SearchGPT liefert eine konkrete Antwort, während Google viele Links anzeigt, nachdem man eine Frage gestellt hat. Wie sich Unternehmen in genau diesem Ergebnis platzieren können, ist aktuell noch unklar. Genau darum geht es in dieser Folge unseres Digital Impact Podcasts. Host Sarah Stock spricht dieses Mal mit Christina D’Ilio und Chris Sattel, die beide viel mit KI in Unternehmen arbeiten und viel Erfahrung mitgebracht haben. Gemeinsam wagen sie einen kleinen Blick in die mögliche Zukunft der Internet-Suche und was das für Unternehmen und Verlage bedeuten könnte.
SearchGPT: Revolution im Suchverhalten: Sarah, Christina und Chris diskutieren die Einführung von SearchGPT von OpenAI, das Internetrecherchen durch direkte Antworten auf komplexe Fragen revolutioniert. Im Gegensatz zu Google liefert SearchGPT eine einzige, kuratierte Antwort statt einer Liste von Links, was Zeit spart, aber die Vielfalt der Perspektiven einschränkt.
Herausforderungen für Publisher und Unternehmen: SearchGPT bedroht traditionelle Geschäftsmodelle von Medienhäusern, da KI-gestützte Suchanfragen den organischen Traffic zu Webseiten reduzieren. Dies könnte bestehende Monetarisierungsmethoden, wie Werbeanzeigen, obsolet machen und erfordert neue Ansätze zur Optimierung und Darstellung von Inhalten.
Chancen für Nutzer:innen und die Zukunft der Suche: Für Nutzer:innen eröffnet SearchGPT innovative Möglichkeiten, durch natürliche Anfragen schnell präzise Antworten zu erhalten, was besonders für technikferne oder ältere Zielgruppen hilfreich sein könnte. Unternehmen sind aufgerufen, ihre Strategien und Datenstrukturen anzupassen, um in einer von KI geprägten Zukunft sichtbar zu bleiben.
[00:00:00.140] – Sarah
Herzlich willkommen zur neuen Folge des Digital Impact Podcasts. Ich bin Sarah Stock, Marketing-Strategin bei den netzstrategen. Heute geht es um SearchGPT, ein Produkt von OpenAI, die man vor allem durch ChatGPT kennt. Wir sprechen darüber, dass SearchGPT das Suchverhalten im Internet und die Arbeit von Verlagen und Onlineshops und anderen Unternehmen vermutlich stark beeinflussen wird und wie das aussehen könnte. Meine Kolleg:innen Christina und Chris teilen ihre bisherigen Erfahrungen im Einsatz des Tools mit uns und wir wagen einen gemeinsamen Blick in die Zukunft. Diese Folge wurde am 14. Januar 2025 aufgenommen. Alle wichtigen Links und Informationen haben wir in die Shownotes gepackt, die auf jeden Fall einen Blick wert sind. Nun starten wir in die Folge mit Chris und Christina, die sich jeweils einmal vorstellen.
[00:00:52.820] – Chris
Hi, ich bin Chris. Ich bin seit zwei Jahren bei den netzstrategen, darf bei uns den Digital Analytics und Advertising Bereich Verantworten. Das heißt, ich kümmere mich um Datentracking und Performance Marketing und habe da als Schnittmenge ganz oft KI-Helfer, KI-Tools und KI als Hilfe für Auswertungen benutzt und bin da so seit Ende 22 mit Chat und anderen KI Tools am Start.
[00:01:19.300] – Christina
Hi, ich bin Christina. Ich bin bei den netzstrategen im Digital Business Team. Das letzte Jahr habe ich mich sehr ausgiebig mit KI beschäftigt. Ich gebe Schulungen zum Thema ich helfe Verlagen, wie sie Prozesse umstellen können, auf auf KI ausgerichtet. Und ich habe Soziologie studiert. Das ist vielleicht was, was mich noch manchmal anders auf Themen blicken lässt. Also gerade heute kann es vielleicht noch mal ein Thema werden, was eigentlich das ganze KI-zeug und speziell die Suche auch mit uns als Gesellschaft macht. Und ja, ich habe es wenigstens mal studiert, das heißt nicht, dass es viel fundierter ist als bei anderen. Aber vielleicht kann ich das ein oder andere noch mal versuchen ein bisschen einzuordnen.
[00:01:59.890] – Sarah
Ich würde gerne damit starten, was SearchGPT genau ist und wie es funktioniert bzw. wie man es einsetzen kann.
[00:02:08.410] – Chris
SearchGPT ist die Erweiterung von ChatGPT, die uns bei der Suche unterstützt. Das ist keine Empfehlung das zu benutzen, ausdrücklich. Aber man kann so ChatGPT ins Internet schicken und für jemanden recherchieren lassen. Das heißt wenn ich vorher vielleicht eine Google Suche gemacht habe zu einem bestimmten Thema, kann ich jetzt diese kleine Weltkugel aktivieren und dann ChatGPT mit SearchGPT online nach Dingen suchen lassen. Damit wäre dann mein Auftrag oder mein Prompt nicht nur auf das Wissen von ChATGPT begrenzt, sondern mit all dem, was er so bei der eigenen Recherche im Internet finden kann.
[00:02:49.510] – Christina
Es ist eigentlich so die ziemlich unverhohlene Konkurrenz zu Google, Bing und Co., zu allen Suchmaschinen. Also es ist erst mal eine Erweiterung, so wie Chris sagt, aber schon auch sehr offensichtlich, dass da ein ganz großer Markt angegriffen wird, nämlich der von den Suchmaschinen.
[00:03:03.810] – Sarah
Was ist denn der Unterschied in der Ergebnisausspielung zu Google oder Bing?
