KI-Tools wirken sich auf Dein Unternehmen aus: Das musst du wissen 💡

KI-Chatbots wie ChatGPT sind aus meiner täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Bisher habe ich mir aber wenige Gedanken darum gemacht, wie viel Geld meine Abfragen die Anbieter der Modelle kosten. Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für den Betrieb von ChatGPT auf bis zu 700.000 US-Dollar. Pro Tag. Tendenz steigend. In meinem heutigen Newsletter soll es darum gehen, auf welche Veränderungen Unternehmen vorbereitet sein sollen, die ihre Arbeitsstrukturen, Prozesse und vielleicht sogar Produkte auf generativen KI-Modellen aufbauen.

Monopole trotz niedriger Einstiegsbarrieren

Das Internet hat die Wirtschaftswelt auf den Kopf gestellt, weil es einstige Einstiegsbarrieren abgerissen hat. Brauchte man beispielsweise früher noch eine Druckmaschine, um Nachrichten zu publizieren, reicht jetzt eine schnell eingerichtete Webseite oder im Zweifel nur ein Social Media Account. Und trotz dieser niedrigen Einstiegsbarrieren haben sich fünf digitale Giganten gebildet: Alphabet (ehemals Google), Apple, Meta Platforms (ehemals Facebook), Amazon und Microsoft. Mit ihren Dienstleistungen und Produkten verbringen wir den Großteil unserer digitalen Zeit.

KI-Tools als Turboantrieb

Zur Zeit sind ChatGPT und Co. eine perfekte Kombination aus Kosten und Ertrag. Mit den kostenfreien Varianten lassen sich jetzt schon erstaunliche Arbeitsergebnisse und Produktivitätsgewinne feststellen. Eine jüngste Studie hat herausgefunden, dass Wissensarbeiter:innen (also alle Menschen, die am Rechner arbeiten und am Ende des Tages nichts Greifbares in die Hand nehmen können) ihre Arbeit mit KI um 25 Prozent schneller und um beeindruckende 40 Prozent besser erledigen. Wer das jetzt nicht nutzt, ist selber Schuld. Wie sich dieser Produktivitätsgewinn zukünftig in der Arbeitswelt auswirken wird, erklären wir übrigens im Workshop Arbeitsorganisaton mit KI.

Schaubild, wie generative KI die Arbeit verbessert zwei Kurven welche die Arbeitsqualität zeigt mithilfe von KI und ohne
Generative KI macht Wissensarbeiter:innen 25 Prozent schneller und 40 Prozent besser. (Aus der Studie der Wissenschaftler der Harvard Business School, MIT Sloan, Wharton School und Warwick Business School. Grafik: kaho./ Quelle: Dell'Acqua et al. 2023)

Umfang und Qualität lassen sich mit den kostenpflichtigen Varianten noch steigern. Im Schnitt kosten diese Varianten 20 Dollar pro Monat. Im B2B-Umfeld ein unschlagbar günstiger Preis.

Es ist aber zu vermuten, dass sich durch die hohen Betriebskosten generativer KI-Modelle die Monopolisierung der Tech Konzerne weiter zuspitzt. Doch welche Auswirkungen könnte das konkret für Unternehmen haben, die diese KI-Modelle einsetzen?

Mögliche Auswirkungen

Preissteigerungen: Monopolisten haben wenig Anreiz, wettbewerbsfähige Preise anzubieten. Und die Preise, die wir derzeit erleben sind viel zu gering, um auch nur die Kosten zu decken. Gut möglich, dass im Kampf ums Monopol die Preise sogar kurzfristig nochmal fallen. Aber mittelfristig wird wohl kein Weg an ordentlichen Preiserhöhungen vorbei gehen.

Begrenzter Zugang: KI-Unternehmen könnten in Zukunft den Zugang zu ihren generativen KI-Modellen beschränken oder das als Druckmittel in Verhandlungen einsetzen. Wenn beispielsweise die Tech Unternehmen mit der globalen Steuerreform der OECD, wonach international tätige Firmen ab 2023 unabhängig von ihrem Sitz mindestens 15 Prozent Steuern zahlen, nicht mehr einverstanden sind, wäre das ein mächtiges Mittel.

Gängige These: Der Produktivitätsgewinn für „Wissensarbeiter:innen“ wird ähnlich sein wie bei der industriellen Revolution.

Abhängigkeit von einem Anbieter: Die Anzahl der Anbieter wird vermutlich nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach kleiner werden. Unternehmen, die dabei auf den falschen Service setzen, könnten am Ende ohne Dienstleister dastehen.

Qualitätsprobleme: Es wird noch etwas dauern, bis das Rennen um die Monopolstellung(en) für KI-Modelle entschieden ist. Solange werden die Tech Unternehmen ihre Dienstleistungen zu viel zu günstigen Preisen anbieten. Auf Dauer könnte dann an der Qualität der Ausgaben gespart werden.

Wer also gerade dabei ist, wichtige Bestandteile auf Dienstleistungen von ChatGPT, Midjourney und Co. umzustellen, sollte die genannten Risiken auf jeden Fall im Auge behalten. Vieles deutet darauf hin, dass die jetzige Situation für Endanwender:innen nicht mehr lange bestehen bleibt.

Wir setzen KI ein, um Zeit und Aufwand möglichst effizient einzusetzen. Unsere Erfahrung teilen wir in unterschiedlichen KI Workshops und Webinaren, die ich Dir gerne empfehlen möchte.