne dass da irgendwie ein Nutzer merkt, dass das irgendwie hölzern klingt oder nicht von einem Menschen geschrieben ist. Ist dann die Frage bei großen Unternehmen, wenn dann der Einkauf auch KI-gesteuert ist, dann reden auch wieder zwei KIs miteinander, die sich gegenseitig was verkaufen. Ich glaube, der Procurement-Prozess auf der anderen Seite ist dann auch spannend. Wenn ich jetzt an größere Unternehmen wieder denke, wo es eben wenn es eine Einkaufsabteilung gibt, wo die Leute auch wieder darum kümmern, Angebote einzuholen, die werden ja auch mit KI-Unterstützung arbeiten und den Marktscan und Angebote einholen. Das heißt, wenn wir es jetzt noch mal zwei, drei Jahre in die Zukunft denken, ist es ja so ähnlich wie mit: Ich lasse eine E-Mail für dich mit KI formulieren und du lässt sie dir zusammenfassen und KI wieder antworten. Es ist so ein KI-Pingpong. Aber der Einkaufs-und Verkaufsprozess, der wird sich ja ähnlich gestalten. Das heißt, wie wird es da in Zukunft ein Bietverfahren geben oder wie wird sich da so eine Art Auktion dann oder wie wird sich das entwickeln? Halte ich auch für relativ spannend, wenn ich mir dann einen Dienstleister sozusagen aussuchen kann, wenn es überhaupt noch ein Dienstleister ist oder nicht sogar direkt eine KI. Bei Produkten verhält sich es wahrscheinlich anders, aber auch da wird wahrscheinlich nach Preis und Lieferzeiten und so weiter gescannt. Wenn da Systeme eingesetzt werden, vielleicht von Accenture, vielleicht von SAP und so weiter, die haben ja auch alle ihre KI-Integration. Also wie die Sachen zusammenpassen und wie die Sachen miteinander interagieren, wenn sozusagen auch der Empfänger gar kein Mensch mehr ist, ich glaube, dann wird es noch mal eine spannende Zeit.

[00:20:13.720] – Christina
Ja, aber ich könnte mir vorstellen, dieser Einkaufsprozess, dass das tatsächlich was wird, was höchstens noch gemonitort wird. Man sieht es ja auch zum Beispiel, vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber hat doch Ähnlichkeiten, dieser ganze Divisenhandel, den es mal bei Banken gab, das ist ja im Prinzip auch alles automatisiert worden. Also sozusagen die Diviesenkurse im Blick zu behalten und dann zu entscheiden, wann tauschen wir, wann kaufen wir. Ich kenne jemanden, der das früher gemacht hat und der dann irgendwann gesagt hat: Ja, das macht jetzt ein System einfach. Ja, aber so ist es halt. Ich glaube, dieser Einkaufsprozess, ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass da KIs miteinander reden. Ein bisschen so, wie wir das kennen von den Werbeplatzvermarktungen, da gibt es ein Angebot und eine Nachfrage und man hat eben sein höchst oder niedrigst Gebot eingegeben und dann regelbasiert, brauchst du noch nicht mehr eine KI für, regelbasiert werden dann Entscheidungen getroffen. Ich glaube, so ist das wahrscheinlich da in großen Teilen. Aber ich finde das auch interessant, dieses KI-Spricht mit KI, wenn es um Meetings geht. Wir nutzen ja die Google Cloud und bei sehr vielen internen Meetings, die wir haben, benutzen wir Gemini, der, die das KI transkribiert, dann das Meeting mit und gibt eine Zusammenfassung, was ich super hilfreich finde, also dieses ganze Protokollieren. Vor allen Dingen finde ich es hilfreich, wenn ich nicht da war, also wenn ich nicht mit dabei war. Das ist ja immer noch so, das wird von der KI erstellt und ich als Mensch lese das. Und es gibt ja auch Ideen zu sagen, es treffen sich unsere Avatare mal irgendwann hier und machen diesen Podcast für uns, weil die eh wissen, was wir sagen würden. Das ist dann noch mal so wirklich total abgefahrener Kram, kann man sich schwer vorstellen. Aber dieses ganze Meeting-Thema, wenn man da irgendwie einen Hebel dran kriegen würde, dass die erstens produktiver werden und dass die nicht so zeitfressend sind und uns nicht so in Beschlag nehmen, das wäre, glaube ich, auch. Das würde die Nadel aber wirklich katapultieren, wenn Leute einfach mehr Zeit hätten zum Arbeiten, statt in Meetings zu sitzen. Ich weiß, Meetings sind auch Arbeit. Ein Großteil meiner Arbeit sind Meetings, aber ich glaube, da gibt es noch einen besseren Weg, das irgendwie auch zu handeln.