[00:03:08.520] – Christina
Also erst mal muss man vielleicht sagen, dass die Mechanik dahinter schon eine ganz andere ist. Während ich bei Google ja eigentlich nur einen Wegweiser bekomme, also ich stehe an der Kreuzung und sage ich möchte nach, ich weiß nicht nach Karlsruhe und dann sagt Google mir guck mal, es gibt eine Million Wege, um nach Karlsruhe zu kommen. Das sind dann die Links und die führen mich auf unterschiedliche Landingpages, aber alle führen irgendwie nach Karlsruhe. Aber der Weg, den ich nehme, der ist erstmal mir überlassen. Natürlich macht Google über das Ranking da schon eine Vorsortierung, eine Priorisierung. Aber erstmal ist Google erstmal nur die, die sagen, es gibt hier Seiten, die dir helfen könnten und SearchGPT ist anders. SearchGPT versucht dir die Antwort zu geben auf deine Frage, die du hast. Es gibt also dann im Prinzip nur den einen Weg, nämlich der, der von SearchGPT gewählt wurde. Das kann manchmal viel, viel schneller sein. Also es kann manchmal einfach viel schneller zum Ergebnis führen, bedeutet aber auch, dass ich viel weniger Alternativen angezeigt bekomme und mir gar nicht selber eine Meinung bilden kann über das, was da draußen an Alternativen zur Verfügung steht. Das vielleicht mal so als als erster – als erste Mechanik, die dahinter steht oder die sich unterscheidet.
[00:04:13.380] – Chris
Ich glaube auch, der Suchauftrag ist an sich ein anderer. Also wenn ich bei Google suche, dann suchen viele Leute ja schon quasi einfach mit Worten und nicht mit ganzen Sätzen. Also man macht sich dann immer so ein bisschen vielleicht noch lustig über die Leute, die so einen ganzen Satz oder eine Frage tatsächlich in die in die Suchspalte da eintragen. Die lachen jetzt zuletzt, weil das können sie dann zukünftig tun….
[00:04:35.280] – Christina
Mit Bitte und Danke.
[00:04:36.600] – Chris
Genau. Und können sich dann sozusagen dann schon fast damit unterhalten. Aber es ist ja – sonst kennt man das ja von der Suche Restaurant bei mir in der Nähe oder thailändisches Restaurant bei mir in der Nähe. Da könnte man jetzt schon bei SearchGPT viel komplizierter formulieren und sagen: Such mir bitte ein thailändisches Restaurant, das ebenerdigen Zugang hat, weil ich eine:n Rollstuhlfahrer:in dabei habe, wie auch immer. Also ich kann die Anfrage viel komplexer gestalten und SearchGPT sucht schon in den Suchergebnissen für mich nach der Antwort und sortiert dann noch mal anders vor. Und diese klassischen Suchanfragen, die sonst eben zu einer Anzahl von Links geführt haben, wie Christina gerade sagte, fällt dann weg. Kann schon sein, dass es mal mehrere Quellen noch angibt, aber es formuliert sozusagen eine Antwort, die für dich am besten geeignet ist. Also eigentlich so, als würde man einen Menschen fragen, der sich auskennt in dem Thema. Und so wirkt das Ganze ein bisschen organischer.
[00:05:35.000] – Christina
Und der Mensch, den ich frage, der hat halt eben eine Präferenz auch meistens. Also meistens, wenn ich jemanden frage, was glaubst du denn, thailändisches Restaurant ebenerdig, dann sagt er ja hier, dass da um die Ecke geht dahin und nennt mir nicht die zehn anderen. Und das ist, das ist natürlich Segen und Fluch zugleich, weil ich dadurch einfach viel weniger Auswahl habe in dem, was ich mir angucken will. Ich glaube in, weiß ich nicht, 50, 60, 70 % der Fragen, die ich habe, vielleicht auch gut Zeitersparnis. Aber bei manchen Fragestellungen wäre es vielleicht schon schön, auch einen größeren Ausschnitt der Welt gezeigt zu bekommen als den einen von dem einem Dude.
[00:06:08.050] – Chris
Zumal wir nicht wissen, wie er zu dem Ergebnis kommt. Also ist es eine Information, die auf der Webseite des Betreibers fehlt? Oder ist es irgendwas, was in ChatGPT eingebaut ist, in den Algorithmus eingebaut ist, in das Sprachmodell eingebaut ist, was dazu führt, dass es uns ein bestimmtes Ergebnis gibt, was wir so an der Stelle gar nicht nachvollziehen können.
[00:06:28.450] – Christina
Oder, Kooperation?
[00:06:29.890] – Chris
Ja gut oder Kooperation. Bei Google wären es immerhin so halb transparent noch die Werbung und die ADs, die dann angezeigt werden, die viele Leute auch nicht als solche erkennen. Aber ja, natürlich, wenn wir dann Richtung Publisher und Ergebnisseiten schauen, dann sind es natürlich Kooperationen, für die Geld bezahlt wird in die eine oder andere Richtung, die das Ergebnis dann ändern.
[00:06:51.550] – Christina
Also vielleicht um es mal zu erklären. Zurzeit gibt es noch keine klassischen ADs In SearchGPT. Wir nehmen heute am 14. Januar auf, das kann sich ja täglich ändern. Aber zurzeit ist das so, aber was es gibt im Bereich der Nachrichten, sind Kooperationen. Also der Springer Verlag zum Beispiel hat mit OpenAI eine Kooperation eingegangen, dass die Artikel zur Verfügung stellen, damit die KI trainiert wird. Also im Prinzip durch crawlt OpenAI ja das ganze Netz, aber die Springer Publikationen bereiten die Inhalte noch mal extra auf, dass es besonders leicht ist für den Crawler von OpenAI, also für GPT, sich die Inhalte zu ziehen und als Testdaten zu verwenden. Und siehe da, wenn ich jetzt nach bestimmten Themen SearchGPTe, ich weiß nicht, gibt es schon ein Verb für SearchGPT, so wie googeln? Naja, wenn ich SearchGPT benutze und nach Nachrichten suche, also ich habe das jetzt mal gestern gemacht für die Bundestagswahl, dann bekomme ich als erste Einträge immerhin ZDF und ARD, also öffentlich rechtliche, aber dann ausschließlich links von Welt und Bild, die ja zu Springer gehören. Andere private Medien oder Publisher werden da nicht genannt. Und das ist kein Zufall. Also man kann das mit mehreren Keywords oder Suchbegriffen mal nachmachen und man bekommt immer nur als private Medien die Springer Nachrichten und das ist natürlich schon, also mal ganz unabhängig wie man zu Springer steht, ist es einfach – sorgt es nicht dafür, dass ich mir aus unterschiedlichen Quellen eine Meinung über irgendwas bilden kann, was erstmal schon mal nicht so gut ist.
[00:08:26.100] – Chris
Ergänzen muss man da natürlich auch dazu sagen, dass viele Verlage ja ChatGPT auch aktiv aussperren. Also es läuft ja auch immer noch die Klage in den USA, der Times, der New York Times gegen OpenAI wegen geklauter Inhalte, vereinfacht gesagt. Und natürlich viele Verlage auch in Deutschland den Crawler immer noch ausschließen, dass er gar nicht auf die Inhalte kommt und nicht nur durch die geschlossene Kooperation, sondern auch aufgrund dessen wird es natürlich schwer. Das hatten wir ja auch letztes Jahr in verschiedenen Vorträgen schon mal thematisiert, dass es dann natürlich dazu führen könnte, wenn seriöse Medien den OpenAI Crawler aussperren, dass es dann natürlich dazu führt, dass sozusagen alle möglichen anderen Informationen, oder jeder eine Seite ins Netz stellen kann, den Crawler drauf lassen kann und so natürlich auch ein bisschen die Realität verdrehen kann. Damit meine ich gerade ausdrücklich nicht Springer, sondern tatsächlich könnte das ja natürlich eine Möglichkeit der Manipulation dieser Suchmaschine sein.
[00:09:29.180] – Christina
Aber ich bin mir relativ sicher, dass es noch weitere Medien gäbe außer Welt und Bild, die zur Bundestagswahl was gesagt haben, die den Crawler nicht ausschließen. Ich gebe dir recht, wir kriegen ja auch Anfragen. Wir sind ja im Zeitungsbereich auch unterwegs und haben ein paar Kunden aus dem Bereich und haben schon einige Anfragen bekommen. Erstens wie das technisch geht, aber auch, ob das sinnvoll wäre. Wie das technisch geht, kann unser Kollege Henning auf jeden Fall beantworten. Das haben wir auch schon zum Teil gemacht, wobei wir eher dazu raten würden, das nicht zu tun. Aus dem Grund, den wir gerade gehört haben von Chris. Es ist wichtig, die Testdaten so divers wie möglich zu füttern, um unterschiedliche Perspektiven drin zu haben. Jetzt kann man überlegen mit Paywall und so, aber die Teaser sind ja meistens ausreichend, erstmal als Information oder als Perspektive auf ein Thema. Also meine Haltung wäre, den Crawler nicht auszusperren, weil dann verwehrt man sich komplett dieser neuen Logik.
[00:10:23.390] – Sarah
Gibt es denn schon Zahlen, die zeigen, wie sich Suchverhalten verändert?
[00:10:28.160] – Christina
Also es gibt auf jeden Fall Prognosen mal und also es gibt unterschiedliche Zahlen. Es gibt noch keine offiziellen Zahlen. Soweit ich jedenfalls weiß, habe es auch im Vorfeld noch mal geschaut, ob man was rauskriegt. Also in den ersten Tagen – das Feature gibt es ja erst seit Oktober, muss man ja auch dazu sagen, oder die Zugänglichkeit zum Feature ist seit Oktober da. Und in den Anfangsmonaten ist es um 150 % gewachsen, jeden Monat. Also ordentliche Wachstumsraten, aber auf relativ geringem Niveau noch. Aber wir haben eine Statistik gesehen von Statista. Da können wir auch in die Shownotes packen, dass in Amerika von den Menschen die ChatGPT benutzen, was immerhin 13 Millionen sind. Ich weiß über 300 Millionen Amerikaner, da ist auch noch Potenzial nach oben. Aber von denen, die ChatGPT benutzen, benutzen 68 % ChatGPT, so dass sie eine Frage stellen, eine Frage beantwortet haben möchten. Und da liegt die Vermutung nahe, dass die diese Frage vielleicht sonst bei Google oder bei Bing oder wo auch immer bei einer Suchmaschine eingegeben hätten. Hat mich auch ein bisschen überrascht. Also mein Verhalten bei ChatGPT ist nicht so, dass ich mit einer Frage rein starte, sondern eher, dass das Ding was für mich tun soll. Aber für viele Leute scheint das anders zu sein. Und ja, also es gibt Prognosen, die sagen, dass ich glaube in zwei Jahren 25 % der Suchen bei Google wegfallen könnten, weil die durch KI aufgefangen werden, also 2027. Genau. Und ja, es gibt aber auch noch Prognosen, die, die deutlich radikaler sind. Aber ich glaube auch von meinem Verhalten, wie oft ich jetzt schon SearchGPT benutzt habe, an Stelle von Google, würde ich auch sagen, das hat auf jeden Fall ein Riesenpotenzial, Google wirklich substanziell Suchanfragen wegzunehmen.