[00:22:48.580] – Chris
Ich glaube, da haben wir jetzt eine Übergangszeit mit dem Protokollieren und dann daraus automatisch auch Aufgaben zu erfüllen. Ich habe dann automatische Zusammenfassungen, die ich noch mal an alle senden kann. Das muss ich jetzt auch nicht selbst machen kann, vielleicht daraus gleich Aufgaben verteilen, kann mir Tickets dazu erstellen lassen kann, E-Mails erstellen lassen, die, wenn ich von Leuten noch Informationen brauche, die nicht dabei waren und so weiter. Da habe ich ja schon einen großen Hebel, was zumindest Vor- und Nachbereitung der Meetings schon mal deutlich verkürzen kann. Aber bei der Organisation, Agenda vorabschicken, Vorbereitung und so, da kann man natürlich nur bedingt helfen, solange Menschen noch daran teilnehmen. Da sind wir auf jeden individuell angewiesen, der da teilnimmt, dass er seine Sachen dann auch gemacht hat und mitbringt und sein Hirn angeschaltet hat für den Termin. Da können wir im Moment nur unterstützen. Aber in dem Punkt habe ich, ich glaube, letzte Woche noch was Interessantes gehört, und zwar, Claude.ao unterscheidet da ja auch zwischen Augmentation, also der Unterstützung oder der Verbesserung in Skills von Menschen, tatsächlich dem Ausführen der Aufgabe. Und so was wäre zum Beispiel eine klare Augmentation, wo ich einfach dem Menschen helfe, in Bereichen besser zu werden, die vorher vielleicht – die er nicht so gut kannte. Und die ausführen, wäre sozusagen eine Agent-Arbeit, die autonom dann funktioniert. Und die unterscheiden in den zwei Punkten noch mal. Und den Ansatz finde ich eigentlich interessant, weil bei den meisten anderen KIs ist das nicht unbedingt so. Da geht es ja hauptsächlich um Frage-Antwort-Sachen oder Text-Bearbeitung, zumindest jetzt, wenn man das rein statistisch betrachtet. Aber das noch mal zu unterscheiden und tatsächlich auch bewusst zu machen, dass man ja auch einfach sein Skillset erweitern kann und nicht die Aufgabe komplett abgeben muss, hat man auch eine gewisse Kontrolle und Sicherheit, dass das auch ordentlich erfüllt wird. Nichtsdestotrotz freue ich mich in der Übergangszeit dessen über Headlines, wie Firma bestellt versehentlich 20.000 Tonnen Holz, weil die KI nicht ordentlich trainiert war. Die wird es sicher geben.

[00:25:09.800] – Christina
Maßangaben, so wichtig.

[00:25:12.380] – Chris
Genau. Inch oder Zentimeter.

[00:25:17.000] – Christina
Ja, Kilo oder Gramm. Ja, ich glaube auch, die wird es bestimmt geben. Wenn was über den Weg läuft, dann sehen wir es auf jeden Fall auch noch mal mit in dem Podcast.

[00:25:26.980] – Sarah
Der Digital Impact Podcast ist ein Projekt der Digitalberatung netzstrategen GmbH aus Karlsruhe. Er wird vorbereitet und produziert von mir, Sarah Stock. Die Inhalte verantworten die jeweiligen Moderator:innen der Aufnahme. Abonniert gerne unseren Podcast, damit ihr immer mitbekommt, wenn wir neue Folgen veröffentlichen. Und wer noch mehr von uns, netzstrategen, hören mag, kann unsere Newsletter per E-Mail oder auf LinkedIn abonnieren. Ihr findet uns über Google oder die Links in den Show Notes. Dort gibt es auch den Link zum Archiv und all unseren vorherigen Folgen zu finden.

Ähnliche Folgen

Hör gerne in unsere anderen Episoden mit Digital Impact rein. Diese hier passen gut zum Thema der vorherigen Folge:

Staffel 4
Episode 5

Skaliert KI Unternehmensumsätze so, wie wir es gehofft haben?