[00:12:13.610] – Chris
Die Zahlen, sind glaube ich, vom Dezember letzten Jahres. Wenn man sich die anschaut, muss man auch immer noch so ein bisschen rausrechnen, dass viele Leute ja immer noch zum Ersten Mal Kontakt Kontakt mit ChattGPT haben und letztes Jahr auch erst hatten. Wir merken das ja auch, wir halten ja auch Trainings dazu oder hören das auch öfter, dass Leute das noch nicht ausprobiert haben. Und wenn sie es dann ausprobieren, glaube ich, sind halt eben auch die ersten Sachen, dass sie einfach mal eine Frage stellen, wie man es halt vorher Alexa, als die neu war, vor zehn Jahren da mal gestellt hat und dann überrascht war, dass die antwortet. Deswegen da muss man glaube ich auch mal gucken, wie sich das so ändert. Vor allem, wie es auch im professionellen Bereich sich vielleicht ändert, ob das in Unternehmen schon benutzt werden darf. Da ist Deutschland ja nicht unbedingt immer weit vorne bei solchen Umsetzungen und ich könnte mir vorstellen, dass es in Zukunft ebenso komplexere Suchen ersetzen könnte. Also mein Beispiel war ja immer so der Produktvergleich. Such mir die beste Ultraschallzahnbürste raus und vergleiche sie bitte in einer Tabelle. Also das ist ja quasi eine Suchanfrage und ein Ergebnis schon. Da muss ich mir nicht selber durch die ganzen Seiten wühlen, wo diese Produkte verglichen werden, sondern kann das dort machen. Aktuell haben wir, haben wir gestern getestet, gibt es noch keine Affiliates, aber es wird immer ein UTM-Parameter dann zu der Seite mitgegeben, bei der ich es kaufen kann. Glaube ich auch ein ganz spannendes Thema in diesem Thema noch mal. Muss man schauen, was damit passiert und es wird spannend sein zu sehen, ob das dann die Menschen wirklich machen oder ob sie die Anmeldung bei ChatGPT scheuen und dann vielleicht Gemini nutzen, was ja von Google kommt und dann vielleicht dort die Suchergebnisse auch noch mal ändert. Eine Veränderung wird, glaube ich auf jeden Fall stattfinden, noch stärker als jetzt schon.
[00:14:03.590] – Christina
Ja, glaube ich auch. Und ich glaube auch, dass wir jetzt noch gar nicht abschätzen können, wie viele Geschäftsmodelle das tangiert. Also so Idealo und Co. Wenn ich mir eben ein Produktvergleich selber bauen kann über ChatGPT, und mit bauen meine ich nicht irgendwas crawlen, sondern jemanden fragen. Also in dem Fall SearchGPT und auch sonst glaube ich das – also selbst ich bei mir merke, dass ich anfange was bei Google zu tippen und denke nee, nee, das ist ja eine viel bessere Frage eigentlich für SearchGPT. Ich will mich jetzt hier nicht durch 1 Million Ergebnisse oder auch nicht durch die ersten drei – sondern ich frag mal direkt nach der Antwort, die ich brauche. Also vielleicht ein bisschen komplizierteres Beispiel. Aber ich war im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris und wir waren vorm Eiffelturm und haben eine Athletin gesehen, die einen Polen Shirt hatte, also wo vorne drauf stand, dass sie zum Team Polen gehört und hatte eine Bronzemedaille in der Hand. Und ich kannte sie jetzt nicht, aber ich dachte, wo die wohl die Bronzemedaille gewonnen hat und war kurz davor bei Google zu suchen Medaillenspiegel und Bronzemedaillen nach Polen, Frauen gefiltert. Und da dachte ich mir, ich frag mal ChatGPT und habe gefragt, welche Polinnen denn bei der Olympia 24 eine Bronzemedaille gewonnen haben. Das waren zwei, eine Leichtathletin und eine Ringerin und ich war mir relativ sicher, dass das eine Leichtathletin war. So, und dann hatte ich die Antwort. Also ich weiß, dass ich wahrscheinlich nach zehn Minuten oder vielleicht auch nach fünf Minuten aufgehört hätte bei Google, weil ich gedacht hätte und ist eigentlich auch egal. Aber in dem Fall ist es eben so, dass ich da die Antwort bekommen habe. Und es gibt ja auch so ein bisschen den geflügelten Term zu sagen: Google, Bing sind Suchmaschinen und SearchGPT ist eben eine Antwortmaschine. Also die gibt mir Antwort oder Ergebnismaschine, Answering machine im Englischen ist so der Term, der da benutzt wird und ich glaube, das ist der größte Unterschied, dass ich da nicht, dass mir nicht die Suche unterstützt wird, sondern ich kriege ein Ergebnis. Punkt.
[00:15:58.600] – Chris
Ja. Du hättest ja auch die Athletin fotografieren können mit der App und hättest ein Ergebnis bekommen. Also mache ich zum Beispiel im Urlaub, massiv Schilder fotografieren, auch handschriftlich auf Tafeln von Restaurants usw. geschriebene Schilder fotografieren und lass mir die übersetzen. Oder wenn es so kompliziert – in Deutschland gibt es ja komplizierte Schilder, wann man wo, wie parken darf. Auch da ein Foto: wann darf ich hier parken? Also das wäre ja mit Google wirklich schwer, wäre eine Aufgabe, das rauszufinden, würde man auch schaffen.
[00:16:29.230] – Christina
Rückwärtssuche, Bilder.
[00:16:30.640] – Chris
Rückwärtssuche oder Text zum Bild oder Schilderverzeichnis Deutschland. Also je nachdem, was man da macht, ginge das da auch. Aber es ist halt viel komplexer als jetzt zum Beispiel mit der ChatGPT App was zu fotografieren und zu sagen erklär es mir bitte. Und das funktioniert wirklich hervorragend und liefert mir oft auch da wieder eine Antwort, statt Suchergebnisse oder statt Links, die es vielleicht beantworten könnten, was man ja, ist ja gar kein Vorwurf an die Googlesuche, die ist ja ziemlich smart, aber die kann es ja nicht wissen. Also weil ja aufgrund meines Keywords oder meiner Sucheingabe ja der Zweck noch gar nicht klar wird. Und durch das Arbeiten mit SearchGPT oder mit ChatGPT gebe ich ja automatisch mehr Kontext, als die Suchmaschine überhaupt von mir bekäme.
[00:17:12.980] – Christina
Ja, und ich bin mir relativ sicher, dass Generationen, die jetzt gerade heranwachsen, dass die später sagen wie habt ihr nach Informationen – also wie habt ihr die bekommen? Dann habt ihr eine –
[00:17:24.470] – Chris
Per Fax.
[00:17:25.250] – Christina
Und direkt nach dem Fax kam dann: hier ist eine Linkliste von einer Million, bitte such doch mal, ob du das passende Ergebnis findest. Ich glaube wirklich, dass das Generationen, die diesen Schritt nicht mitgemacht haben, dass die sagen, wie umständlich war das denn?
[00:17:40.400] – Chris
Ja, ja, ist wie wenn dein erstes Telefon ein Smartphone ist, dann fragst du dich auch wie da früher Tasten dran sein konnten und ein Kabel. Also das wird genau – das wird, glaube ich, ein ähnlicher Effekt sein. Ja, sehe ich auch so.
[00:17:53.250] – Christina
Und dann wird wirklich interessant sein zu sehen, welche Geschäftsmodelle daraus entstehen. Also das Geschäftsmodell was Google aufgebaut hat mit den Keywords, die zu verkaufen war natürlich wirklich genial. Ich bin gespannt, wie das bei SearchGPT funktioniert. Ich glaube, dass das eine andere Mechanik bekommen wird, als wir das jetzt bei Google sehen. Also ich sehe leider noch nicht so richtig welche Mechanik, weil sonst wäre jetzt ein guter Zeitpunkt in diese Richtung zu gehen. Aber ich bin mir relativ sicher, dass das nicht einfach auf dieser Keyword Basis funktionieren wird, wie bei Google jetzt. Aber dass es da auch dann eben Vermarktungssituationen gibt. Und das Krasse ist eben, ich habe halt eine Antwort, die ich bekomme und das heißt, wenn ich da jetzt noch Werbung habe, dann also ja, ich bin gespannt, wie das aufgebaut wird.
[00:18:40.560] – Chris
Diese Antwort wurde dir präsentiert von Pepsi. Also wahrscheinlich wird die Antwort Vermarktung sein. Vermarktung vielleicht auch ein teurerer Preis. Also dass irgendwann wir alle einsehen, dass wir für einen ChatGPT Account – also man sagt ja auch immer, die sind eigentlich gerade zu teuer der Betrieb und der ist subventioniert, was wir jetzt für unsere Accounts zahlen. Das vielleicht so ein Bewusstsein entsteht, dass man halt dafür monatlich zahlen muss um das nutzen zu können und dann dann doch auch noch Werbung. Wahrscheinlich weil die Modelle ja teuer sind. Ich weiß es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass da einfach ein Bewusstsein dafür entsteht, dass man für diese Dinge zahlen muss, weil über kurz oder lang keiner das gratis anbieten kann. Also wenn man sieht, was OpenAI verschlingt an Kosten und Investoren da rein müssen oder auch Perplexity und –
[00:19:28.640] – Christina
Atomkraftwerke gebaut werden und der Strom bedarf.
[00:19:30.320] – Chris
Ja und natürlich die Energie natürlich auch noch irgendwo herkommen muss und man dann aber auch jemand, also eine Firma wie Google sieht, die die das dann so mit betreiben kann. Vielleicht sind auch die, die am Ende lachen, weil sie halt die beste Infrastruktur schon dafür haben und und gut finanziert sind, mit einem Modell was, was dann vielleicht weniger wird, aber immer noch reicht, um das Neue anzuschieben. Wird sich zeigen. Aber es könnte schon sein, dass wir so wie es früher beim Fernsehen war, wir müssen halt einen Kabelanschluss bezahlen, um Fernsehen zu bekommen, dass so ein Konsens entsteht, dass das da für die Menschen einfach monatlich bezahlen.
[00:20:05.090] – Christina
Ich bin gespannt, ob Google so mutig ist, sein Geschäftsmodell so disruptiv aufzuarbeiten. Oder ob sie Gemini so partiell mit einbinden. Das was etablierten Firmen ja immer vorgeworfen wird, ist, dass sie, wenn sie ein Geschäftsmodell gefunden haben, was so perfekt funktioniert, dass sie sich schwertun zu sagen okay, die Zeit ist vorbei, wir gehen zum nächsten. Google hat ja probiert, sehr, sehr, sehr, sehr viele Projekte, um sich breit aufzustellen. Aber nichts hat den Erfolg von Google Ads irgendwie auch nur ansatzweise erreichen können. Das heißt also, der Reichtum von Google ist, ich weiß nicht, zu 80 %, 85 % oder so beruht auf Google Ads. Und wenn man jetzt sieht, dass da was disruptives, eine disruptive Technologie aufgekommen ist, die Google auch selber hat mit Gemini, ob die sagen, okay, dann machen wir jetzt das. Oder ob die sagen, wir integrieren das irgendwie in unsere Cashcow und dann wird es schon irgendwie gut gehen, oder ob die sich wirklich trauen zu sagen, okay, das also wir gucken jetzt mal, was passiert und zur Not gehen wir auch das Risiko ein, dass Google Ads weniger benutzt wird, weil einfach Gemini so gut geworden ist, zum Beispiel.
[00:21:12.890] – Chris
Riesendilemma. Also als Aktienunternehmen schwierig, weil das natürlich sofort den Aktienkurs beeinflusst. Und dann müssen wir ja auch mal sehen, wir betreuen ja viele Kunden auch in dem Bereich, die da Werbung schalten. Da hängt ja immer nicht nur Google dran, sondern da hängen ja auch andere Industrien noch dran, die ihre Leads, ihre Verkäufe usw. eben da über Pull-Marketing ja reinbringen. Ähnliche Diskussionen wie bei anderen Plattformen, wenn die plötzlich nicht mehr funktionieren, dann sind auch Small Business betroffen und so. Also dieser ganze Rattenschwanz, der da dranhängt, wenn dieses Modell nicht mehr funktioniert, ist ja nicht nur, dass die Unternehmen nicht mehr so viel Geld verdienen, sondern dass auch andere Unternehmen, die diese Plattform nutzen, um Geld zu verdienen, dann darüber auch kein Geld mehr verdienen. Deswegen ist es ja so ein relativ globales Problem, was noch viel tiefer geht, als wir das im Moment so betrachten können.
[00:22:04.810] – Christina
Noch ein Grund mehr, sich noch mal Gedanken zu machen, wie eigentlich das Geschäftsmodell innerhalb von SearchGPTs aussieht, weil ja, also ich glaube schon, dass es da wirklich fundamentale Veränderung geben wird. Einfach weil es so offensichtlich ist, dass ganz viele Anfragen, mit denen Google jetzt Geld verdient, dass die bei SearchGPT besser aufgehoben sind. Das ist einfach – das Tool ist darauf die bessere Antwort als eine Suchmaschine. Und das wird sich auf jeden Fall in den Mengen bemerkbar machen, die Google und auch Bing verarbeiten. Wir haben ja letztes Jahr – hat unser Kollege Stephan ja Vorträge dazu gehalten, das Google nicht mehr das ist, was es mal war und an vielen Stellen eben nicht mehr dafür sorgt, dass andere mit ihnen Geld verdienen. Also Stephan ist ja bei uns viel im E-Commerce Bereich unterwegs und betreut da unsere Kunden und hat eben gemerkt, dass der E-Commerce Bereich super schwer geworden ist über Google, weil die Conversions einfach nicht mehr so sind, wie sie mal waren. Also das ist noch mal zusätzlicher Druck, der da auf Google lastet, dass die eben auch mit ihrem Kern auch schon schwächeln. Auch unabhängig von SearchGPT oder den Technologien. Also es wird wirklich spannend zu sein, wie da die Antwort von Google drauf sein wird.
[00:23:13.210] – Sarah
Ganz am Anfang habt ihr schon angeschnitten, was für Auswirkungen das haben kann. Für Unternehmen, für Medienhäuser, aber auch für Nutzer:innen. Das würde ich gerne mal noch weiter anschauen. Also wenn ich jetzt ein Unternehmen bin, das Content ins Internet stellt oder mein Geld damit verdiene oder, die ihr Geld damit verdienen, Content zu erstellen. Was kann man denn jetzt tun, um Schritt zu halten und ja hoffentlich sichtbar zu werden in SearchGPT? Wenn man jetzt zum Beispiel nicht zum Springer Verlag gehört.
[00:23:42.040] – Chris
Ich glaube, wir müssen uns das Problem einmal noch genauer anschauen. Also es ist auch ein Unterschied zwischen den Unternehmen, die Content erstellen. Also wir haben ja einmal irgendwie Unternehmen, die es aus Marketinggründen machen, die Content Marketing machen. Die haben, da sicher auch ein Problem dann in Zukunft. Und wenn wir jetzt auf Medienhäuser schauen, Verlage schauen, dann gibt es da auch noch mal verschiedene Themen. Also die News Publisher sind sicherlich noch mal ein anderes Thema, als zum Beispiel so ein Magazin Publisher, der Evergreen-Content produziert. Da war ich ja an vorherigen Stationen lange verantwortlich, um organischen Traffic zu monetarisieren. Da hat man – Früher war es einfach so, oder ganz lange war es so, man hat einen guten Job gemacht, hat geschaut, dass sein Portal bei Google gut rankt, dann die Menschen organisch auf die Webseite kommen, quasi gratis und man hat den dort Anzeigen angezeigt und somit sein Geld verdient. Jetzt ist das Geschäft insgesamt natürlich über die letzten Jahre auch schon schwerer geworden, weil Google auch viel verändert hat, verschiedene Bereiche, Finanz- und Gesundheitsbereiche und so schon anders funktionieren. Aber das wird ja noch mal komplett auf den Kopf gestellt, wenn statt einem Menschen ein KI Agent auf die Seite kommt und sozusagen nur die Information rauszieht für den Menschen, der die KI beauftragt hat da nach zu schauen und der dann gar nicht mehr die Werbung sieht, für die jemand anders bezahlt hat, um halt in diesem Kontext aufzutauchen. Das hat dann natürlich auch für die werbende Industrie nochmal Implikationen, aber es ist vor allem für das Medienhaus, was so sein Geld verdient hat, also klassisch über Anzeigen, wieder ein großes Problem wie damals, als Print so langsam runtergegangen ist und digital aufgestiegen ist. Da habe ich jetzt im Moment ja gar keine Möglichkeit, das zu monetarisieren. Und ich habe jetzt aktuell, vielleicht weiß Christina mehr, aber ich weiß aktuell nicht, wie man sich darauf vorbereiten kann, dass es sicher funktioniert. Also wir haben vielleicht ein paar Thesen, was man tun kann und wie man sich aufstellen sollte und darüber nachdenken sollte. Aber einen sicheren Weg, wie das früher vielleicht bei Google war, wo man gesagt hat, guckt, dass die Keywords drin sind, dass die Texte so strukturiert sind, dass die Seite gut erreichbar ist, dass es indexiert werden kann. All diese Regeln, die wir für SEO hatten, die haben wir jetzt unter KI in dem Maße noch gar nicht.
[00:27:01.750] – Christina
undDie Frage wird sein, ob der der Publisher bestimmte Informationen mitgeben kann, die von Werbetreibenden kommen. Also dass man also – Generell die Frage wird ja so ein bisschen sein, wie verändern sich auch Webseiten dadurch? Also wenn wir jetzt massenhaft, millionenhaften Traffic von KI-Bots haben, die nach spezifischen Fragestellungen suchen, die Nutzende eingegeben haben, dann haben wir ja auf einmal eine Nutzergruppe auf den Webseiten, die nicht mehr menschlich ist. So was macht das eigentlich mit Themen von Design, von UX, von diesem ganzen menschlichen Kram? Also ich glaube, das ist noch mal eine eigene Folge, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Auswirkungen hat, wie Webseiten zukünftig aussehen werden, oder ob wir einfach nur noch so ein Datenstream zur Verfügung stellen. Und das, was eine KI abgreifen kann, könnten auch werbetreibenden Informationen sein. Also das ist dann tatsächlich so was wie diese Information wird – kommt von Publisher XY und ist gesponsert von OBI oder wem auch immer. Anderen Baumärkten, es gibt auch noch ganz viele andere Baumärkte. Aber ich glaube auch, dass es dafür keine Lösung bis jetzt gibt. Und ich befürchte, dass es auch noch nicht so viele Ideen dazu gibt. Also ich glaube, dass das den meisten oder fast allen Publishern nicht klar ist, was da auf sie zukommt. Dass es eine Nutzergruppe gibt, die, die nicht mehr menschlich ist, aber die im Auftrag von Menschen die Seite besuchen werden. Dass das ja, dass das das Ganze, das ganze Geschäftsmodell total verändern wird. Also das muss jetzt gar nichts Schlechtes sein, das ist erstmal eine Veränderung, aber ja. Also man kann darüber nachdenken, auch jetzt, wenn man jetzt – Also ich bin ja auch viel im B2B-Bereich unterwegs. Was heißt das eigentlich für so Corporate Websites, wenn Leute zukünftig nach bestimmten Dienstleistungen suchen bei SearchGPT? Wie muss eine Website aufgebaut sein, damit die Produkte gut zugänglich sind? Und Überraschung, wenn man sich das mal, wenn man das mal durchspielt – Also wir haben das für einen von unseren Kunden mal nur so ganz theoretisch gemacht. Wie könnte man denn eigentlich die Produktdaten abfragen? Also haben mal bei SearchGPT die Produkte eingegeben von dem Kunden. Und siehe da, je besser die Daten strukturiert sind, desto besser ist die Ausgabe. Also wir haben ja immer schon mal gesagt, Digitalisierung ist so Brennstoff für alles was nicht gut aufbereitet ist an Daten und KI ist noch mal eine Stufe drauf. Also das wird – Also da liegt ganz viel. Also was jetzt zum Beispiel im Frontend noch ganz gut aussieht und irgendwie ganz gut navigierbar ist, was aber vielleicht im Backend eine schlechte Datenstruktur hat. Nicht gut. Also jetzt schon nicht gut, aber vielleicht irgendwie kaschierbar mit KI, die sagt: Hey, ich weiß gar nicht, welche Klammer hier was wo, welches Produkt raff ich nicht. Ja dann findet man da eben nicht statt. Ich befürchte, dass es auch noch nicht so viele Ideen dazu gibt. Also ich glaube, dass das den meisten oder fast allen Publishern nicht klar ist, was da auf sie zukommt. Dass es eine Nutzergruppe gibt, die, die nicht mehr menschlich ist, aber die im Auftrag von Menschen die Seite besuchen werden, dass das ja, dass das das Ganze, das ganze Geschäftsmodell total verändern wird. Also das muss jetzt gar nichts Schlechtes sein, das ist erstmal eine Veränderung, aber ja. Also man kann darüber nachdenken, auch jetzt, wenn man jetzt also ich bin ja auch viel im B2B Bereich unterwegs, was heißt das eigentlich für so Corporate Websites, wenn Leute zukünftig nach bestimmten Dienstleistungen suchen bei Search GPT. Wie muss eine Website aufgebaut sein, damit die Produkte gut zugänglich sind? Und Überraschung, wenn man sich das mal, wenn man das mal durchspielt. Also wir haben das für einen von unseren Kunden mal nur so ganz theoretisch gemacht. Wie könnte man denn eigentlich die Produktdaten abfragen? Also haben mal bei GPT die Produkte eingegeben von dem von dem Kunden.
[00:28:45.720] – Chris
Du sagst dem KI-Agent. Also eigentlich würdest du dem KI-Agent nur noch so eine CSV geben und noch sagen Semikolon oder Komma getrennt. Und das ist- Also besser kann es ja nicht vorliegen. So nutze ich ja heute schon schon KI oft, dass ich einfach so eine Auswertung auch machen kann. Oder eine Frage zu bestimmten Daten darstellen kann. Und das ist ja eigentlich, was die bräuchten. Die bräuchten ja wirklich keine Navigation, keine fancy Animationen. Nicht, dass es im Dezember bitte schneit auf der Webseite. Also all diese Sachen braucht man dann ja gar nicht mehr. Also auch wieder so eine ganze Branche, eine ganze Disziplin, die vielleicht gar nicht mehr in dem Maße gebraucht wird.
[00:29:23.900] – Christina
Und dann nächste Ausbaustufe, bis jetzt ist es ja so, dass man für den Checkout auf die Webseite gehen muss. Also wenn du jetzt einen Produktvergleich machst für was war das, Zahnbürsten?
[00:29:33.590] – Chris
Ultraschallzahnbürsten war mein Test.
[00:29:37.160] – Christina
Für einen Freund gefragt.
[00:29:38.750] – Chris
Ich habe übrigens gar keine gekauft.
[00:29:41.090] – Christina
Aber ich nehme mal an, du hast dann Links bekommen zu zu den Produkten.
[00:29:46.530] – Chris
Ja.
[00:29:46.740] – Christina
Das heißt, du hättest dann von dort einen Checkout machen müssen. Ich könnte mir vorstellen, auch das nächste Ausbaustufe, also in den Zeitintervallen von ChatGPT, drei Monate noch. Das also dass die, dass die versuchen werden, den Checkout bei sich irgendwie zu machen. Das könnte auf jeden Fall noch mal ein spannender Case für die sein.
[00:30:04.020] – Chris
Also Meta hat es ja auch versucht mit Instagram. In Deutschland habe ich keinen besonderen Erfolg vernommen davon. Ich glaube in USA ist es ein bisschen besser funktioniert. Aber hört man auch relativ wenig. Wenig Begeisterung aus der E Commerce Ecke, wie gut es funktioniert. Aber ja, wäre natürlich, wenn dann irgendwie eine Kreditkarte hinterlegt ist oder ein Wallet was auch immer, wie auch immer man da bezahlt und das entweder der Checkout da passiert oder du der KI direkt sagst, pass auf, ich brauche so eine Zahnbürste, du hast ein Budget bis 70 €. Ich will einfach nur, dass es morgen da ist.
[00:30:41.250] – Christina
Voll gut.
[00:30:41.700] – Chris
Kann ja sein. Klingt erstmal gut.
[00:30:43.200] – Christina
Klingt erstmal gut.
[00:30:43.680] – Chris
So lange man keine Zahnbürsten verkauft.
[00:30:45.800] – Christina
Gut, wenn du die eine verkaufst.
[00:30:47.420] – Chris
Wenn du die eine verkaufst, die KI gut findet. Dann muss man natürlich rausfinden, was KI gut findet. Da sind wir wieder beim Thema.
[00:30:53.150] – Christina
Also man sagt ja über Digitalisierung eh, dass es so dieses Winner-takes-it-all-Prinzip gibt. Das also Distanzen keine Rolle mehr spielen, weil halt alles nur einen Tab entfernt ist. Und das ist ja dann noch mal zugespitzter, wenn ich sowas mache wie du gesagt hast und dann finde ich gar nicht so abwegig, den Gedanken zu sagen: hier ist das Budget, ich habe folgende Anforderungen und ich hätte echt gerne, dass es morgen da ist. Such doch mal, was du so findest. Dann, ja genau, wenn du da nicht dabei bist, ist es schlecht.
[00:31:23.540] – Chris
Heute ist meine erste Suche bei Amazon, weil ich weiß, das hat das größte Potenzial, morgen da zu sein. Aber ist in Zukunft vielleicht nicht mehr.
[00:31:30.530] – Sarah
Vielen Dank für die Einschätzungen und die Einsichten zu SearchGPT. Wir haben ja jetzt viele Seiten betrachtet einmal die kritischen, was damit passiert. Also die Einseitigkeit der Daten, die ausgegeben werden und the-winner-takes-it-all. Aber ganz am Anfang hatten wir es auch von den Vorteilen und Chancen für Nutzerinnen, denen viel mentale Arbeit abgenommen werden kann, vor allem für kleine Sachen, wo es dann einfach ein Ergebnis gibt statt fünf Werbeanzeigen und dann noch mal zehn Linklisten. Wo seht ihr denn Chancen und Potenziale, die SearchGPT mit sich bringen kann in der Entwicklung?
[00:32:06.450] – Chris
Also Chancen und Potenziale für Menschen? Jetzt vielleicht nicht, erstmal nicht unbedingt für Unternehmen, aber so für Menschen sehe ich eigentlich in dem organischen Umgang mit der KI. Wenn wir sehen, wie enttäuschend die Entwicklung von Sprachassistenten war. Also meine Alexa zu Hause ist überhaupt nicht schlauer geworden, aber ich kann ja mit der Bezahlversion und mit der ChatGPT App auf meinem Handy mich unterhalten wie mit einem Menschen und dem ja auch Aufträge geben und dann halt entsprechend recherchieren lassen. Ich glaube, das ist eine wahnsinnige Chance für Menschen, die einfach mit Computern nicht gerne umgehen können, nicht umgehen wollen. Vielleicht auch ältere Menschen, denen Zugang zu geben. Dazu, dann doch Dinge tun zu können oder Antworten zu kriegen. Vielleicht sich auch einfach mit Menschen unterhalten zu können. Also da sehe ich so für uns als Menschen wahnsinnig viel Potenzial drin, wie das Leben einfacher werden kann oder auch vielleicht hier und da mehr, mehr Spaß machen kann. Das macht es natürlich ungleich schwerer für Unternehmen.
[00:33:10.380] – Christina
Finde ja erst mal, wenn was rauskommt, was so viel umwälzt und was so feste Grundsätze umstößt, also Google. Also viele Leute benutzen Google ja als Synonym fürs Internet. Ja, dann finde ich das erstmal mindestens mal spannend und da gibt es dann immer auch Chancen und Potenziale. Also jetzt gerade ist dieser Suchmaschinenmarkt einfach dicht und besetzt und man muss nach den Regeln spielen, die Google jetzt so diktiert, eben mit den Keywords und ja das funktioniert gut. Wir kriegen Umsätze darüber, wenn die Google Ads gut funktionieren. Das ist also ein ganz gutes Ecosystem. Aber wenn jetzt was Neues kommt, dann kann es ja auch erstmal vielleicht besser werden. Also meine Sicht auf die Sachen ist erstmal spannend und neugierig und aha und guck mal hier. Und dann muss man gucken, was heißt das für mich? Also ich kann nur dazu appellieren und das versuchen wir auch, dass man so nach vorwärts – nach vorne zu denken. Wie sieht das denn aus in fünf Jahren? Was bedeutet das denn für Webseiten? Was bedeutet das für UXD, wenn 1/3 des Traffics von Bots kommt und so? Also ich würde dazu aufrufen sich das mal gedanklich für seinen Use case, für das Geschäftsmodell was man hat durchzuspielen und dann wie immer da erst mal mit einer bestimmten Vorfreude dran zu gehen, zu sagen, guck mal, die Karten werden neu gemischt, ein bisschen wilder Westen. Aber vielleicht kann ich ja auch das so gestalten für mich, dass das besser wird als das, was es jetzt gibt. Also deswegen schaue ich da gar nicht so dystopisch drauf oder habe das Gefühl, oh mein Gott, was kommt da, sondern mehr so: Ah ja, cool, jetzt neue Karten, neue Runde. Lass mal schauen, wie meine Karten aussehen und ob ich die irgendwie zu meinen Gunsten ausspielen kann.
[00:34:51.770] – Sarah
Vielen Dank euch. Ich bin sehr gespannt auf die Folgefolge zu dieser hier.
[00:34:58.520] – Chris
Ich auch.
[00:34:59.120] – Christina
Ja.
[00:35:04.760] – Sarah
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